Lehrer aus dem Deutschen Nationalen Rayon Asowo machten ein Praktikum in Flensburger Kindergärten


Vom 15. – 28. Februar absolvierten Deutschlehrer aus Kindergärten der Region Omsk ein Praktikum in Flensburg bei Adelby 1 Kinder- und Jugenddienste, einer Vereinigung von Kinderstätten.

Zwei Wochen lang lernten Natalja Tatina aus Poltavka und Galina Ritter aus Alexanderovka das Arbeitssystem der Kindergärten kennen.

Am Beispiel des Kindergartens „Kita-kiwi“ lernten sie die Arbeitsweise des Kindergartens kennen. Der Kindergarten berichtete über Erfahrung aus der Arbeit mit den Kindern. Aber auch die Zusammenarbeit mit den Eltern spielt eine große Rolle, da diese sich sehr aktiv am Leben des Kindergartens beteiligen. Eine Besonderheit des Kindergartens ist das flexible Betreuungskonzept, das auf die Bedarfe berufstätiger Eltern ausgelegt ist. Die Kinder sind in das Leben des Kindergartens mit einbezogen (Partizipation).

Der Kindergarten realisiert verschiedene Projekte auf Grundlage der Zusammenarbeit der Eltern, Kinder und Erzieher. Dieser Erfahrung ist schwer zu überschätzen. Die Arbeitsweise der Kinderstätte „Adelby 1“ kann auf in der Arbeit mit behinderten Kindern umsetzbar. Das Einbeziehen der Kinder ist Grundlage aller Projekte des Kindergartens.

Die Erfahrung der praktischen Ausbildung in der Kinderstätte gab den Erzieherinnen sibirischen Erzieherinnen die Möglichkeit hautnah bei der Arbeit mit den Kindern in Deutschland dabei zu sein, am Lern-und Erziehungsprozess in eine bilingualen Gruppe teilzunehmen. Die Kolleginnen haben die Möglichkeit bekommen, die Arbeit in einheimischen Kindergärten mir der in Deutschland zu vergleichen. Dabei stellen sie fest, dass vieles davon auch in das hiesige System umzusetzen ist, ohne die Integrität der konzeptionellen Grundlage zu verletzen.

Hier die Bewertungen und Eindrücke der Teilnehmer Natalja Tatina und Galina Ritter:

„Am 15. Februar hat das Praktikum im Kindergarten „Kita-kiwi“ begonnen. „Kita-kiwi“ ist eine Tagesstätte mit flexiblen Öffnungszeiten, die dynamisch sind und sich nach den Arbeitszeiten der Eltern richten. Am ersten Tag wurden wir von Frau Barka Jerschewski, der Leiterin der Kinderstätte begrüßt. Sie führte uns durch die Kinderstätte, stellte uns dem Team vor und erklärte uns das Erziehungskonzept. Wir unterstützen das Team bei der Vorbereitung und Durchführung verschiedener Projekte, nahmen an Fachsitzung mit Erfahrungsaustausch teil, stellten unsere eigene Arbeit Texte, Lieder, Gedichte usw.) den deutschen Kollegen vor. Einen Tag haben wir im Kindergarten „Kita-Kinderkiste“ verbracht und lernten dort das Team kennen. Lili Meininger stellten uns die Arbeit in gemischten Gruppen (Kinder mit und ohne Behinderung) vor. Ziel ist die Kinder nicht aufteilen, sonder das Miteinander beizubringen: Zusammen groß werden, zusammen und voneinander lernen. Die Erzieherinnen des Kindergartens „Kita-Kinderkisten“ berichteten gern über ihre Arbeit und Erfahrung.

Wir haben sehr viel Arbeitsmaterial über die Arbeitsweise der Kinderstätten der Gruppe Adelbi 1 mitgebracht. Die gewonnen Erfahrungen werden wir im Deutschunterricht in der Grundschule sowie im Kindergarten umsetzen.

Ein großer Dank gilt unserer Betreuerin Lilli Meininger für die liebvolle Betreuung während unseres Aufenthaltes in Flensburg,

Desweiteren möchten wir uns bei Herrn Heiko Frost, dem Leiter der Kinder- und Jugendhilfe Adelby 1, für das Treffen mit der Stadtpräsidentin Flensburg Frau Swetlana Kreschmer bedanken. Bei einer Tasse Tee erzählten wir über unsere Erwahrungen und Zukunftspläne.“

„Unser Arbeitstag begann um 8:00 Uhr. Wir sind mit dem Bus zum Kindergarten gefahren. Am ersten Tag haben wir die Eltern kennengelernt und erzählten über das Ziel unseres Aufenthaltes. Die Eltern stellen uns viele Fragen und am Ende des Arbeitstages fragten sie uns wie der Tage gelaufen war und ob wir mit der Arbeit und den Arbeitsbedingungen zufrieden sind. Die Eltern waren immer sehr freundlich und hilfsbereit.

Unsere Aufgabe war, die Erzieherinnen beim Tagesablauf und der Vorbereitung der Projekte zu unterstützen. Jeden Morgen haben wir alle zusammen die Kinder begrüßt. In Deutschland ist für den Unterricht im Kindergarten keine bestimmte Zeit eingeplant, diese richtet sich nach den Bedürfnissen der Kinder. Jedes Kind wird individuell betreuet.

Die Kinder entscheiden selbst, womit sie sich beschäftigen: Märchen lesen, malen, ausmalen, basteln oder einfach spielen. Wir haben drei Altersgruppen besucht: Kinderkrippe (6 Monate -1,5 Jahre), Igelgruppe (2-4 Jahre) und Ameisengruppe (2-5 Jahre). Jede Gruppe hat 12 Kinder.

Die Kinder haben uns selbst angesprochen, wenn sie malen oder lesen wollten. Sie haben uns um Hilfe bei den Mahlzeiten, Vorbereitung zum Schlaf sowie Spazieren gebeten. Die Kinder haben uns als Erzieherinnen wahrgenommen. Alle Kinder waren zweisprachig: russisch-deutsch, englisch-deutsch. Also hatten wir keine Verständigungsprobleme. Die Kinder haben sehr gerne beim „Morgenkreis“ mitgemacht. Die Kinder kennen sehr viele Bewegungslieder und schämen sich dabei nicht und stehen gerne im Mittelpunkt. Das ist sehr wichtig! Wir stellten auch noch fest, dass wenn ein Kind weinte und nicht sagen konnte, warum es weint, dann half ihm die Erzieherin es mit Gesten den Grund zu erklären. Die Arbeitsweise ist sehr erfolgreich im Kindergarten „Kita-Kinderkiste“, in den uns Lilli Meininger eingeladen hat.

Unser Dank geht an den IVDK sowie Elisaweta Graf, die die Spracharbeit in Gebiet Omsk kuriert, für das Praktikum und die Möglichkeit internationaler Erfahrung.“