Hochschulkonsortium: Ergebnisse des ersten Jahres


Vor vier Jahren begann der Internationale Verband der deutschen Kultur (IVDK) mit der Realisierung des ethnisch-kulturellen Bildungsprogramms für Russlanddeutsche. Seit Ende 2011agieren die beteiligten Hochschulen – die Moskauer Staatliche Gebietsuniversität, die Pjatigorsker Staatliche Linguistische Universität sowie die Omsker Staatliche Dostojewski-Universität –  in einem Konsortium. Wie sehen die ersten Ergebnisse seiner Arbeit nach einem Jahr aus?

Vor vier Jahren begann der Internationale Verband der deutschen Kultur (IVDK) mit der Realisierung des ethnisch-kulturellen Bildungsprogramms für Russlanddeutsche. Seit Ende 2011agieren die beteiligten Hochschulen – die Moskauer Staatliche Gebietsuniversität, die Pjatigorsker Staatliche Linguistische Universität sowie die Omsker Staatliche Dostojewski-Universität – in einem Konsortium. Wie sehen die ersten Ergebnisse seiner Arbeit nach einem Jahr aus?


Das Programm der ethnisch-kulturellen Bildung für Russlanddeutsche wird gemeinsam mit drei russischen Universitäten und im Rahmen der Arbeitsrichtung „Förderung der Avantgarde" realisiert. Dieses Programm bietet dabei viel mehr als nur den Erwerb eines Bachelor- und Master-Abschlusses. Es geht hier um ein ganzes Spektrum von Möglichkeiten und ein mehrstufiges System, das Kurzlehrgänge zur Fachkräfte- und Studentenfortbildung ebenso umfasst wie die ethnokulturelle, politische und allgemeine kulturelle Entwicklung der Teilnehmer.

2012, das erste Jahr, in dem das Konsortium aktiv war, war prall gefüllt mit Projekten und Arbeitstreffen von Vertretern des Konsortiums.

Eigentlich begann das Jahr mit einem Fortbildungskurs zum Thema „Technologien der Organisation ethnokultureller Sprachcamps (am Beispiel der ethnokulturellen Camps für Russlanddeutsche)“ im Januar in Sotschi, der von Fachleuten der Staatlichen Moskauer Gebietsuniversität durchgeführt wurde. Im Mai gab es erstmals Dolmetscherkurse, die ein großes Echo fanden. Die Teilnehmer konnten ihre Kräfte und Kenntnisse bei der Konferenz der Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen (FUEV) erproben. Das Projekt wurde fortgesetzt: Im November 2012 führten die Teilnehmer des „Fortbildungskurses für Dolmetscher“, Anton Glockhammer und Alexandr Gejer, in Tomsk ein Regionalprojekt für Dolmetscher und Studenten der sprachlichen Fakultäten durch, bei dem die Besonderheiten der Arbeit eines Dolmetschers im Mittelpunkt standen, wodurch das Programm des föderalen Projekts erweitert wurde.

Im August 2012 fand in Niederwalluf (Deutschland) ein Arbeitstreffen der Mitglieder des Hochschulkonsortiums statt, bei dem die Ergebnisse der Zusammenarbeit erörtert und der Arbeitsplan der Vereinigung für die nächsten beiden Jahre geprüft wurden. Die drei Hochschulen des Konsortiums – die Staatliche Moskauer Gebietsuniversität, die Staatliche Linguistische Universität Pjatigorsk, und die Staatliche Dostojewski-Universität Omsk – setzten in den Jahren 2011/2012 sieben der elf geplanten ethnisch-kulturell ausgerichteten Bildungsmodule um. Die Thematik der Module war vielfältig. Neben den bereits erwähnten Kursen gab es Module zu folgenden Themen: „Die ethnokulturelle Problematik in der Sozialarbeit“ (Oktober 2011, Pjatigorsk), „Intergruppenadaptation ethnischer Gemeinschaften im multiethnischen Raum Russlands“ (September 2011, Moskau), „Die ethnokulturelle Bildung der Jugend“ (September 2011, Moskau), „Projektmanagement in der Arbeit national-kultureller Vereinigungen“ (September 2011, Moskau), „Kultur und Traditionen der Russlanddeutschen“ (November 2012, Omsk). Wir wollen betonen, dass als Beispiel stets die Volksgruppe „Russlanddeutsche“ betrachtet wird. Bei dem Treffen in Niederwalluf wurden auch die für das Konsortium derzeit aktuellen Problem diskutiert: das Fehlen aktiver Geschäftsbeziehungen zwischen den Hochschulen des Konsortiums, das mittelmäßige Niveau der Studenten und ihr geringes Engagement im Hochschulraum. Jedes Problem ist ein Entwicklungspunkt, und so sollen die Projekte und Begegnungen des Jahres 2013 dazu beitragen, dass mögliche Probleme stets zu einer Entwicklung führen.

Olga Silantiewa


Früher zu diesem Thema:

10.05.2011
Das erste Ausbildungsjahr der Avantgarde-Studenten endet – Zwischenbilanz

„Die Russlanddeutschen brauchen ihre eigene Elite“, so äußerte sich vor fünf Jahren Christoph Bergner, Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten der Bundesrepublik Deutschland. Ein Jahr später wurde mit Unterstützung der BRD mit der Realisierung des Programms „Förderung der Avantgarde“ begonnen. In den ersten Jahren haben Ergebnisse auf sich warten lassen, 2010 jedoch kam der Ball endlich ins Rollen. Eine der bedeutendsten Veränderungen ist das 2010 gestartete Ausbildungsprogramm für eine Gruppe von russlanddeutschen Studenten an einer der Hochschulen Moskaus.

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Rubriken: Eliteförderung/Avantgarde