Martin Huber: Mehr produktive Kooperationen zwischen deutschen und russischen Universitäten


Am 1. Oktober fand im Deutsch-Russischen Haus in Moskau die Arbeitstreffen über die Konzeption der universitären Partnerschaft zwischen Bayreuth und Omsk statt. An den Gesprächen nahmen vertreter des IVDK, BiZ und der Universitäten Omsk und Bayreuth teil. Das Treffen fand im Rahmen der V. internationalen wissenschaftlich-praktischen Sprachkonferenz statt.

Die Hochschulen des Gebiets Omsk haben viel Erfahrung bei der Ausbildung von Spezialisten für Spracharbeit und interkulturelle Kommunikation. Das liegt daran, dass das Gebiet Omsk viele russlanddeutsche Einwohner hat und dort viele russlanddeutsche Organisationen ihren Sitz haben. Daher wurde Omsk als Standort für universitäre Partnerschaft ausgewählt.

Bei den Gesprächen über das Konzept für die Kooperation nahmen Vertreter der Universität Bayreuth teil: Prof. Dr. Gesine Schiewer, Leiterin des Lehrstuhls für interkulturelle Kommunikation sowie der Leiter des Lehrstuhls für deutsche Literaturwissenschaft, Prof. Dr. Martin Huber. Weitere Teilnehmer: Die erste stellvertretende Vorsitzende des IVDK, Olga Martens, die Dekanin für Fremdsprachen der Omsker Pädagogikuniversität Swetlana Polujkowa, die Leiterin der Spracharbeit der Omsker Kulturautonomie Elisaweta Graf, Mitglied der Assoziation für Deutschlehrkräfte Tatjana Wewer, die Koordinatorin für Spracharbeit im Deutsch-Russischen Haus in Omsk Kristina Golland, Vizepräsidentin für Lehre und Studium an der Omsker Dostojewskij-Universität Tatjana Smirnowa, die Leiterin des Lehrstuhls für deutsche Sprache und interkulturelle Kommunikation Elena Derevjantschenko sowie der Direktor des BiZ Andrej Lejman.

Als Moderatorin fungierte Elena Bobrowskaja. Sie erwähnte, dass ein Bildungszentrum in Omsk nötig sei, um den Kontakt zwischen Russland und Deutschland in Wirtschafts- und Kulturfragen zu gewährleisten.

Das Hauptziel des Zentrums ist die Kooperation zwischen dem Gebiet Omsk und Bayreuth. Die Organisation studentischer, kultureller und wissenschaftlicher Austausche sowie die Einführung eines Systems für ethnokulturelle lebenslange und interkulturelle Bildung. Dabei wurden Ideen zu Sommerschulen in beiden Ländern erörtert.

Im Rahmen des Treffens wurde ein Arbeitsprogramm für die nächsten Jahre festgelegt. Geplant sind ein kulturhistorisches Seminar in Bayreuth, wissenschaftlich-praktische Konferenzen zu Ehren Alexander von Humboldts sowie ein Forum interkultureller Germanistik. In den nächsten drei Jahren wird das kulturhistorische Erbe der Russlanddeutschen digitalisiert: Beispielsweise soll es einen Online-Zugang für eine Mediathek und ein ethnographisches Online-Museum geben.

Laut Martin Huber sei das Zentrum in Omsk eine Hilfe für Dozenten aus Deutschland und Russland, internationale Bildungskooperation zu betreiben. Das Zentrum sei ebenso eine Ausbildungsstätte für Germanisten und Deutschlehrkräfte.

Ein weiteres Thema war studentische Mobilität. Prof. Tatjana Smirnowa nannte dabei zwei Fonds (Fond Prochorov, Fond Potanin), die Reisekosten und Studiengebühren für Studenten übernehmen.

Svetlana Polujkowa erklärte, dass die Omsker Pädagogikuniversität deutsche Studenten im Rahmen eines Praktikums oder wissenschaftlichen Projekten aufnehmen würde. Auch Schulpartnerschaften waren ein Thema des Arbeitstreffens.

Olga Martens ist der Meinung, dass das Treffen erfolgreich verlaufen sei, da sich beide Seiten interessiert und kooperativ zeigten. Ein Universitätszentrum könne die deutsch-russischen Beziehungen festigen und das Bildungsniveau im Gebiet Omsk erhöhen. Im Dezember 2017 wird ein weiteres Arbeitstreffen stattfinden.

Das Treffen fand mit Unterstützung des Fonds "Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland", des Kultur- und Geschäftszentrums in Omsk und des IVDK statt.


Die V. internationale wissenschaftlich-praktische Sprachkonferenz zum Thema "Deutsche aus Russland: Lebenslanges Sprachenlernen. Motivation. Potenzial. Modelle" findet vom 1.-4. Oktoberin Moskau statt.

Im Rahmen der Konferenz werden Vorträger führender Experten zum Thema der deutschen Sprache gehalten, Podiumsdiskussionen geführt und die Preisverleihung des VI. gesamtrussischen Wettbewerbs "Freunde der deutschen Sprache" abgehalten.

Organisatoren: der Internationale Verband der deutschen Kultur sowie das Insitut für ethnokulturelle Bildung. Arbeitssprachen sind Deutsch und Russisch.

Rubriken: Spracharbeit