Die erste Ausgabe des Jahrbuchs über russlanddeutsche Geschichte in der E-Bibliothek


In der Elektronischen Bibliothek auf dem Portal RusDeutsch ist eine neue wissenschaftliche Zeitschrift verfügbar – die erste Ausgabe des „Jahrbuchs der internationalen Assoziation zur Erforschung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen“. Dieses Jahrbuch hat das wissenschaftliche Informationsbulletin „Die Russlanddeutschen“ abgelöst.

Die Assoziation, die vielen unter der Abkürzung MAIIKRN [russ. Abk. der Assoziation – Anm. d. Übers.] bekannt ist, entstand vor 20 Jahren, im September 1995. Die Gründer der Assoziation waren sich bewusst, wie wichtig es ist, einen jungen Verband von Wissenschaftlern, der das Forschungspotenzial auf dem Territorium der ehemaligen Sowjetunion und in den Ländern außerhalb der GUS und des Baltikums bündeln sollte, zu begleiten.

Noch vor der Gründung der Assoziation waren zwei Ausgaben des Bulletins erschienen, das schon bald ihr ständiges Presseorgan wurde, welches die Mitglieder der Assoziation „NIB“ [russ. Abkürzung für „Wissenschaftliches Informationsbulletin – Anm. d. Übers.] nannten. In all den Jahren seiner Existenz hat das Bulletin wie ein Schleppkahn in einem viel befahrenen Hafen das Schiff mit dem Namen „MAIIKRN“ sicher zum offen Meer, in den freien wissenschaftlichen Raum, geführt. Regelmäßig wurden alle vergangenen wissenschaftlichen Ereignisse beleuchtet und zukünftige angekündigt: Konferenzen, Expeditionen, Museumsausstellungen und Dissertationsverteidigungen. Auf den Seiten des Bulletins gab es immer Überblicke zu Archiven, eine laufend aktualisierte Bibliografie, Rezensionen zu Neuerscheinungen und wissenschaftlich-biografische Berichte über Wissenschaftler, die die Kultur und Geschichte der Russlanddeutschen erforschen, zu finden. Es wurde alles dafür getan, um der ganzen Wissenschaftsgemeinde so genau wie möglich von der gewaltigen Arbeit der Assoziation zu berichten Mittlerweile hat das Bulletin einen konsolidierten und koordinierenden Auftrag bei der Erforschung von Kultur und Geschichte der Russlanddeutschen erfüllt. Diese Aufgabe hat im Wesentlichen das Internetportal RusDeutsch übernommen, auf dem es auch eine Seite für die Assoziation gibt. Unter den heutigen Bedingungen, dass wissenschaftliche Publikationen in Konkurrenz zueinander stehen, spielen Sammelbände mit Aufsätzen und Konferenzbeiträgen nicht mehr die entscheidende Rolle, um den Erfolg einzelner Autoren oder ganzer Organisationen zu bewerten. Sie sind nach wie vor aktuell, aber benötigt wird eine moderne Zeitschrift, die so flexibel und angesehen ist, dass die Autoren ihr ihre Forschungsergebnisse anvertrauen würden. Das ist ein Gebot der Stunde.

Die neue Zeitschrift soll nicht nur die wissenschaftlich-organisatorische Seite der Assoziation darstellen, sondern auch wesentlich zum Fortgang wissenschaftlicher Untersuchungen über Russlanddeutsche beitragen. Wir sind der Meinung, dass es zu den Hauptaufgaben dieser Publikation gehört, viele analytische Beiträge zu veröffentlichen und strittige Fragen zur allgemeinen Diskussion zu stellen. Die deutschen Kolonisten, die Deutschen in den Städten, der Beitrag der Deutschen zur Entwicklung von Wissenschaft und Technik, die Deutschen im Russischen Reich sowie in den heutigen Staaten auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion und in anderen Ländern oder die wissenschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Russland – das und noch vieles mehr, was man mit dem Begriff „Russlanddeutsche“ verbindet, könnte für unsere künftigen Autoren von Interesse sein. Detaillierte Informationen über diese Zeitschrift und die Anforderungen an Beiträge können Sie später auf der Internetseite des Instituts für ethnokulturelle Bildung unter www.institut-biz.ru finden.

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