80. Jahrestag der Deportation: Die Geschichte von Mathilde

2021 jährt sich die Deportation der Deutschen in der Sowjetunion zum 80. Mal. Aus diesem Anlass erinnert die Deutsche Allgemeine Zeitung mit mehreren Geschichten an das Schicksal der Betroffenen. Valentine Bolz hat die Erinnerungen ihrer Tante Mathilde in einer Erzählung verarbeitet, die die DAZ im Rahmen einer kleinen Serie abdruckt.

„Die Räder ratterten, es rüttelte den Waggon hin und her. Es war kalt und dunkel. Mathilde schlug den Kragen ihres Mantels hoch, versteckte ihre Nase darin und versuchte, sich wenigstens durch ihren Atem ein bisschen aufzuwärmen. Der Eisenofen im Zentrum des Waggons war erloschen, und Holz zum Heizen würden sie erst morgen bekommen, wenn sie Glück hatten.

Im Waggon waren 50 Frauen. Auf den zwei Pritschen hatten nur vier von ihnen Platz, und da nur, weil sie zu zweit aufeinanderlagen.

So wechselten sie alle drei Stunden, damit alle mal die Beine ausstrecken konnten. Alle anderen dösten, auf ihren Bündeln und Säcken sitzend. Auch die Plätze um den Ofen wurden nach dem Rotationsprinzip gewechselt, damit sich jeder mal aufwärmen konnte.“

Den vollständigen Bericht lesen Sie in der Deutschen Allgemeinen Zeitung.

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