Im Dorf Rjabinino wurde die Ausstellung "Wir müssen nochmal leben lernen" eröffnet

Am 13. Oktober wurde im Dorf Rjabinino (Kreis Tscherdynsk, Region Perm) die Ausstellung "Wir müssen nochmal leben lernen" statt. Initiatorin der Ausstellung war Larisa Moch, Leiterin der Kultur- und Tourismusverwaltung im Kreis Tscherdynsk.

Und das ist nur die erste Etappe des Kultur- und Bildungszentrums "Museum des Dorfes Rjabinino". Larisa Moch bekam Unterstützung von L. Negmatowa, Direktorin des Kreismuseums Tscherdynsk und des Museums der örtlichen Mittelschule, die Dokumente und Ausstellungsstücke bereit stellte. Erich Maria Fink, Pfarrer der katholischen Kirche der Stadt Beresnik (Region Perm), stellte Räumlichkeiten für das Museum zur Verfügung. Er selbst führte die Renovierungsarbeiten für das neue Museum durch.

Vater Erich stellt seit vielen Jahren der Gesellschaft "Wiedergeburt" in der Stadt Räumlichkeiten für deren Buchhaltung und Deutschkurse zur Verfügung. Außerdem organisiert er große Kirchenfeiertage mit deutschen Traditionen für "Wiedergeburt". Deswegen stellte Vater Erich sofort Räumlichekiten für das Museumsprojekt zur Verfügung. Die Ausstellung widmet sich deportierten sowjetischen Bürgern verschiedener Nationalitäten, die in die Trudarmee in Tscherdynsk eingezogen worden sind.

Die Ausstellung besteht aus Bannern und Tafeln, die die Geschichte des Dorfes, Bildung, Kultur und Bauarbeiten im Dorf darstellen. In den Dokumenten kann man viele deutsche Nachnamen entdecken: Rutz, Schelenberg, Schwabenlandt, Seller, Schmidt, Brem, Moch, Schitz, Wailand, Grünwald, Waizel, Stele und weitere, die beispielsweise im Holzwerk arbeiteten. Man kann sich Dokumente anschauen, die die Arbeit der mobilisierten Deutschen beschreibt. Und nicht zufällig wurde ein besonderer Augenmerk das tragische Schicksal der Wolgadeutschen gelegt. Ein Teil der Ausstellung zeigt eine Baracke.

Ein Höhepunkt der Eröffnung war ein Theateraufführung nach Gerhard Wolters "Zona polnogo pokoja". Das Stück besteht aus nur einer Szene: vier Frauen und ein großes Kind sitzen in der Baracke, ihre Dialoge, Gedichte, Musik und ihr Schmerz - das war das jahrelange Schicksal der Wolgadeutschen.

Die Mitglieder der Permer Organisation "Wiedergeburt" überreichten den Gästen und Verantwortlichen des Museums Literatur über die Gechichte und Kultur der Russlanddeutschen im Ural. Ein Auftritt des Chors des Kuklturhauses Rjabinino beendete die Eröffnungsfeier der Ausstellung.

Larissa Moch bedankte sich bei den Dorfbewohnern, der Direktorin des Museums und den Sponsoren, die das Museum finanziell untersützten und bei der Arbeit enorm geholfen haben.

Solche Museen werden benötigt: Sie entwickelt und festigen das zwischennationale und zwischenkonfessionelle Verständnis, stärken die kulturelle Selbstidentität der verschiedenen Nationen, die in einem Land leben.