Der Internationale Verband der deutschen Kultur (IVDK) startete im Sommer 2010 in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Moskau im Rahmen der Vorbereitung der methodischen Lehrmaterialien für die Spracharbeit in den Begegnungszentren und Sonntagsschulen ein Projekt zur Erstellung eines Zeichentrickfilms über die Auswanderung der Deutschen nach Russland. Die Hauptbausteine des Projekts stellen zwei Seminare dar, die im Herbst in Moskau und in Frankfurt am Main durchgeführt wurden. Hier haben wir für Sie ein Storyboard zu den Seminaren vorbereitet.
Der Internationale Verband der deutschen Kultur (IVDK) startete im Sommer 2010 in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Moskau im Rahmen der Vorbereitung der methodischen Lehrmaterialien für die Spracharbeit in den Begegnungszentren und Sonntagsschulen ein Projekt zur Erstellung eines Zeichentrickfilms über die Auswanderung der Deutschen nach Russland. Die Hauptbausteine des Projekts stellen zwei Seminare dar, die im Herbst in Moskau und in Frankfurt am Main durchgeführt wurden. Hier haben wir für Sie ein Storyboard zu den Seminaren vorbereitet.
Ein Storyboard wird zur Visualisierung von Drehbüchern mittels skizzenhafter
Darstellungen vor dem eigentlichen Drehbeginn eingesetzt. Jede einzelne Darstellung
skizziert mit Erklärung den wichtigsten Moment der jeweiligen Filmszene.
(aus dem Animationswörterbuch für Seminarteilnehmer)
Seminar Nr. 1
Veranstaltungsort: Moskau
Zeit: von 18. bis 24. Oktober 2010
Zum Seminar kamen die Teilnehmer gut vorbereitet. Das Drehbuch zum Trickfilm sowie das speziell für die Seminarteilnehmer erstellte Animationswörterbuch hatten sie bereits gelesen. Das Drehbuch wurde übrigens aus Ideen und Wettbewerbsbeiträgen der Teilnehmer selbst zusammengetragen.
Zu Beginn lernten sich die Jugendlichen untereinander kennen, machten sich mit ihren Referenten bekannt und versuchten, eine Strategie zu entwickeln, wie man am Trickfilm effektiv arbeiten kann. Aber vor dem Eintauchen in den Arbeitsprozess eines Animationsstudios sollten junge Animatoren erstmal eine Einführung in die Geschichte der Russlanddeutschen bekommen. Konkret sollten sie sich mit der Übersiedlung der Deutschen nach Russland auseinandersetzen, damit sie im Trickfilm die historischen Daten getreu wiedergeben.
Nachdem sie auch in die Bereiche Animation, Ton- und Bilderstellung eingeführt wurden, bildeten die Teilnehmer drei Werkstätten: Drehbuchautoren und Animatoren, Zeichner und Tontechniker. Jede Werkstatt leistete ihren Beitrag zur Animationserstellung. Zeichner erstellten Zeichnungen von handelnden Personen und Hintergrundbilder. Im Tonstudio wurden Gespräche und Töne für den Trickfilm aufgenommen. Die Animatoren brachten Ton und Bilder zusammen. Die Arbeit am Zeichentrickfilm mit dem Titel „Wie die Deutschen nach Russland kamen“ sah einem Lebewesen ähnlich, bei dem die Animatoren den Kopf, die Zeichner die Hände und die Tontechniker den Mund und die Ohren darstellten. Erholen konnten sich die fleißigen Teilnehmer bei Filmabenden und Spaziergängen durch das abendliche Moskau. Außerdem besuchten die jungen Trickfilmmacher an einem Abend das Animationsstudio „Pilot“. Der Besuch wurde zu einem großen Erlebnis, denn das ist eines der bedeutendsten Animationsstudios in Russland.
Seminar Nr. 2
Veranstaltungsort: Frankfurt am Main
Zeit: von 24. Oktober bis 2. November 2010
In Frankfurt lernten die Jugendlichen den neuen Animationsreferenten Artur Klose kennen. Von diesem Augenblick an hieß es für die Teilnehmer, das neue Animationswissen nur auf Deutsch aufzunehmen. Herr Klose, der als Deutschstämmiger aus Polen kam, hat erst im Jahre 1992 an der Kasseler Universität Deutsch gelernt. Deswegen ist er der Meinung, dass man lieber erklären anstelle von übersetzen sollte. Schon bald übernahmen die jungen Animatoren aus Russland viele deutsche Begriffe und Ausdrücke aus dem Animationsbereich (und nicht nur). Vormittags lernten die Jugendlichen verschiedene Animationstechniken kennen. Das Ziel war es, jeden Tag eine neue Animation in neuer Technik zu erstellen. Den Teilnehmern ist es gelungen: Als Ergebnis der Frankfurter Seminarwoche konnten sie am Ende einen bunten Animationsstrauß präsentieren.
Die Arbeit am Zeichentrickfilm „Wie die Deutschen nach Russland kamen“ wurde selbstverständlich fortgesetzt. Jede freie Minute wurde zum Zeichnen von Filmfiguren und Hintergrundbildern genutzt. Fertige Zeichnungen wurden dann eingescannt und in den Filmentwurf eingefügt.
Jeden Tag ab 15 Uhr stürzten sich die Teilnehmer in das bunte Kulturprogramm Frankfurts. Sie waren in verschiedenen Museen, besonders hervorzuheben ist hier das berühmte Städel, besichtigten den Main Tower und bummelten durch die Zeil – eine der bekanntesten Einkaufsstraßen in Deutschland. Zu einem großen Erlebnis für die Jugendlichen wurde das Instrumentalmusik-Konzert in der Alten Oper. Die meisten Eindrücke und positiven Emotionen sammelten die Teilnehmer in einer traditionellen Frankfurter Gaststätte, wo sie Apfelwein (Ebbelwoi), Handkäs‘ mit Musik und andere Frankfurter Spezialitäten genießen konnten.
Nach Abschluss beider Seminare lagen die Ergebnisse auf der Hand: Zahlreiche Zeichnungen und Tonaufnahmen wurden zu einem ersten konkreten Zeichentrickfilmentwurf zusammengetragen. An dieser Stelle sei nochmals allen Teilnehmern und Referenten für die effektive Zusammenarbeit herzlich gedankt!
Die Ergebnisse der beiden Seminare kommen nun in die Hände von Spezialisten, die an dem Zeichentrickfilm weiterarbeiten werden. Der Trickfilm „Wie die Deutschen nach Russland kamen“ soll im Jahr 2011 fertig werden.
Über die Arbeit der Seminarteilnehmer wurde ein Video gedreht, hier zu sehen.
Stepan Boldt
Projektleiter
Mehr zum Thema:
22.10.2010
Zeichentrickfilm über die Geschichte der Russlanddeutschen?!
Der Internationale Verband der deutschen Kultur (IVDK) hat sich in Kooperation mit dem Goethe-Institut Moskau an das ungewöhnliche Projekt getraut. Zu den Machern des Zeichentrickfilms, der anlässlich des 250. Jubiläums der Übersiedlung der Deutschen nach Russland erstellt werden soll, wurden junge Russlanddeutsche. Gefunden wurden sie durch den im Juni-Juli durchgeführten Kreativwettbewerb um beste Idee für den geplanten Zeichentrickfilm. Im Oktober kamen die jungen Projektteilnehmer nach Moskau, um im Rahmen des Zeichentrickfilm-Seminars zusammen mit Spezialisten mit der Arbeit zu beginnen.
15.06.2010
Tolle Idee für Zeichentrickfilm über russlanddeutsche Geschichte gesucht!
Im Oktober 2010 organisiert der Internationale Verband der deutschen Kultur (IVDK) im Rahmen der Vorbereitung der didaktischen Lehrbücher für die Spracharbeit in Sonntagsschulen und Begegnungszentren ein Seminar für die Produktion der Zeichentrickfilme über die deutsche Auswanderung nach Russland. In diesem Seminar werden die Teilnehmer einen ähnlichen Weg zurücklegen, aber in die entgegengesetzte Richtung.