Erfahrungen in Deutschland


Vom 19. bis 30. März nahmen die Lehrerinnen des deutschen Nationalrayons Asowo Tatjana Enns und Ksenija Kazakova am Projekt „Erhöhung der methodischen Qualifikationen der Deutschlehrer in Vorschuleinrichtungen in Deutschland“ teil und absolvierten ein Praktikum in der Kinderstätte „Adelby 1 Kinder- und Jungenddienste“ in Flensburg.

Das System der „Adelby 1 Kinder- und Jugenddienst“ vereint sechs integrativ und inklusiv arbeitende Kindertagesstätten, eine Unternehmenskita, Familienzentren, eine mobile Frühförderung, eine Beratungsstelle für Integration und schulische Hilfen. Dieses Jahr gelang es unseren Lehrern ein Praktikum in zwei der verschiedenen Einrichtungen unseres Partners zu absolvieren und die Arbeit in diesen Einrichtungen kennenzulernen. Tatjana arbeitete im Kindergarten Kiwi (Kinder und Wirtschaft) für Kinder von 1 bis 3 Jahren, Ksenija im Kindergarten Kita Sol-Lie mit Vorschulkindern.
Die Lehrerinnen berichten über ihre Eindrücke.

„Was würden Sie machen, wenn Sie sehen würden, wie ein dreijähriges Kind ein Messer in die Hand nimmt und damit im Gesicht rumspielt? Ich bin sehr erschrocken“,sagt Ksenija. „Und dabei ist alles sehr einfach: den Kindern wird schon ab dem ersten Jahr das Essen mit Gabel und Messer beigebacht. Es ist für die Entwicklung beider Gehirnhälften sehr wichtig, zweitens, werden den Kindern von klein auf Tischmanieren beigebracht. Jeder Morgen beginnt mit dem Morgenkreis, dabei begrüßen die Kinder einander, besprechen den Tagesplan, spielen und singen, stecken sich gegenseitig mit guter Laune an. Für den Spaziergang haben alle Kinder spezielle Kleidung, die man beschmutzen kann, man kann sich in den Sand legen, in Pfützen springen, wie soll man sonst die Natur kennenlernen!?“

„Eine besondere Rolle spielt die Sozialisierung der Kinder“, erzählt Tatjana. „Spielerisch wird mit den Kindern der Umgang mit Gleichaltrigen und Erwachsenen beigebracht. Die Eltern besuchen die zahlreichen Feste, Familienausflüge. Einmal die Woche besuchen die Kinder das Seniorenheim, um sich mit Senioren zu unterhalten. Bemerkenswert ist, dass es in der Kinderstätte Kiwi eine Naturgruppe gibt. Diese Gruppe verbringt die meiste Zeit draußen, sie organisieren verschiedene Aktionen, basteln aus Naturmaterialien.“

„Das Wichtigste in Erziehungssystem ist das Gespräch mit den Kindern. Durch das Gespräch wird erklärt, und mit gutem Beispiel vorgelebt, denn Kindern sind viel klüger und talentierter, als wir denken“ ,betonen die Lehrerinnen. „Nach der Arbeit tauschen wir unsere Eindrücke aus und danach lernten wir beim Spazieren die wunderschöne, alte Stadt, die an Dänemark grenzt, kennen. Wir waren in Flensburg kurz vor Ostern und haben selbst miterleben können, wie die Kindern sich auf Ostern vorbereiten, sie schmücken die Räume und lernen Osterlieder“.

In der Zeit in Flensburg lernten Tatjana und Ksenija die Besonderheiten der Tätigkeit der Kinderstätten kennen, haben die Möglichkeit bekommen im deutschen Vorschulsystem arbeiten zu können und ihre beruflichen Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Ksenija und Tatjana sind dem IVDK für diese Möglichkeit sehr dankbar. Sie danken auch ganz herzlich der „Adelby 1 Kinder- und Jugenddienste“, sowie dem Sprachzentrum der Deutschen des Gebiets Omsk für die gewonnenen Erfahrungen und Impulse für die weitere Arbeit.