Nikolaevka bekommt Besuch aus Berlin


Am 20.Juli besuchte die Jugenddrehgruppe des Theaters des Liedes und des Wortes aus Berlin unter Leitung der Russlanddeutschen und ehemaligen Landfrau Natalia Bondarj das Deutsche Kulturzentrum „Veilchen“ des Dorfes Nikolaewka

Das Ziel des Besuches war das Kennenlernen der Arbeit des Museums- und der Ethnokulturellen Tätigkeit des Deutschen Kulturzentrums. Am meisten interessierten sich die Gäste für das Leben und Traditionen der Deutschen aus Marjanovka. Von den Lehrern des Zentrums wurde eine Führung durch die Museumsräume durchgeführt. Dabei wurde in einer freundlichen Unterhaltung über das Leben, die Arbeit der Deutschen aus Marjanovka und Nikolaevka gesprochen und betont, dass die "Pobeda" eine stabile Kolchose ist.

Mit Erstaunen hörten sich die deutschen Jugendlichen den Bericht über die Hochzeitstraditionen der Russlanddeutschen an, sowie über Feste und Bräuche und herausragenden Personen, die in Marjanovka im letzten Jahrhundert lebten. Sie berührten alte Utensilien und stellen alle möglichen Fragen: welche Lieder wurden gesungen, welche Kleidung wurde getragen und wie sind die deutschen Siedlungen in Sibirien entstanden. Der Gruppe wurde der IVDK vorgestellt, der die Deutschen Kulturzentren der Altajregion unterstützt. Bei der Probe der Gruppe „Veilchen“ haben die Gäste eine Zusammenstellung der russlanddeutschen Tänze bewundern können, die für das 25. Jubiläum des Deutschen Nationalrayons geübt wurden. Die Jugendlichen aus Deutschland haben betont, dass in Deutschland die Traditionen lange nicht so gepflegt werden. Nach Aussage von Natalja Bondarj war das eben der Grund eine Doku zu filmen, wo das Leben der einfachen Russlanddeutschen dargestellt wird, damit die Bevölkerung in Deutschland sich ein Bild davon machen kann, wie in Sibirien die Traditionen und Kultur der Russlanddeutschen erhalten geblieben sind. Des Weiteren soll eine Theaterstück über das Leben der Russlanddeutschen in Berlin gespielt werden, dabei sind die Begegnungen mit den Leuten sehr hilfreich.

Die Gruppe besuchte das Kulturhaus in Nikolaevka. Danach wurde die Gruppe zu der bekannten Familie Baumann eingeladen. Die Gastgeberin Lidia Junatovna und ihre Enkelin Alina, die Aktivistin des Zentrums „Veilchen“ ist, haben die Gäste gleich zum Essen eingeladen. Es gab traditionelle russlanddeutsche Küche. Danach führten alle zusammen noch ein langes und ausführliches Gespräch über das Leben der Russlanddeutschen, die eine ausragende Lehrerin und eine wunderbare Frau ist. Die Verabschiedung war herzlich und aufrichtig. Es wurden Kontakte getauscht und auf weitere Zusammenarbeit gehofft. Es ist immer eine Freude, neue Freunde zu finden, mit denen man gemeinsame Interessen hat.