Im Deutsch-Russischen Haus in Moskau wurde das Totale Diktat 2017 geschrieben


Am 21. Februar fand im Deutsch-Russischen Haus in Moskau die gesamtrussische Aktion „Totales Diktat“ statt, die jedes Jahr vom 20. bis 22. Februar durchgeführt wird. Es wurden Texte mit Kindheitserinnerungen berühmter Schauspieler aus Theater und Kino vorgelesen – der Russlanddeutschen Alissa Freindlich und Tatjana Pilezkaja (Urlaub). Die Aktion fand am Tag der Muttersprache, der von der UNESCO initiiert wurde, statt.

„Jede Sprache ist ein Gespräch zwischen Kulturen, Mentalitäten, Traditionen, jahrhundertelanger Erfahrung von Nationen, die diese Sprache sprechen. Die deutsche Sprache ist ein einzigartiges Beispiel für einen „kulturellen Spiegel“ – nicht nur für die Nationen der deutschsprachigen Länder, sondern auch für eine Nation Russlands – den Russlanddeutschen“ – dies sagte die erste stellvertretende Vorsitzende des IVDK und Vizepräsidentin der FUEN Olga Martens.

Gäste und Teilnehmer der Aktion waren die deutsche Botschaft in Moskau, das Deutsch-Russische Forum, das Institut für ethnokulturelle Bildung – BiZ, das Goethe-Institut, der Jugendring der Russlanddeutschen, die Moskauer Deutsche Zeitung und die Mitglieder des Diskussionsclubs „Avantgarde“, die Teilnehmer der „Hallo, Nachbarn!“-Kurse, Schüler, Studenten und alle, die ihre deutschen Rechtschreibkenntnisse testen wollten.

„Ein Diktat in deutscher Sprache zu schreiben ist relativ schwer. Ihre Liebe zur deutschen Sprache, ihre intensiven Deutschkenntnisse und die Tatsache, dass sie heute bereit sind, ein Diktat zu schreiben, sollte man schätzen“, erwähnte der Leiter der Kulturabteilung der deutschen Botschaft in Moskau, Jan Kantortschik. Laut Kanortschik tun sich Umfragen nach auch deutsche Muttersprachler in der deutschen Rechtschreibung schwer. Deswegen sei das Diktat eine großartige Idee – und ein „tolles Diktat“.

Im Namen des Moskauer Büros des Deutsch-Russischen Forums richtete sich der Projektleiter Artem Lysenko an die Teilnehmer. Er erwähnte, dass Russland die meisten Deutschlernenden weltweit habe. „Die, die Deutsch lernen, haben heute großartige Perspektiven.“

Im Deutsch-Russischen Haus in Moskau nahmen über 100 Menschen an der Aktion teil, die sich in eine von zwei Gruppen eintragen konnten – A2 oder B1. Aus dem Großteil der russischen Regionen erreichten etwa 1100 Anmeldungen die Organisatoren – sogar aus Moldawien, Kasachstan und Deutschland. Es nahmen auch Mitglieder des Jugend- und Studentenrings der Deutschen aus Russland e.V. an der Aktion teil.

Dieses Jahr wurde erstmals ein Live-Stream vom „Totalen Diktat“ organisiert , der das Geschehen in Moskau auf dem YouTube-Kanal RusDeutsch live übertrug. Somit konnten Menschen aus aller Welt , egal ob sie in kleinen Dörfern wohnen oder körperlich eingeschränkt sind, an der Aktion teilnehmen.

Hier ein Statement einer Teilnehmerin im DRH Moskau – Natalja Pisarenko
„Aufgrund meiner fehlenden Sehkompetenzen habe ich das Diktat mit meinem Computer geschrieben… Ich danke allen Organisatoren dieses Projekts herzlich für die Möglichkeit, meine Deutschkenntnisse zu prüfen. Ich möchte vor allem Jana (Pfander Anm. d. Red.), der Dozentin, die den Text gelesen hat, danken. Diese Frau war sehr aufmerksam und hatte Verständnis für mich. Auch wenn ich nicht sehen kann, habe ich mich wie alle anderen Teilnehmer gefühlt. Das gefällt mir sehr!“

Rubriken: Tolles Diktat