Zwei Kulturen - eine Generation: Russlanddeutsche Jugendliche aus Halle zu Gast in Tomsk


  Vom 22. bis zum 30. Juli fand in Tomsk ein internationaler Jugendaustausch unter dem Motto „Zwei Kulturen – eine Generation“, an dem junge Russlanddeutsche aus Russland und aus Deutschland teilnahmen. Sieben Schüler und Studenten aus Halle, Magdeburg und Leipzig besuchten die sibirische Stadt Tomsk im Rahmen der Städtepartnerschaft Tomsk – Halle.   

Vom 22. bis zum 30. Juli fand in Tomsk ein internationaler Jugendaustausch unter dem Motto „Zwei Kulturen – eine Generation“, an dem junge Russlanddeutsche aus Russland und aus Deutschland teilnahmen. Sieben Schüler und Studenten aus Halle, Magdeburg und Leipzig besuchten die sibirische Stadt Tomsk im Rahmen der Städtepartnerschaft Tomsk – Halle.

Die Teilnehmer hatten keine Zeit für Langeweile, jeder Projekttag beinhaltete ein dicht gefülltes Programm zu einem ausgewählten Thema, wie zum Beispiel Kultur und Geschichte, Kreativität und Sport, ehrenamtliche Tätigkeit, zivilgesellschaftliches Engagement, aktive Generation und andere.

Diese Themen gaben die Richtung im Verlauf des Projekts an. Im Rahmen des internationalen Jugendaustauschs hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, nicht nur die Kulturen und Interessen der Jugendlichen aus beiden Ländern kennenzulernen, sondern auch an einer Reihe von Bildungsmaßnahmen teilzunehmen. Ihre Bekanntschaft begann mit der Durchführung einer gemeinsamen Aktion anlässlich des 250. Jahrestages der Manifestunterzeichnung durch die Zarin Katharina die Große, das den Ausländern ermöglichte, sich in Russland niederzulassen und ihnen viele Rechte und Privilegien zusprach, und dem vor 250 Jahren viele Deutsche gefolgt sind.

Darüber hinaus nahmen die Jugendlichen an einigen Workshops teil: Animation, Sandmalerei, Puppenworkshop. Bei dem Sandmalerei-Workshop erstellten die Teilnehmer Illustrationen zur Kunst der Russlanddeutschen. Daraus entstand dann ein Zeichentrickfilm zum Gedicht von Woldemar Gerdt „Wiedersehen mit der Heimat“.

Außerdem hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, mehr über die Geschichte und die Schicksale der bekannten Russlanddeutschen im Gebiet Tomsk zu erfahren. Sie besuchten die Brauerei „Tomsker Bier“, welche Ende des 19. Jahrhunderts von Karl Krüger gegründet wurde, und trafen sich mit dem berühmten tomsker Chirurgen Prof. W.F. Beitinger.

Junge Leute aus Deutschland zeigten auch ein großes Interesse an der Geschichte und am heutigen Leben der Stadt Tomsk. Sie besuchten das Heimatkundliche Museum, das Museum für slawische Mythologie, das Atelier des berühmten Bildhauers Leontij Usow. Die Mitglieder der Jugendorganisation „Wir+Sie" beim Deutsch-Russischen Haus in Tomsk organisierten für die Gäste aus Deutschland eine Fotoralley durch Tomsk, wobei sie ihnen die Sehenswürdigkeiten der Stadt präsentierten und darüber erzählten.

Am Projekt nahmen auch der Fotograf Lutz Romanowski und die Journalistin Annette Krake aus Halle teil, die zu dieser Zeit sich in Tomsk aufhielten, um über das Leben, die Kultur und die Geschichte der Russlanddeutschen in Tomsk und dem Tomsker Gebiet zu recherchieren. Über das Projektprogramm hinaus unternahmen sie mehrere Reisen in das Dorf Kozhenwnikowo im Tomsker Gebiet, wo sie mehrere Familien der Russlanddeutschen interviewten. Die Ergebnisse ihrer Reise werden im deutschen Rundfunk in einer Sendung über die Schicksale der Russlanddeutschen präsentiert.

Jekaterina Barsagajewa
DRH Tomsk

Rubriken: Partnerschaften