Die Ausstellung „Das Deutsche Wolgagebiet. Eine unvollendete Fotogeschichte“ wird um neue Stände erweitert


Vom 2. bis 15. Februar wird im Rathaus der Stadt Hanau (Hessen) die Ausstellung „Das Deutsche Wolgagebiet. Eine unvollendete Fotogeschichte“, gewidmet dem 100. Jahrestag der Wolgadeutschen Autonomie, präsentiert. Die von der „Moskauer Deutsche Zeitung“ initiierte Ausstellung wird in Hanau durch Materialien über Wolgadeutsche aus Hessen ergänzt.

Die Ausstellung zeigt einzigartige historische Fotografien aus russischen und deutschen Staatsarchiven aus dem Leben der Wolgadeutschen. Viele der Fotografien wurden erstmals öffentlich gezeigt. Sie sind Zeugnis des traditionellen deutschen Lebens während der Hungersnot von 1921–1922, der Aufbau und Entwicklung von Landwirtschaft und Industrie der Republik und vielen anderen Aspekten des Lebens in der deutschen Autonomie.

Mit dem Manifest von Katharina der Großen im Jahr 1763, das Ausländern erlaubte, sich im Russischen Zarenreich niederzulassen, siedelten tausende Europäer in den Folgejahren in das Wolgagebiet. Ein erheblicher Teil der Einwanderer stammte aus dem heutigen Deutschland, unter anderem auch aus Hessen. Im Jahr 1918 wurde auf dem Territorium der Wolgaregion eine national-territoriale Autonomie geschaffen. Ursprünglich erhielt sie den Namen „Autonome Region der Wolgadeutschen“. Von Januar 1924 bis September 1941 hieß sie „Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Wolgadeutschen“. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs in der UdSSR erließ Stalin ein Dekret, wonach Sowjetdeutsche nach Sibirien und Kasachstan deportiert worden sind. Die Ausstellung erzählt auch vom Schicksal der deportierten Russlanddeutschen und wie es ihnen gelang, ihre deutschen Traditionen über die Jahrhunderte zu bewahren.

Begleitet wird die Ausstellung von einem Fotoalbum, das die Geschichte deutscher Autonomie an der Wolga mit ihren Höhe- und Tiefpunkten dokumentiert. Dies können die Besucher ebenfalls besichtigen.

Ein Teil der Ausstellung widmet sich dem Material aus der Pilotausgabe der „Moskauer Deutschen Zeitung“. Die Zeitung wurde 1998 neu herausgegeben. Zudem werden ausgewählte Artikel und Fotoreportagen präsentiert, die über die Jahre erschienen sind und über die Geschichte und den aktuellen Stand des Wolgagebiets berichten.

2018 wurde die Ausstellung in Moskau, Saratow sowie in den deutschen Städten Bayreuth (Bayern) und Wiesbaden (Hessen) gezeigt.

Die Ausstellung in Hanau wurde vom Internationalen Verband der deutschen Kultur und der „Moskauer Deutschen Zeitung“ mit Unterstützung des Bundes des Vertriebenen Kreisverband Hanau-Main-Kinzig sowie in Zusammenarbeit mit der Karl-Rehbein-Schule organisiert. Im Oktober 2018 besuchten Schüler des Gymnasiums die Ausstellung in Wiesbaden. Diese inspirierte sie dazu, die Geschichte der Russlanddeutschen aus ihrer hessischen Heimatregion im Rahmen eines Schulprojekts zu untersuchen. Die Besonderheit der Ausstellung in Hanau sind zusätzliche Materialien, die die Schüler während des Schulprojekts vorbereitet haben. So fließen in die Hanauer Ausstellung Materialien ein, die während des Projekts entstanden.

Die Ausstellung wird am Samstag, 2. Februar, um 11.00 Uhr im Hanauer Rathaus (Am Markt, 14-18) eröffnet. Die Ausstellung läuft bis zum 15. Februar.

Weitere Informationen im Video zur Ausstellung „Das Deutsche Wolgagebiet. Eine unvollendete Fotogeschichte“ auf Russisch und Deutsch finden Sie in dem Medienarchiv.

Für weitere Informationen anlässlich der Teilnahme oder Akkreditierung stehen wir Ihnen gerne unter der Nummer +7 909 309 3310 oder per E-Mail: pressestelle@ivdk.ru zur Verfügung (Nikolai von Essen, IVDK-Pressedienst).

Rubriken: Veranstaltungen