Heinrich Martens: „Nur im Dialog können wir uns nähern und die Zukunft der Menschen in unseren Ländern gestalten“

Am 13. November wurde in Omsk das 13. Forum der Russlanddeutschen feierlich eröffnet. In seiner Eröffnungsansprache rief Heinrich Martens, Präsident der Föderalen nationall-kulturellen Autonomie der Russlanddeutschen den russischen Präsidenten und die deutsche Bundeskanzlerin zur Fortsetzung des deutsch-russischen Dialogs auf.

Am 13. November wurde in Omsk das 13. Forum der Russlanddeutschen feierlich eröffnet. In seiner Eröffnungsansprache rief Heinrich Martens, Präsident der Föderalen nationall-kulturellen Autonomie der Russlanddeutschen den russischen Präsidenten und die deutsche Bundeskanzlerin zur Fortsetzung des deutsch-russischen Dialogs auf.

In seiner Rede zur Eröfnung des 13. Forums der Russlanddeutschen verwies Heinrich Martens auf zwei für die Russlanddeutschen wichtige runde Daten dieses Jahres – 50 Jahre des Wiederauflebens des gesellschaftlichen Engagements der deutschen Minderheit und Beginn der Rehabilitierung sowie 25 Jahre seit der Gründung der allsowjetischen Gesellschaft „Wiedergeburt“ – die bedeutendsten Meilensteine auf dem Weg zur heutigen Selbstorganisation. Diese, so Heinrich Martens, sieht sich als Nachfolgerin jener russischen Bürger deutscher Abstammung, welche sich für den Erhalt ihrer Volksgruppe als einzigartige ethnisch-kulturelle Einheit sowie für das Wohl Russlands aktiv einsetzten.

„Die runden Daten dieses Jahres sollten uns als Anlass dienen, unsere bisherige Tätigkeit ernsthaft zu analysieren und zukünftige Strategien unter Berücksichtigung der heutigen Gegebenheiten genauer zu bestimmen,“ – sagte Heinrich Martens.

In diesem Zusammenhang betonte er die besondere Bedeutung des Gebiets Omsk, dem diesjährigen Ausrichtungsort des Forums. Schließlich lebt hier heute eine der größten russlanddeutschen Gemeinden. Außerdem befindet sich hier einer der zwei Deutschen Nationalrayons Russlands, der Nationalrayon Asowo. Die erstmalige Ausrichtung des Forums der Russlanddeutschen in einer der russischen Regionen soll einen Impuls für die Intensivierung und Weiterentwicklung der regionalen Organisationen der Russlanddeutschen geben und ihre Bedeutung für die heute dispers lebende deutsche Minderheit in den Mittelpunkt rücken.

Heinrich Martens dankte insbesondere den Regierungen Deutschlands und Russlands für ihre langjährige Unterstützung der Russlanddeutschen. Angesichts der aktuell gespannten Lage in den deutsch-russischen Beziehungen wandte sich Heinrich Martens an den russischen Präsidenten Wladimir Putin und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel:

„Im Namen der Russlanddeutschen wende ich mich an den Präsidenten der Russischen Föderation und die Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland mit dem Aufruf, den Dialog zwischen Deutschland und Russland fortzusetzen, auch im Rahmen der Deutsch-Russischen Regierungskommission für die Angelegenheiten der Russlanddeutschen. Denn nur im Dialog können wir uns nähern und die Zukunft unserer Völker gestalten!"

* Das 13. Forum der Russlanddeutschen findet vom 12. bis 16. November unter dem Motto „50 Jahre zeitgenössische gesellschaftliche Bewegung. Perspektiven der weiteren Entwicklung der Selbstorganisation der Deutschen in Russland“ im Rahmen der von den Regierungen der Russischen Föderation und der Bundesrepublik Deutschland gemeinsam umgesetzten Programmaktivitäten statt und wird von der Nationalen Kulturautonomie der Russlanddeutschen des Gebiets Omsk mit Unterstützung des Internationalen Verbands der deutschen Kultur (IVDK) und der Regierung des Gebiets Omsk organisiert.

Das Ziel des diesjährigen Forums ist die Erarbeitung von Strategien für die weitere Entwicklung gesellschaftlicher Organisationen und Vereinigungen der Deutschen in Russland sowie Austausch von Erfahrungen auf dem Gebiet der ethnokulturellen Jugend-, Sozial-, Sprach-, Geschichts-, Kultur- und Informationsarbeit. Ein wichtiger Programmpunkt des Forums ist die Besichtigung des Deutschen Nationalrayons Asowo im Gebiet Omsk und eine umfassende Präsentation der Tätigkeit dieser einzigartigen national-territorialen Einheit der Deutschen in Russland.

Pressedienst des IVDK
www.rusdeutsch.eu
www.rusdeutsch.ru

Früher zum Thema:

Eröffnung des 13. Forums der Russlanddeutschen
14.11.2014
Am 13. November wurde in Omsk das 13. Forum der Russlanddeutschen „50 Jahre zeitgenössische gesellschaftliche Bewegung“ offiziell eröffnet.

Ergebnisse der Sektion „Sprachrenaissance durch die Arbeit mit Kindern“
16.11.2014
Am 13. November fanden im Expozentrum der Stadt Omsk im Rahmen des 13. Forums der Russlanddeutschen Sektionssitzungen zu den wichtigsten Tätigkeitsfeldern der Selbstorganisation statt. In der Sektion „Sprachrenaissance durch die Arbeit mit Kindern“ wurde das Arbeitsfeld Spracharbeit präsentiert und Probleme wie Perspektiven der frühkindlichen Spracherziehung der Russlanddeutschen besprochen.

Jugendklubs aus Russland, Deutschland und Kasachstan unterzeichnen Kooperationsabkommen
16.11.2014
Am 15. November wurden im Rahmen des 13. Forums der Russlanddeutschen „50 Jahre zeitgenössische gesellschaftliche Bewegung. Perspektiven der weiteren Entwicklung der Selbstorganisation der Deutschen in Russland“ Kooperationsabkommen zwischen Jugendklubs aus Russland, Deutschland und Kasachstan unterzeichnet.

13. Forum der Russlanddeutschen: Sektionen „Avantgarde“ und „Litera@tour.de“
16.11.2014
Am 13. November fanden im Rahmen des 13. Forums der Russlanddeutschen Sektionssitzungen zu den Themen „Litera@tour.de– Literatur der Russlanddeutschen am Schnittpunkt zweier Kulturen“ und „Avantgarde: Synthese von Ideen, Möglichkeiten, Handlungen“ statt.