Hartmut Koschyk diskutiert zentrale Fragen mit Vertretern der Selbstorganisation der Russlanddeutschen

Am 1. April traf sich der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB mit Vertretern der Leitung und Mitgliedern der Selbstorganisation der Russlanddeutschen im Rahmen der 4. Internationalen wissenschaftlich-praktischen Sprachkonferenz, um mit ihnen gemeinsam zentrale Fragen ihrer Selbstorganisation zu besprechen. 

Am 1. April traf sich der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB mit Vertretern der Leitung und Mitgliedern der Selbstorganisation der Russlanddeutschen im Rahmen der 4. Internationalen wissenschaftlich-praktischen Sprachkonferenz, um mit ihnen gemeinsam zentrale Fragen ihrer Selbstorganisation zu besprechen.

Unter den Teilnehmern befanden sich die erste stellvertretende Vorsitzende des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur, Olga Martens, der Präsident der Föderalen Nationalen Kulturautonomie der Russlanddeutschen (FNKA), Heinrich Martens, der Landrat des Deutschen Nationalrajons Asowo im Gebiet Omsk, Viktor Sabelfeld, der Vorsitzende der Regionalen National-Kulturellen Autonomie der Russlanddeutschen im Gebiet Omsk (RNKA), Bruno Reiter, der Direktor des Deutsch-Russischen Hauses in Tomsk, Alexander Geier sowie weitere Vertreter regionaler Organisationen und Berufsgemeinschaften der Russlanddeutschen.

Während des Treffens wurde ein breites Spektrum an Fragen bezüglich des Lebens und der Sicherung der Lebensbedingungen der deutschen Minderheit in Russland diskutiert, unter anderem die Frage nach dem Erlernen der deutschen Sprache. Laut Olga Martens wurden in den letzten Jahren im Bereich des muttersprachlichen Unterrichts viele positive Impulse gesetzt: In den Regionen Russlands wurden in Kindergärten mehr als 100 Gruppen zur Frühförderung der deutschen Sprache gegründet. „Die Selbstorganisation der Russlanddeutschen ist heute die wichtigste treibende Kraft, wenn es darum geht, den Status der deutschen Sprache als Fremd- sowie als Muttersprache unter Russlanddeutschen zu festigen“, so Olga Martens.

Im Laufe der Diskussion ging es um die Frage, ob die Notwendigkeit bestehe, Sprachprogramme für Russlanddeutsche zusätzlich zu unterstützen. Ein weiteres Thema war die Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM). Außerdem wurde der Vorschlag unterbreitet, im Rahmen der Kongresse der Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen (FUEN) Treffen mit deutschen und russischen Parlamentariern durchzuführen.

Hartmut Koschyk thematisierte zudem die Frage, ob die Tätigkeit der Deutsch-Russischen Regierungskommission zu Angelegenheiten der Russlanddeutschen wiederaufgenommen werden solle und erklärte, dass die Regierungskommission das Verdienst der erfolgreichen Umsetzung deutsch-russischer Programme zur Unterstützung der Russlanddeutschen sei. Des Weiteren betonte Hartmut Koschyk wie wichtig es sei, dass ein Treffen mit den russischen Kollegen, die für die Regierungskommission verantwortlich sind, stattfinde. In diesem Zusammenhang bekräftigte Heinrich Martens, dass die stetige Aktivität der Regierungskommission ein wichtiger Faktor für die Weiterentwicklung der Selbstorganisation der Russlanddeutschen sei. Außerdem wies er darauf hin, dass die gesellschaftliche Bewegung der Russlanddeutschen ein bestimmtes Entwicklungsniveau erreicht habe, und es zu ihrer weiteren Entwicklung notwendig sei, eine nachhaltige Infrastruktur zu schaffen. Diese ermögliche der Selbstorganisation, die ihr bevorstehenden Aufgaben auf eine qualitativ bessere Art und Weise zu bewältigen. Hartmut Koschyk und Heinrich Martens waren beide der Meinung, dass bei der nächsten Sitzung der Regierungskommission die Frage nach der Schaffung einer Infrastruktur zur Weiterentwicklung der gesellschaftlichen Selbstorganisation der Russlanddeutschen auf der Tagesordnung stehen solle.

Zum Abschluss des Treffens brachte Hartmut Koschyk seine Dankbarkeit dafür zum Ausdruck, dass die Russlanddeutschen aktiv mit Vertretern anderer Völker in Russland zusammenarbeiten. Zum Beispiel erwähnte er, dass russische Koreaner aktiv an den Veranstaltungen im Rahmen der 4. Internationalen Sprachkonferenz teilgenommen hätten. Abschließend rief Koschyk die Leitung der Selbstorganisation der Russlanddeutschen dazu auf, der Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Nationen sowie dem Schutz von Sprachrechten der Völker Russlands weiterhin besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

Hintergrundinformation:

Vom 30. März bis zum 2. April 2015 findet in Moskau die 4. Internationale wissenschaftlich-praktische Sprachkonferenz „Deutsche in Russland: Strategien in der Spracharbeit. 5 Jahre gemeinsame Verantwortung“ statt. Die Organisatoren der Veranstaltung sind der „Internationale Verband der deutschen Kultur“ (IVDK) sowie das „Institut für ethnokulturelle Bildung“ (BiZ), unterstützt von dem Bundesinnenministerium der Bundesrepublik Deutschland.

Unter den TeilnehmerInnen sind DeutschlehrerInnen (Deutsch als Fremd- oder Muttersprache), VertreterInnen gesellschaftlicher und staatlicher Einrichtungen der Russischen Föderation und der Bundesrepublik Deutschland, Multiplikatoren und Dozenten für deutsche Sprache im Bereich der Sprachförderung von Kindern und Erwachsenen, Mitglieder des Sprachrats der Selbstorganisation der Russlanddeutschen, Mitglieder der Deutschlehrergemeinschaft, VertreterInnen der Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen (FUEV).

Informationspartner der Konferenz sind die Moskauer Deutsche Zeitung, das Internetportal RusDeutsch, die Sibirische Zeitung plus und die Zeitung für Dich.

Pressedienst IVDK
www.rusdeutsch.eu
www.rusdeutsch.ru

Rubriken: IVDKJdRFNKASpracharbeitPartnerschaftenDeutsche Partner