Am gestrigen 18. Juni wurde im italienischen Südtirol die 3. Fußballeuropameisterschaft der autochthonen nationalen Minderheiten „Europeada 2016“ eröffnet. Die Männer- und Damenauswahl „RusDeutsch“ sind die einzigen Vertreter Russlands im Turnier.
Die offizielle Eröffnung fand in einem der malerischen Orte Südtirols, in der Kommune Bruniko, statt. Auf dem Empfang und der Pressekonferenz sprachen der Gouverneur der Provinz Bolzano Arno Kompatscher, der Präsident der Föderalistischen Union europäischer Volksgruppen Loranz Vinze und der Bundesbeauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Hartmut Koschyk, sowie andere Politiker von Teilnehmerländern.
Obwohl die Europeada bereits zweimal, in den Jahren 2008 und 2012, stattfand, verspricht das diesjährige Turnier „mindestens genauso interessant wie die vorherigen“ zu werden. Dies versichert die Generalsekretärin der FUEV, des Hauptorganisators der Europeada, Susanna Schenk. Neben dem sportlichen Wettkampf erwartet die Gäste ein „Tag der nationalen Kulturen“ und eine internationale Konferenz, die der Erhaltung des Kulturerbes der nationalen Minderheiten Europas und der Museumsarbeit gewidmet ist. Außerdem nehmen erstmals Frauenmannschaften an der Europeada teil.
Die feierliche Eröffnung wurde mit einem Umzug der Mannschaften, der durch die Straßen bis zum zentralen Platz der Stadt verlief, fortgesetzt. Die Mannschaften sangen dabei die Hymne der Europeada, es flogen Luftballons mit der „Europeada“ und „FUEV“-Aufschrift in den Himmel.
Heute, am 19. Juni finden die ersten Spiele der Männer- und Damenauswahl „RusDeutsch“ statt. Die Mannschaften der Russlanddeutschen sind zweifellos würdige Vertreter des Landes, da sie eine Vielzahl von Vorbereitungs- und Freundschaftsspiele absolviert hatten. So fanden im Vorfeld im Rahmen des internationalen Kultur- und Sportfestes in Moskau Trainingseinheiten und Freundschaftsspiele mit Vertretern anderer Nationalitäten und Amateurmannschaften statt. Außerdem wurde für die Mannschaften Deutschunterricht mit ethnokulturellen Komponenten organisiert. Um das Wissen der jungen Leute zu festigen, wurden sie in die Sprachumgebung Deutschlands geschickt. Nach der Zusammenkunft der Mannschaften ging es für sie nach Feldberg (Baden-Württemberg), wo sie tägliche Unterrichtseinheiten zur Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen, Landeskunde und natürlich Trainingseinheiten hatten.
Die Männermannschaft durfte bereits 2012 bei der Europeada erste Turniererfahrungen sammeln (sie machten den 5. Platz unter 19 Mannschaften), während auf die Frauen ihr Spieldebüt wartet.
An der Europeada 2016 nehmen 24 Männermannschaften aus 17 Ländern, sowie sechs Frauenmannschaften aus fünf Ländern teil. Es ist sehr schwer, Prognosen bezüglich des Abschneidens der Mannschaften zu treffen, das Turnier finden nur alle vier Jahre statt. Dies beteuerten auch die Cheftrainer der Frauen- und Männermannschaften Evgenija Ivanova und Andrej Rotermehl. Das Hauptziel des Turniers ist die Einheit der Vertreter der nationalen Vereinigungen Europas, da die Europeada in erster Linie ein Kultur- und Sportfest ist.
Der Internationale Verband der deutschen Kultur hat eine Broschüre mit Informationen über das Turnier, den Kadern der Damen- und Männerauswahl, Kurzinterviews mit den Trainern und dem Programm des Turniers veröffentlicht
Sie können die Mannschaften auf der Website der Europeada, dem Informationsportal der Russlanddeutschen und in den offiziellen Gruppen auf vkontakte und facebook in den Kommentaren und Veröffentlichungen unterschützen und alle Neuigkeiten erfahren.
Russland vor!