Deutsche Minderheiten Europas und postsowjetischen Raumes


Am 29. Oktober, dem zweiten Arbeitstag des XIV. Forums der Russlanddeutschen, diskutierten die Teilnehmer über die deutsche Minderheiten Europas und postsowjetischen Raumes, deren aktueller Stand und Synergiemöglichkeiten.

An der Podiumsdiskussion, die im Deutsch-Russischen Haus in Moskau stattgand, nahmen Vertreter gesellschaftlicher Organisationen Russlands, anderer GUS-Staaten und Deutschlands teil: Die Vizepräsidenten der föderalistischen Union europäischer Volksgruppen Olga Martens, der Bundesbeauftragte für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Hartmut Koschyk, der Leiter der republikanischen Vereinigung der Deutschen Kasachstans Alexander Dederer, der Leiter des Nationalrates der deutschen Kirgisiens Valerij Dil und Prof. Dr. Wiljam Schmidt. Die Moderation übernahm der Journalist des WDR Hermann Krause.

In der Diskussion wurde einerseits angesprochen, wie sich das Bild des Deutschen in den letzten 50 Jahren in Europa und im postsowjetischen Raumen geändert hat. Andererseits wurden die Möglichkeiten der Zusammenarbeit der Vertreter von nationalen Minderheiten in Europa thematisiert. Ein weiterer Aspekt der Diskussion war die Frage „Kann man ethnische Deutsche als ein Volk im Rahmen eines allgemeinen kulturell-sprachlichen Kontextes sehen?“

Olga Martens wies auf die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen den Organisationen der Deutschen im postsowjetischen Raum hin und erwähnte, dass man heute den Verbindungen, die in den 90er Jahren geschaffen wurden, dankbar sein kann. Beispielsweise der Aufbau der Begegnungszentren, die Gesellschaft „Wiedergeburt“, die Jugendorganisationen und vieles mehr.

Alexander Dederer hob her vor, dass in Kasachstan neue deutsche Kulturzentren eröffnet werden und die Deutschen heute Entwicklungsperspektiven für gesellschaftliche Organisationen suchen.

Der Beauftragte für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Hartmut Koschyk erwähnte die Wichtigkeit von Partnerschaften der BRD mit den Regierungen der Staaten, in denen ethnische Deutsche leben. „Wir brauchen langfristige und zuverlässige Staatspartner“, sagte Hartmut Koschyk. „Deswegen ist für uns die Wiederaufnahme der Arbeit der deutsch-russischen Regierungskommission zu Angelegenheiten der Russlanddeutschen sehr wichtig, genauso wie die Eröffnung des Deutsch-Russischen Hauses in Omsk mit Unterstützung der Omsker Gebietsverwaltung.“

Außerdem wurde die Frage „Was ist für mich Heimat?“ erörtert. Valerij Dil sagte dazu folgendes: „Ich fühle mich in Deutschland wohl, dort lebt die Mehrheit meiner Verwandtschaft, doch ich selbst wohne in Kirgisien bin zufrieden damit.“

Zur Erinnerung:

Das XIV. Forum der Russlanddeutschen ist eine sozialbedeutende Veranstaltung, die Fragen zur Harmonisierung von zwischennationalen Beziehungen in Russland thematisiert. Organisator des Forums ist der Internationale Verband der deutschen Kultur in Kooperation mit der FNKA der Russlanddeutschen, dem Jugendring der Russlanddeutschen und dem Institut für ethnokulturelle Bildung – BiZ. Das Forum findet mit Unterstützung des Präsidialrates für zwischennationale Beziehungen im Rahmen der Tätigkeiten der deutsch-russischen Regierungskommission zu Angelegenheiten der Russlanddeutschen statt.

Unter den Teilnehmern des Forums sind Vertreter russlanddeutscher Gesellschaftsorganisationen, ethnische Deutsche aus den GUS-Staaten und Russlanddeutsche aus Deutschland. Das Hauptziel des Forums – Auswertung und Zusammenfassung der gesammelten Erfahrungen der Selbstorganisation der Russlanddeutschen.

Das Forum wird mit Unterstützung des Informationsportal der Russlanddeutschen RusDeutsch, der Moskauer Deutschen Zeitung, der „Zeitung für Dich“, „Ihre Zeitung“, „Sibirische Zeitung plus“ und der „Deutschen allgemeinen Zeitung“ (Kasachstan) organisiert.

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