Ethnokulturelle Sprachlager des IVDK: So fing alles an


Die Chronik der ethnokulturellen Sprachlager begann im Jahr 1996. In ihrer 20-jährigen Geschichte hat sich vieles getan – darauf kann man stolz sein.

Das erste Camp fand in Samara statt und brachte eine große Anzahl an Kindern zusammen, die die deutsche Sprache lernen wollten. An dieser Stelle muss man anmerken, dass zu dieser Zeit nicht einmal die Organisatoren mit der Popularität dieser Veranstaltung gerechnet hatten. Doch dieser Erfolg konnte kein Zufall sein. Die Sprachlager, die vom Internationalen Verband der deutschen Kultur veranstaltet wurden, waren bei ihren Teilnehmern wegen ihrer zielstrebigen methodischen Arbeit und der immerwährenden Suche nach neuen Möglichkeiten in der ethnokulturellen Bildung und Erziehung beliebt.

Das pädagogische Team, das immer auf dem Laufenden ist und sich an den gegenwärtigen Bildungstendenzen orientiert, arbeitete bereits seit dem Beginn an der Ausarbeitung eigener Ansätze und Methoden zur Organisation der Sprachlager. Ein solcher innovativer Ansatz war strategisch wichtig, da er es erlaubte, schulische Standards hinter sich zu lassen und einen Auftrieb für Entwicklung der künstlerischen Energie des Kollektivs gab. Es weckte ebenso mehr und mehr Interesse für das Sprachlager.

Schon seit der ersten Sprachlager war die Teilnahme an einem Wettbewerb und das Schreiben eines Aufsatzes zu einem vorgegebenen Thema, das mit der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen zusammenhängt, eines der bedeutenden Kriterien für die Teilnahme. Das Thema einer der ersten Wettbewerbe war „Was würde ich für die Russlanddeutschen tun, wenn ich der russische Präsident/ der deutsche Kanzler wäre?“. Ein weiteres populäres Thema für die, die den Jahrtausendwechsel miterlebten: „Was uns im nächsten Jahrhundert erwartet“.

Bis zum Jahr 2000 wurde das System der ethnokulturellen Lager mit Hilfe des IVDK und des JdR auf örtliche, regionale, zwischenregionale und internationale Sprachlager festgelegt.

Seit 2012 finden die ethnokulturellen Sprachlager des IVDK nicht nur in Russland, sondern auch in Deutschland statt.

Das pädagogische Kollektiv der Sprachlager hat einige innovative Entscheidungen in der ethnokulturellen Bildung hervorgebracht. Es hat sich gewagt, neue Formen mit ethnokulturellen Komponenten einzuführen, beispielsweise Kindersprachplattformen, Camping mit historischen Forschungselementen, ethnographische Expeditionen, Jugendakademien, nationale Dörfer und vieles mehr. Seit dem Beginn der Sprachlager überraschen sie ihre Teilnehmer immer wieder aufs Neue.

Das Äußere der ethnokulturellen Lager verändert sich mit der Zeit zweifellos, das hohe Niveau und Professionalität der Teams und beständiges methodisches Fundament ändern sich allerdings von Jahr zu Jahr nicht.

Meinung

Ekaterina Listarowa, ausführende Direktorin des IVDK, Direktorin der ersten ethnokulturellen Sprachlager, nahm aktiv an der Ausarbeitung der Programme der ersten Lager teil:

„Das Programm war grundlegend auf die gegenwärtigen Lernmethoden der deutschen Sprache ausgelegt. Wir haben die Methoden der spielerischen Pädagogik angewendet, natürlich mit Bezug auf das Alter der Kinder, ihren Interessen und künstlerischen Fähigkeiten. Es ist natürlich unmöglich, die Sprache in zwei Wochen zu lernen. Deswegen war es unsere Hauptaufgabe, die Kinder für das zukünftige Lernen zu motivieren. Dies unterscheidet uns auch von traditionellen Schulansätzen. Wir setzten auf aktiven Kontakt mit Hilfe von Spielen, Wettbewerben, Losspielen, künstlerischen Fähigkeiten, dem Singen von deutschen Liedern und Gedichten und vielem mehr.“

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