Film „POKA – Heißt Tschüss auf Russisch“ wird im ZDF gezeigt

Der Film über die Spätaussiedlerfamilie um Alexander Weber, die in den 90er Jahren den Umzug von Kasachstan nach Deutschland wagt, wurde im ZDF ausgestrahlt.

Kasachstan Anfang der 90er Jahre: In Deutschland ist die Mauer gefallen, in der Sowjetunion sorgt Gorbatschows Glasnost-Politik für große Umbrüche. Als Folge bricht eine Vielzahl deutscher Aussiedler nach Deutschland auf. Dazu gehört auch die Familie von Alexander Weber, die von Kasachstan in die Heimat ihrer Vorfahren zurückkehren will.

Alexanders Sohn Georg (Pawlo Pascha Antonow) freut sich, sein kleines kasachisches Dorf zu verlassen und in den vermeintlich goldenen Westen nach Deutschland zu emigrieren. Seine Liebe zur Tochter des Sowchos-Vorsitzenden, Lena (Natalia Belitski), wird dadurch jedoch auf eine harte Probe gestellt. Als Lena schwanger wird, entschließen sie sich zur Heirat und gemeinsamen Übersiedlung nach Deutschland.

Aus diesem Stoff hat die aus Kasachstan stammende Regisseurin Anna Hoffmann den cineastisch hervorragenden und sehr einfühlsamen Film „POKA – heißt Tschüss auf Russisch“ geschaffen, der den Förderpreis der DEFA-Stiftung auf dem 24. Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern 2014 erhielt und auf dem Film Festival Cottbus 2014 als bester Jugendfilm ausgezeichnet wurde. Er wurde mit dem ZDF koproduziert, das ihn nun zu folgenden Terminen ausstrahlen wird:

30. August 2016, 00:05 Uhr (in der Nacht vom 29. auf den 30. August)

30. September 2016, 20:15 Uhr (in ZDF Kultur, dort Wiederholung um 01:00 Uhr)

Zusätzlich ist der Film ab der Erstausstrahlung sieben Tage lang in der ZDF Mediathek für alle interessierten Zuschauerinnen und Zuschauer abrufbar.

Im November hatte die vom Bundesministerium des Innern mit der Durchführung des Programms „Förderung der deutschen Minderheit in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion“ beauftragte Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Berlin zu einer Vorab-Vorführung des Films und einer anschließenden Diskussion eingeladen, an der auch der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB, teilnahm. Koschyk würdigte den Film als ein cineastisches Meisterwerk und einen ganz bedeutsamen Beitrag zur künstlerischen Aufarbeitung der jüngeren und – wie er betonte – gesamtdeutschen Geschichte. Er belege, dass die Aufnahme und Integration der Aussiedlerinnen und Aussiedler nicht nur einen sozialen und einen wirtschaftlichen, sondern auch einen kulturellen Aspekt besitze, der unverzichtbar sei. Der Film sei zudem der Beweis, dass aus den Reihen seit den späten 1980er Jahren verstärkt in die Bundesrepublik Deutschland ausgewanderten Deutschen starke künstlerische Persönlichkeiten herausgewachsen seien, die – gemeinsam mit Vertretern aus den Bereichen Wirtschaft und Gesellschaft – heute zu den wichtigsten Brückenbauern zwischen ihren Herkunftsländern und Deutschland zählen.

Mit der Ausstrahlung in zeitlicher Nähe zum 75. Jahrestag des Erlasses der sowjetischen Regierung zur Deportation der Wolga-Deutschen (28. August 1941) möchte das ZDF auch zum Gedenken an das harte Schicksal und Leiden der Deutschen in der früheren Sowjetunion beitragen.

Der Artikel erschien auf der offiziellen Seite des Bundesbeauftragen für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Hartmut Koschyk.