Das deutsche Wolgagebiet. Eine unvollendete Fotogeschichte


Am 13. April 2018 wird im Rahmen des 100. Jahrestages der Gründung der Wolgadeutschen Autonomie und des 20-jährigen Jubiläums der Moskauer Deutschen Zeitung im Fotozentrum der Brüder Lumière in Moskau eine einzigartige Fotoausstellung eröffnet.

Vor der Einrichtung territorialer Autonomie im Jahr 1918 war das Gebiet an der mittleren Wolga bereits für 150 Jahre die Heimat von einigen Hunderttausenden Deutschen gewesen. Bis Ende 1923 lebten die Menschen in dem Autonomen Gebiet der Wolgadeutschen, bevor dieses in Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Wolgadeutschen umbenannt wurde und bis 1941 bestand. Nach dem Überfall Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion wurden die Wolgadeutschen der Kollaboration bezichtigt. Der Erlass über die Übersiedlung der im Wolgagebiet lebenden Deutschen vom 28. August 1941 veränderte das Leben der Volksgruppe einschneidend. Die meisten Menschen wurden nach Sibirien und Kasachstan deportiert und ihre Republik zwischen den Regionen Saratow und Stalingrad aufgeteilt.

Die Ausstellung „Das deutsche Wolgagebiet. Eine unvollendete Fotogeschichte“ zeigt einzigartige Fotografien aus dem Staatlichen Archiv der Wolgadeutschen in Engels und dem Staatlichen Archiv für Film-und Fotodokumente in Krasnogorsk. Die historischen Aufnahmen, die erstmals in Moskau zu sehen sind, zeigen den Aufstieg und Fall der Republik an der Wolga. Sie sind Zeugen des Lebens während der Hungersnot der Jahre 1921 und 1922 und der Kollektivierung und veranschaulichen eindrucksvoll den Kampf gegen die Religion sowie die Deportation der deutschen Bevölkerung. Die Fotografien geben darüber hinaus einen Einblick in die Alltagskultur und erzählen, wie Deutsche in der Roten Armee dienten.

Seit ihrer Wiedergründung begleitet die Redaktion der Moskauer Deutschen Zeitung das Leben in der Wolgaregion. Teil der Ausstellung sind auch Fotografien aus den Reportagen der Moskauer Deutschen Zeitung. Besucher können sich dadurch ein Bild davon machen, wie die ehemaligen Dörfer und Städte der Wolgadeutschen heute aussehen.

Die Ausstellung „Das deutsche Wolgagebiet. Eine unvollendete Fotogeschichte“ knüpft sowohl an das 100-jährige Jubiläum der Entstehung der Deutschen Autonomie an der Wolga als auch an das 20-jährige Bestehen der Moskauer Deutschen Zeitung an, deren erste Ausgabe am 12. April 1998 erschien.

Eingeladen zur Eröffnung der Ausstellung sind Mitarbeiter der Deutschen Botschaft Moskau, die Ehrenpräsidentin der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer Dr. Andrea von Knoop, der Vorstandsvorsitzende der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer und Delegierte der Deutschen Wirtschaft in der Russischen Föderation Matthias Schepp, der Maestro Wladimir Fedossejew, die Präsidentin des Moskauer Puschkin-Museums Irina Antonowa, die Koordinatorin der Bildungsprojekten der Organisation „Memorial“, die Historikerin und Publizistin Irina Scherbakowa sowie weitere prominente Gäste.

Für weitere Informationen anlässlich der Teilnahme oder Akkreditierung stehen wir Ihnen gerne unter der Nummer +7 495 531 68 88 (142) oder per E-Mail manager@martens.ru zur Verfügung.

Rubriken: Veranstaltungen