Seminar zur Projektentwicklung zwischen dem Gebiet Omsk und der Region Flensburg


Fachaustausch – Entwicklung – Pädagogik. Unter diesem Motto stand das Seminar, das vom 28. August bis zum 5. September 2016 in Omsk stattfand. Nachdem seit drei Jahren Hospitationen, Konferenzen und Fortbildungen für Pädagogen aus beiden Ländern stattfanden, wurden bei diesem Seminar Konzepte für sechs Projekte geschaffen, mit denen die Bildungseinrichtungen des Gebiets Omsk und der Adelby1, Kinder- und Jugenddienste GmbH weiterhin zusammenarbeiten möchten.

„Für die Zukunft möchten wir diesen beidseitigen Gewinn verfestigen und nachhaltig ausbauen“, teilten die drei Organisatoren des Seminars Brigitte Handler, Lisa Graf und Heiko Frost mit. Erstaunt waren die Flensburger über das große Potential, welches in der Region Omsk aufgeholt werden muss.

Anfangs gab es in Asowo eine Lehrerkonferenz, bei der Gouverneur Viktor Nasarow und der Bildungsminister Sergej Kanunikow des Gebietes Omsk dabei waren. Es waren auch der Leiter des deutschen Nationalkreises Asowo Pawel Baginski und der Bildungsleiter und leitender Schulrat Iwan Keller anwesend. Es nahmen ca. 200 Leute an der Veranstaltung teil, darunter waren Abgeordnete von Schulen und Kindergärten und alle Leiter und Direktoren der Institutionen.Es wurden auch mehrere Reden gehalten: Hierbei wurde die Arbeit des vergangenen Jahres analysiert und Schwerpunkte für das kommende Jahr gesetzt.

Außerdem besuchten die Teilnehmer den Kindergarten und das Kulturzentrum in Protopopowka (Kreis Ljubino). Die Leiterin Valentina Deutsch und Swetlana Savina aus der Kreisbildungsabteilung sprachen dabei folgende Probleme an: Es fehlt an Fachkräften, die deutsche Sprache beherrschen. Außerdem gebe es zu wenig Projekte für Jugendliche. Swetlana betonte dennoch, wie stolz sie auf diese deutsche Institution ist.

Danach wurde das Dorf Dobroje Polje (Kreis Moskalenki) und das dortige Kulturzentrum besucht. Hier gibt es eine offene Begegnungsstätte für alle. Es gibt 150 Häuser in den Dörfern rund herum, aber keinen Kindergarten. Die Möglichkeit Deutsch zu lernen haben die Kleinsten hier im Zentrum der deutschen Kultur.

Hier begegneten die Teilnehmer auch der Sozialarbeiterin Elisabeth Redler aus München. Sie reist als Rentnerin durch die Welt und möchte helfen.

Am 1. September war in ganz Russland Einschulung, die Teilnehmer verfolgten sie im Dorf Blumenfeld. In der Kita Blumenfeld, zeigte Leiterin und Deutschlehrerin des Kindergartens Nina Chafisova den Alltag der Einrichtung. Danach ging es nach Alexandrowka, in den dortigen Kindergarten und in das Heimatmuseum des Dorfes.

Im Kreis Asowo besuchten die Teilnehmer ebenso die Kita „Märchen“, die unter der Leitung von Tatjana Gommer 290 Kinder (inklusiv) 26 Mitarbeiter hat. Dort stellten sie unglaubliche Fortschritte nach der Hospitation in Flensburg fest: Nachdem die Teilnehmer den „Alltag“ der Kita „Märchen“ miterlebten, stellten sie fest, dass die deutsche Sprache und Methodik bewusst eingesetzt wird. Hier kann man eine Weiterentwicklung von Methoden und einen partizipatorischen Ansatz erkennen. Außerdem besuchten die Teilnehmer des Seminars die Einrichtungen „Sonnchen“ und die Kita in Hauf.

Im Laufe der Seminarwoche wurden auch weitere Kooperationspunkte erörtert: Die Implementierung weiterer deutscher Methoden in den Alltag, Anpassung und Differenzierung von Angeboten, Erstellung von Förderplänen gemeinsam mit Erziehern, Logopäden und Psychologen; Erweiterung von Kommunikation und neue Methoden, wie man deutsche Sprache zur Normalität macht. Desweiteren ist ein regelmäßiger Kontakt zwischen den Fachkräften in Omsk und Flensburg wichtig und die Einbindung deutscher Rituale.

Zum Schluss wurden Pläne für die kommenden drei Jahre wurden geschaffen: Darunter sind 2-wöchige Hospitationen in Flensburg und Omsk, Evaluationen, Hochschulbesuche und Anerkennungen von Auslandspraktika. Beide Seiten haben bereits gegenseitige Besuche für das nächste Jahr geplant.

Rubriken: Arbeit in den Regionen