Das Deutsch-Russische Parlament – 2016


Für Deutschland und Russland 2016/2017 ist das Jahr des Jugendaustausches. Es werden viele Veranstaltungen im Rahmen dieses Jahres des Jugendaustauschs organisiert. Diese erweitern die Horizonte der Zusammenarbeit und stellen die Weichen für Verständigung, Dialog und weitere Annäherung. Im Rahmen dieses Jahres steht auch das Deutsch-Russische Parlament auf dem Programm.

An diesem Parlament hat Ansatsija Komshakova teilgenommen, Studentin der Allrussischen Hochschule des Außenhandels und eine Aktivistin des Jugendclubs "Warum und nicht» in Moskau.

“Geflüchtete und Gastarbeiter" – das war der Titel des 12. Deutsch-Russischen Jugendparlaments, das am Donnerstag (17.11.) offiziell beendet wurde. Dabei kamen engagierte Jugendliche aus beiden Ländern zusammen, um gemeinsam Lösungsvorschläge für die aktuellen Herausforderungen durch Flucht und Migration zu entwickeln. Und natürlich auch, um deutsch-russische Völkerverständigung zu betreiben. 50 Jugendliche aus Deutschland und Russland durchliefen über vier Tage eine Parlamentssimulation mit Fraktionssitzungen, Expertenanhörungen, Ausschussarbeit und am Ende einer großen Plenarsitzung, auf der die Ergebnisse vorgestellt und intensiv debattiert wurden.

Die Eröffnung des Parlaments hat im Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland stattgefunden.Gleich am Anfang des Planspiels, wo es um die Parteizugehörigkeit ging, konnten nicht alle Wünsche der Teilnehmer erfüllt werden, da nicht alle in ihre Wunschpartei konnten. Später hat jede der drei Fraktionen die Parteimitglieder in drei Ausschüsse verteilt: Innenpolitik, Wirtschaft und Menschenrechte. Die Parlamentarier arbeiteten entsprechend der Fraktionen, in den Ausschüssen und in Plenarsitzungen — wie im Bundestag oder der Staatsduma.

Die Kommunikation fand sowohl auf Deutsch, als auch auf Russisch statt. Wobei die sprachliche Barriere unter den Teilnehmern, die nur eine Sprache sprachen, einfach und professionell überwunden wurde: auf allen Sitzungen und Veranstaltungen wurde entweder synchron oder nach dem Redebeitrag übersetzt.

Außer der interessanten Arbeit im Rahmen des Planspiels gab es für die Teilnehmer eine Reihe von interessanten Exkursionen, sowie informelle Gespräche mit Experten auf dem Gebiet der Migrations- und Integrationsprozesse.

Mit den Eindrücken von fünf Tagen Parlamentariertums haben die Teilnehmer die Botschaft der Russischen Föderation in der Bundesrepublik Deutschland besucht, V. Krinin, der Außerordentliche und Bevollmächtigte Botschafter Russlands in der BRD, beantwortete alle der Fragen der Parlamentarier bezüglich der bilateralen Beziehungen der Länder. Für uns war die Exkursion nach dem Botschaftsgebäude atemberaubend, besonders die Architektur begeisterte. Außerdem haben wir das Russische Haus besucht und haben an Workshops des Projekt-Managements teilgenommen.

Die Teilnehmer waren für wenige Stunden im Reichstag. Diese Exkursion hat der Abgeordnete des Bundestags und ein Mitglied der deutsch-russischen parlamentarischen Gruppe Dr. F.Felgentreu geleitet.

Die Abschlusserklärung des 12. Deutsch-Russischen Jugendparlaments wurde trotz hitziger Diskussionen und einiger sprachlicher Hürden, mit beachtlichem Konsens verabschiedet. Beispielsweise wurde man darin einig, dass es keine Obergrenze für die Aufnahme von Geflüchteten aus Kriegsgebieten geben soll. Ebenfalls erkannten die Teilnehmenden an, dass Einwanderung für unsere Gesellschaften eine Notwendigkeit darstellt.

Am Freitag (18.11.) reisten die deutschen und russischen Teilnehmenden wieder zurück in ihre Heimatstädte – im Gepäck waren zahlreiche neue Freundschaften.

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