Olga Martens: „Spracharbeit ist die Arbeitsgrundlage der russlanddeutschen Begegnungszentren“

Am 10. November fand im Rahmen des dritten Sibirischen Deutschlehrertags ein Rundgespräch zur Situation der deutschen Sprache in Russland statt.

Die erste stellvertretende Vorsitzende des IVDK, Olga Martens, begrüßte die Teilnehmer des Rundgesprächs: Deutschlehrkräfte, die in den Selbstorganisationen der Deutschen aus Russland unterrichten.

„Ich möchte allen Deutschlehrkräften danken, die aktiv mit uns zusammenarbeiten und uns dabei helfen, die deutsche Sprache in Russland zu wahren und beliebter zu machen. Zum Glück ist es laut Gesetz noch möglich, mehrere Fremdsprachen zu lernen. Wir Russlanddeutsche können davon profitieren, da wir somit mehrere Möglichkeiten haben, die Sprache zu erlernen, beispielsweise durch unsere Schulbildung“, stellte Martens beim Rundgespräch fest. Sie hob hervor, dass die Situation der deutschen Minderheit schlechter sein könnte: In Tschechien wird nur eine Fremdsprache in der Schule gelernt – Englisch.

Martens ist in ihrer Funktion als Vize-Präsidentin der FUEN (Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten) aktiv in die Arbeit der Arbeitsgruppe für deutsche Minderheiten in Europa (AGDM) involviert. Sie teilte die Pläne der europäischen Partner: „In jedem Land, in der deutsche Minderheiten leben, wird derzeit ein Schulnetz entwickelt, das die Minderheiten unterstützen soll. Unsere Gesetzgebung macht es für uns möglich, das in jeder Schule mit Deutsch als erste oder zweite Fremdsprache durchzusetzen. Dafür sind nur eine Bewilligung der örtlichen Verwaltungen sowie Deutschlehrkräfte nötig. Dann könnte man in jeder Schule Deutsch mit ethnokulturellen Komponenten unterrichten. Dieses Projekt möchten wir 2018 mit unseren europäischen Partnern angehen.“

Der Leiter der regionalen national-kulturellen Autonomie im Gebiet Nowosibirsk, Konstantin Matis, und der stellvertretende Direktor des Deutsch-Russischen Hauses in Nowosibirsk, Viktor Protokovilo, ließen es sich nicht nehmen, die Teilnehmer des Rundgesprächs zu besuchen.

Im Rahmen des Gesprächs wurden auch weitere Themen erörtert: sprachliche und ethnokulturelle Projekte der Selbstorganisation, frühkindliches Deutschlernen, Sprachaktionen, Wettbewerbe, Veranstaltungen und Projekte des IVDK in Zusammenarbeit mit regionalen Organisationen sowie die aktuelle Entwicklung der Sprachkurse im Gebiet Nowosibirsk.

Organisiert wurde das Treffen vom Institut für ethnokulturelle Bildung – BiZ.

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