In Gedenken an Victor Klein

Victor Klein wurde 1909 in Warenburg, einer der schönsten Siedlungen der Wolga-Deutschen geboren. Er verwaiste früh und wurde in einem Kinderheim groß. Später besuchte er eine pädagogische Fachschule in Marxstadt. Nach einigen Jahren als Dorflehrer wurde Klein in die Pädagogische Hochschule der Stadt Engels aufgenommen (Studienjahre: 1933–1937).

Nach dem Hochschulabschluss blieb er in seiner Alma-Mater als Dozent für Deutsch und ausländische Literatur tätig. 1941 wurde er zusammen mit seinen Stammesgenossen aus dem Wolga-Gebiet deportiert und zur Arbeitsarmee in den Norden der Region Perm und später nach Kansk, Region Krasnojarsk, geschickt. Seit 1959 arbeitete er als Dozent am Lehrstuhl für Fremdsprachen an der Pädagogischen Hochschule Nowosibirsk. Dort wurde erstmals eine Abteilung für deutsche Philologie eröffnet, in der Lehrer für deutsche Sprache und Literatur für den Einsatz in Kompaktansiedlungen der Russlanddeutschen ausgebildet wurden. Gerade jene Abteilung sollte sich später als Schmiede für die Literatur der Russlanddeutschen etablieren. Victor Klein ist Autor zahlreicher Lehrwerke für den Schulunterricht des Fachs „Deutsch als Muttersprache“. Er bildete eine ganze Reihe begabter Pädagogen aus, zu denen Prosaisten und Lyriker wie Viktor Heinz, Wendelin Mangold, Lora Reimer, Hildegard Wiebe etc. gehören.

Zu den Gewinnern des Gesamtrussischen Wettbewerbs „Russlands herausragende Deutsche“ in der Kategorie „Bildung“ (Victor-Klein-Preis) zählen Wladimir Matis (2012), Elisaweta Graf (2013), Anna Dodonowa (2014), Galina Perfilowa (2015).

Näheres über das Werk von Victor Klein sowie einige seiner Erzählungen und Gedichte können Sie in der Anthologie der russlanddeutschen Literatur „Der misstrauischen Sonne entgegen“ lesen.

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