„Einmal Russland und zurück. 250 Jahre Katharinenerlass" - Veranstaltungsjahr 2013 in Nürnberg


  Auch aus Nürnberg und Umgebung machten sich einige Hundert Männer und Frauen auf den Weg nach dem Osten, als Zarin Katharina II.  am 22. Juli 1763 ihr Manifest veröffentlichte und Ausländer einlud, in Russland zu siedeln. Die Nürnberger Veranstaltungsreihe zeigt Aspekte deutscher Aus- und Einwanderung, blickt an Hand von Nürnberger Archivdokumenten in die Geschichte und thematisiert Migrationsfragen zwischen Ost- und West. Zu den Veranstaltern gehören neben der SinN-Stiftung des Evang.-Luth. Dekanats und der Evangelischen Stadtakademie auch das Haus der Heimat Nürnberg e.V., der Historische Forschungsverein der Deutschen aus Russland e.V. und  die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (Ortsgruppen Nürnberg und Fürth und die Landesgruppe Bayern).

Auch aus Nürnberg und Umgebung machten sich einige Hundert Männer und Frauen auf den Weg nach dem Osten, als Zarin Katharina II. am 22. Juli 1763 ihr Manifest veröffentlichte und Ausländer einlud, in Russland zu siedeln. Die Nürnberger Veranstaltungsreihe zeigt Aspekte deutscher Aus- und Einwanderung, blickt an Hand von Nürnberger Archivdokumenten in die Geschichte und thematisiert Migrationsfragen zwischen Ost- und West. Zu den Veranstaltern gehören neben der SinN-Stiftung des Evang.-Luth. Dekanats und der Evangelischen Stadtakademie auch das Haus der Heimat Nürnberg e.V., der Historische Forschungsverein der Deutschen aus Russland e.V. und die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (Ortsgruppen Nürnberg und Fürth und die Landesgruppe Bayern).


Auch aus Nürnberg und Umgebung machten sich einige Hundert Männer und Frauen auf den Weg nach dem Osten, als Zarin Katharina II. am 22. Juli 1763 ihr Manifest veröffentlichte und Ausländer einlud, in Russland zu siedeln. In der hoffnungslosen Situation - Deutschland war vor 250 Jahren von Krisen und Kriegen erschüttert - suchten auch sie, wie Tausende andere aus anderen deutschen Gebieten, eine Zukunft in der Ferne. Hunderttausende ihrer Nachfahren wurden vor allem im 20. Jahrhundert Opfer von Unterdrückung, Deportation und Mord. Seit Mitte der 1950er Jahren wanderten nach und nach auch deutsche Familien aus der Sowjetunion in die Bundesrepublik aus - zurück in das Land ihrer Vorväter.

Die Nürnberger Veranstaltungsreihe (siehe Flyer) zeigt Aspekte deutscher Aus- und Einwanderung, blickt anhand von Nürnberger Archivdokumenten in die Geschichte und thematisiert Migrationsfragen zwischen Ost- und West. Zu den Veranstaltern gehören neben der SinN-Stiftung des Evang.-Luth. Dekanats und der Evangelischen Stadtakademie auch das Haus der Heimat Nürnberg e.V., der Historische Forschungsverein der Deutschen aus Russland e.V. und die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (Ortsgruppen Nürnberg und Fürth und die Landesgruppe Bayern).

Den Auftakt zur Veranstaltungsreihe 2013 „Einmal Russland und zurück. 250 Jahre Katharinenerlass“ bildete
die Lesung mit der russlanddeutschen Autorin Eleonora Hummel aus Dresden in der Evangelischen Stadtakademie Nürnberg Ende 2012. Die 1970 in Zelinograd/ Kasachstan geborene Eleonora Hummel kam 1982 mit ihren Eltern in die ehemalige DDR. Nach dem Schulabschluss absolvierte sie eine Ausbildung zur Physiklaborantin und anschließend dann eine Zweitausbildung als Fremdsprachenkorrespondentin. Seit 1995 ist sie literarisch aktiv, sie lebt in Dresden und ist freischaffende Autorin, veröffentlicht Prosa und Artikel in zahlreichen Literaturzeitschriften und tritt bundesweit mit Lesungen auf. 2005 ist ihr Debütroman „Die Fische von Berlin“ im Steidl-Verlag (2007 auch als Taschenbuch) erschienen, für den sie 2006 mit dem Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis (Auszeichnung der Robert-Bosch-Stiftung für herausragende literarische Leistungen deutschschreibender Autoren, deren kulturelle Herkunft nicht die deutsche ist) geehrt wurde. Zum ersten Mal hatte die Bayerische Akademie der Schönen Künste den Preis an eine Deutsche aus Russland vergeben. Für die Arbeit am Nachfolgeprojekt „Die Venus im Fenster“ (2009 im Steidl-Verlag erschienen) erhielt Hummel ein Arbeitsstipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen für sächsische Schriftsteller.

Das Jahr 2013 begann mit der Diskussionsrunde Eingewanderte Ausgewanderte. Erfahrungen Russlanddeutscher mit Integration am 24. Januar in der Nürnberger Reformations-Gedächtniskirche. Im Februar wird die Ausstellung Einmal Russland, bitte! (Vernissage am 24. Februar in der Kirche St. Bartholomäus-Wöhrd) bisher unbekannte Fundstücke aus Nürnberger Archiven zeigen. Denn wer weiß heute schon noch, dass sich allein in der Kirche St. Bartholomäus-Wöhrd 66 Paare trauen ließen, weil unverheiratete nicht nach Russland reisen durften?

Der Historische Forschungsverein der Deutschen aus Russland e.V. präsentiert eine Wanderausstellung unter dem Motto 250 Jahre Einladungsmanifest von Katharina. II – 250 Jahre russlanddeutscher Kulturgeschichte, die eine komprimierte Übersicht über die 250-jährige Kulturgeschichte der Deutschen im Russischen Reich und in der späteren Sowjetunion mit Schwerpunkt Wolgagebiet bietet. Anton Bosch vom HFDR tritt mit Vorträgen zur Geschichte der Russlanddeutschen an verschiedenen Standorten in Nürnberg auf.

Weitere Veranstaltungen im Laufe des Jahres sind: Eine Ausstellung bildender Künstler in der Martin-Niemöller-Kirche, das Russlanddeutsche Theater Niederstetten mit dem Stück „Der weite Weg zurück“ (Epiphaniaskirche) und der Vortrag (mit Diskussion) des Aussiedlerbeauftragten der Bundesregierung, Dr. Christoph Bergner in der Evangelische Stadtakademie. Im Juni und Juli 2013 wird die Reihe mit zwei Veranstaltungen abgeschlossen – den Aussiedlerkulturtage und dem Fest unter der Eiche im Haus der Heimat.

Nina Paulsen
Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V.

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