Spuren einer Zarin

Geboren als Prinzessin Sophie Augustine Friederike von Anhalt-Zerbst, schaffte es Katharina II. auf den russischen Thron. Während ihrer Regentschaft von 1762 bis 1796 verwandelte sie das Russische Reich in einen aufgeklärten Staat. Für ihre Leistung erhielt sie als einzige Herrscherin den Beinamen „die Große“. Bis heute kann man in russischen Städten Spuren Katharinas der Großen finden.

St. Petersburg, die damalige Hauptstadt des Russischen Reiches, ist eine Stadt voller Schlösser. Viele davon tragen die Namen ehemaliger Zaren, Katharina II. ist aber nicht darunter. Ihr Name ist vielmehr mit dem berühmtesten Schloss, dem Winterpalast direkt am Ufer der Newa, verbunden. Die bedeutendste Leistung ist aber unzweifelhaft die Gründung der Eremitage, dem größten Museum Russlands und einem der bedeutendsten der Welt.

Katharina hinterließ auch in Moskau ihre Spuren. 1775 kaufte sie das Landgut Tschornaja Grjas (Schwarzer Schlamm) südlich der Stadt. Entdeckt hatte sie das Gelände bei einem Spaziergang und beschloss, hier einen Landsitz zu errichten und nach sich selbst Zarizyno (Ort der Zarin) zu bezeichnen. Gemeinsam mit ihrem Liebhaber Potjomkin verbrachte die Zarin die Sommer hier.

Im Jahr 2015 beschloss der Internationale Verband der deutschen Kultur (IVDK) die Balltradition wieder aufleben zu lassen. Haben doch die Russlanddeutschen eine besondere Beziehung zur Zarin. Schließlich war sie es, die die deutschen Siedler nach Russland einlud. Im nunmehr siebten Jahr lädt der IVDK im Herbst (dieses Jahr am 11. September) zum Großen Katharinenball ein. Eine Nacht lang tauchen die Gäste in das höfische Leben des 18. Jahrhunderts ein – mit Tänzen und Musik aus der Zeit Katharinas der Großen.

Über die potjomkinschen Dörfer, Kostroma und Jekaterinburg lesen Sie in der Moskauer Deutschen Zeitung.

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