Bundesverband „Jugend- und Studentenring der Deutschen aus Russland“ gegründet Junge Russlanddeutsche aus acht Bundesländern versammelten sich zur Gründung des Bundesverbandes „Jugend- und Studentenring der Deutschen aus Russland“ am 1. März 2008 in Heidelberg. Der Jugendverband soll sich als Jugendorganisation der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e. V. bundesweit etablieren.
Bundesverband „Jugend- und Studentenring der Deutschen aus Russland“ gegründet
Junge Russlanddeutsche aus acht Bundesländern versammelten sich zur Gründung des Bundesverbandes „Jugend- und Studentenring der Deutschen aus Russland“ am 1. März 2008 in Heidelberg. Der Jugendverband soll sich als Jugendorganisation der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e. V. bundesweit etablieren.
Eingeladen wurden sie von den Jugendlichen aus Baden-Württemberg, die bereits im Dezember des Vorjahres ihr Landesverband gegründet haben und nun mit der Gründungsinitiative auf Bundesebene aufgetreten waren. Trotz Unwetter und Orkanwarnung haben 26 motivierte junge Teilnehmer einen weiten Weg nach Heidelberg geschafft und zwei Tage intensiv gearbeitet. Manche haben sich bereits in den Ortsgruppen der Landsmannschaft mit der Jugendarbeit beschäftigt, viele von Anwesenden waren bereits in ihrem Herkunftsland im Jugendring der Russlanddeutschen aktiv. Nun hieß es, einenJugendverband zu gründen, der sich als Jugendorganisation der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e. V. bundesweit etablieren soll.
Die Idee wurde von den Teilnehmern einstimmig begrüßt und in der anschließenden Gesprächsrunde auch vielfach begründet. Es hieß unter anderem, viele Jugendliche wollen bei der Landsmannschaft mitwirken, tun sich aber manchmal damit schwer, weil dort meistens Erwachsene sind. „Wir brauchen eine Jugendorganisation, um mit Jugendlichen gemeinsam etwas Positives anzufangen“, so Walentina Stolarow bei der Diskussionsrunde.
Ausführlich wurden die Aufgaben und Ziele des „Jugend- und Studentenringes der Deutschen aus Russland“ diskutiert. Mehrere Teilnehmer berichteten über ihre Erfahrungen und sprachen sich für die Gründung des Vereins aus. Es wurde unter anderem betont, dass der Jugendverband als Jugendorganisation der Landsmannschaft die Vorteile der Mitgliedschaft bei der djo-Deutsche Jugend in Europa e. V. als Dachverband nutzen sollte.
„Wir sehen uns als Brücke und Vermittler für russlanddeutsche Jugendliche, unsere Aufgabe ist, den zugewanderten jungen Leuten bei ihrer Integration in Deutschland zu helfen“, sagte Waldemar Weiz. Durch die Öffentlichkeitsarbeit des JSDR soll ein positives Bild von russlanddeutschen Jugendlichen vermittelt werden. Zumal dazu zahlreiche Erfahrungen vor Ort gibt.
So bemüht sich zum Beispiel eine Theatergruppe aus Studenten und Kindern in Regensburg (Leitung Vitalij Schmidt), mit ihren Veranstaltungen in deutscher und russischer Sprache den Kulturdialog zwischen zwei Kulturen zu fördern. „Unsere Tätigkeit sorgt für ein positives Image der Russlanddeutschen in der Stadt. Die Unterstützung bekommen wir nur von der Universität Regensburg. Wir wollen uns auch in anderen Orten bekannt machen und Vorurteile abbauen“, äußerte sich Viktoria Sabrodina.
Auch die Tanzgruppe aus Lutherstadt Wittenberg, die mit der Ortsgruppe Wittenberg der Landsmannschaft und im Rahmen des landsmannschaftlichen Projektes zusammen arbeitet, tritt bei gemeinsamen Veranstaltungen für Aussiedler und Einheimische auf. „Wir würden unsere Tätigkeit gerne erweitern, dafür brauchen wir einen Jugendverband“, betonte Gulnara Shiller, Leiterin der Tanzgruppe.
Die jungen Deutschen aus Russland hätten viele Stärken und unter anderem Erfahrungen in der Jugendarbeit mitgebracht. „Diese Erfahrungen sollen wir bei dem Aufbau des neuen Verbandes nutzen. Durch die Unterstützung seitens der Landsmannschaft und der djo können wir mehr erreichen“, hob Elena Bechtold hervor.
In diesem Zusammenhang standen insbesondere Themen wie „Stärken aufbauen“, „Mentalität nutzen, um die Zielgruppe zu erreichen“, „Die Partizipation der Zielgruppe fördern“, „Kräfte bündeln“, „Aktive Netzwerkarbeit entwickeln“ und „Auf politischer Ebene präsent sein“ im Mittelpunkt des anregenden Gesprächs.
Anschließend wurde die Satzung umfassend beraten und einstimmig verabschiedet. Zur Vorsitzenden des Bundesverbandes wurde Elena Bechtold gewählt. Ihre Stellvertreter sind Julia Scheidt und Waldemar Weiz. Weitere Mitglieder sind Viktor Schulz (Schatzmeister) und Gulnara Shiller (Beisitzerin).
Weiterhin haben die Teilnehmer Prioritätsthemen und Projektideen in vier Arbeitsgruppen festgelegt:
- AG Öffentlichkeitsarbeit (Eleonora Faust, Julia Scheidt, Irma Kaufmann, Alexander Böttcher, Alexander Fink)
- AG Kultur (Swetlana Tshywunskaja, Sergej Trusov, Walentina Stolarow, Gulnara Shiller, Viktoria Gaun, Viktoria Sabrodina, Veronika Wald)
- AG Sport (Waldemar Weiz, Anna Weiz, Paul Eschov, Alex Spiridow, Konstantin Demin)
- AG Bildung ((Elena Bechtold, Viktor Schulz, Valerij Denisenko, Anna Peschko, Ludmila Kopp)
Für die nächste Zeit soll der Vorstand aufgrund der erarbeiteten Vorschläge einen Maßnahmekatalog unter Einbindung der aktiven Ort- und Kreisgruppen und Jugendlichen aufstellen und über die Möglichkeiten der Umsetzung beraten. Generell wurde vorgeschlagen, dass sich die Ortsgruppen des Bundesverbandes an den laufenden oder geplanten Projekten der Landsmannschaft beteiligen und mit den jeweiligen Ortsgruppen der Landsmannschaft zusammen arbeiten.