Hört, hört! Deutscher Besuch an Deutscher Schule


Zum einen Ohr rein, zum anderen auch: Die Deutsche Schule Moskau wurde Ende November für ihre Schüler zum Hör-Saal. Erst erzählte Ex-Fußball-Star Pablo Thiam aus seiner Karriere, einen Tag später spielte dann die Indie- Rockband Juno17 in der Aula auf (Moskauer Deutsche Zeitung, Ausgabe Nr. 23 (414), Dezember 2015). 

Es kommt nicht oft vor, dass deutsche Musiker auf Russlandtournee gehen und dabei auch an der Deutschen Schule Moskau Station machen. Deshalb soll es an dieser Stelle ruhig hervorgehoben werden. „Juno17“ heißt die Band aus Marburg, die mit einem Kurzauftritt die Aula zum „Beben“ brachte, wie es Musiklehrer André Reichel hinterher schilderte. Das kleine Konzert mit fünf Liedern kam bei den vorwiegend kleinen Zuhörern gut an, wobei sich auszahlte, dass die Schule mit Sponsorengeldern vom Wettbewerb „Jugend musiziert“ vor drei Jahren in eine über jeden Zweifel erhabene Licht- und Tonanlage investiert hatte. Band und Publikum durften sich also mindestens fühlen wie in einem teuren Moskauer Klub.

„Juno17“ ist gerade erst dabei, sich einen Namen zu machen. Deshalb hatte Reichel die Kinder im Musikunterricht auch ein wenig „gebrieft“ und ihnen gesagt: „Man muss nicht berühmt sein, um gute Musik zu spielen.“

Anschließend konnten die Schüler ihren tags zuvor angelegten Fundus an Autogrammen ausbauen. Einige waren nämlich schon bei einer Talkrunde mit Pablo Thiam dabei gewesen, einem früheren Bundesligaprofi, der für den 1. FC Köln, den VfB Stuttgart, Bayern München und den VfL Wolfsburg gespielt hatte. Heute ist der 41-Jährige Nachwuchstrainer in Wolfsburg. Originellste Frage, besser als in jeder Pressekonferenz: „Ist mal ein Fan in Ihre Wohnung geplatzt und wollte einen Kommentar zum Spiel?“ Aber da war die Zeit leider schon um. Ein von Thiam unterschriebenes VfL-Trikot ging später beim Weihnachtsbasar an der Deutschen Schule für 80 Euro weg, ersteigert von einem Grundschüler.

Tino Künzel
Moskauer Deutsche Zeitung

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