Seit kurzem wird in der zehnten und elften Klasse einiger Schulen in der Region Saratow die Heimatkunde anhand neuer Lehrbücher unterrichtet. Sie unterscheiden sich von den vorherigen darin, dass sie erstmals über die Geschichte der Wolgadeutschen berichten.
Die Idee, Lehrbücher „Die Geschichte Russlands durch die Geschichte der Regionen“ zu erstellen, entstand im Institut für Allgemeine Geschichte der Russischen Akademie der Wissenschaften. Unter der Leitung des Rektors der akademischen Staatsuniversität für Geisteswissenschaften Denis Fomin-Nilow wurde ein Entwurf dieser Lehrbücher entwickelt, der im Forschungs- und Bildungszentrum zur Geschichte des Instituts für Weltgeschichte der Russischen Akademie der Wissenschaften umgesetzt wird. Heute gibt es Berichte über die Russlanddeutschen nur im Buch „Geschichte des Saratower Wolgagebiets“: Wie die Vorfahren von heutigen Russlanddeutschen in Massen von den deutschen Staaten in das russische Reich einzogen, warum sie sich an der Wolga niederließen, was sie für die Entwicklung der Wirtschaft, Landwirtschaft, Industrie, Wissenschaft, Bildung, Stadtplanung, Medizin und Kultur der Region beigetragen haben.
Das Lehrbuch enthält auch einzigartige Dokumente und Erinnerungen der Zeitzeugen. Obwohl es für Schüler, Studenten und Geschichtslehrern vorgesehen ist, wird es zweifellos für diejengen auch interessant sein, die sich für die Geschichte der Russlanddeutschen interessieren.
Die Aufnahme von „deutschen Kapiteln“ in die „Geschichte des Saratower Wolgagebiets“ wurde von der Föderalen national-kulturellen Autonomie der Russlanddeutschen und dem Internationalen Verband der deutschen Kultur hoch geschätzt, was während des vom 13. bis 19. November in Barnaul veranstalteten Forums der Russlanddeutschen angekündigt wurde.
Ein neues experimentelles Lehrbuch wird bisher nicht in allen Schulen der Wolgaregion verwendet, aber ab dem nächsten Jahr (die Entscheidung wurde bereits getroffen) wird es in allen Schulen und Universitäten der Region Saratow unterrichtet.