Intensive Partnerschaftsbeziehungen mit einem guten Omen für Weiterentwicklung

Auf Einladung der Deutschen National-Kulturellen Autonomie der Republik Komi, mit der die Kreis- und Ortsgruppe Offenburg/Ortenaukreis der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e. V. seit neun Jahren intensive partnerschaftliche Beziehungen pflegt, nahm eine Delegation aus Offenburg an den Feierlichkeiten des 95-jährigen Bestehens der Republik Komi teil.

Unsere Kreis- und Ortsgruppe der Landsmannschaft wurde von Georg Stößel, Initiator und Organisator dieser Partnerschaft, und die Vokalgruppe des Offenburger Chores der Deutschen aus Russland „Jungbrunnen“ - Ludmila Bohn, Marta Peters, Viktor Loos, Susanna Homann und Elvira Tissen - vertreten.

Das Programm unseres Aufenthalts war sehr umfangreich: das informative Treffen mit den Aktivisten der national-kulturellen Autonomien der Republik Komi, die Teilnahme an der Eröffnung der Ausstellung „Junge Maler der nordöstlichen Region Russlands“ in der Nationalen Galerie der Republik Komi und der Ausstellung der Sieger des republikanischen Fotowettbewerbs „Republik Komi“ im Zentrum der kulturellen Initiativen „Jugor“, die Teilnahme an der offiziellen Feierversammlung zum Jubiläum der Republik Komi sowie an der Eröffnung der Ausstellung der Errungenschaften der Kreise und der Betriebe der Republik Komi, der Besuch des kulturellen Festivals „Dialog der Kultur. Nördliche Vielseitigkeit“ und der theatralisierten Vorstellung „Glanz des Nordens“ im Zentralen Stadion Syktywkars.

Die Vokalgruppe unseres Chores „Jungbrunnen“ beteiligte sich aktiv am kulturellen Programm der Feierlichkeiten - nicht nur in der Hauptstadt der Republik Komi Syktywkar, sondern auch in anderen Regionen: in der Siedlung Krasnosatonskij und in der Stadt Uchta, der zweitgrößten Stadt der Republik Komi, in der das erste Erdölvorkommen Russlands entdeckt wurde.

In der Stadt Uchta hatte unsere Delegation ein Treffen mit dem Rektorat der Staatlichen Technischen Universität Uchta, bei dem wir die Möglichkeiten der partnerschaftlichen Beziehungen mit der Hochschule Offenburg besprochen haben. Ein offizieller Brief mit dem Vorschlag zu einer solchen Partnerschaft wurde uns gleich auf den Weg gegeben. In Uchta fand auch ein herzlicher Empfang bei den Mitgliedern des Vereins der Deutschen in der Stadt Uchta „Freiheit“ statt. Dabei wurden nicht nur gemeinsam deutsche Volkslieder gesungen, auch ein Besuch des Museums von Viktor Moor stand auf dem Programm. In einem echten alten Viehwaggon – ähnlich denen, in welchen unsere Eltern und Großeltern wegen ihrer deutschen Abstammung 1941 aus ihren Heimatorten nach Sibirien und Mittelasien deportiert wurden – hat Viktor Moor liebevoll viele Exponate aus dieser für unsere Volksgruppe leidgeprägten Zeit gesammelt. Anschließend wurden auf dem Friedhof Blumen am Ehrenmal für die russlanddeutschen Opfer während der Deportation und der Zwangsarbeit in den Konzentrationslagern niedergelegt.

Unsere Delegation wurde in Syktywkar vom Ministerium für nationale Beziehungen der Republik Komi und von der Administration der Stadt Syktywkar offiziell empfangen. Bei beiden Empfängen wurden die Perspektiven der weiteren partnerschaftlichen Beziehungen besonders im kulturellen und öffentlichen Bereich besprochen und auch eine Vereinbarung über die Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen der Deutschen National-Kulturellen Autonomie der Republik Komi und der Kreis- und Ortsgruppe Offenburg/Ortenaukreis der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e. V. unterzeichnet.

Passend zur der erfreulichen Entwicklung unseres Besuchs wurden wir während unserer gemeinsamen Rückfahrt spätabends von Uchta nach Syktywkar von einem wunderschönen Nordlicht überrascht, was für diese Jahreszeit sehr ungewöhnlich ist. Wenn das nicht ein gutes Omen für unsere weitere partnerschaftlichen Beziehungen ist!

Alle offiziellen Treffen und Besprechungen und auch die vielen geknüpften zwischenmenschlichen Kontakte unterstrichen nochmals die Rolle der Russlanddeutschen als Vermittler der wirtschaftlichen, kulturellen und partnerschaftlichen Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Russischen Föderation. Über diese wichtige Rolle der Russlanddeutschen hat unser damaliger Bundeskanzler Helmut Kohl bereits im Jahr 1998 auf dem Bundestreffen der Deutschen aus Russland in Stuttgart gesprochen. Auch unsere heutige Bundeskanzlerin Angela Merkel hat vor einigen Monaten bei einem Treffen mit dem Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland Waldemar Eisenbraun und den anderen Vertretern der Landsmannschaft in Berlin die Thematik ebenfalls hervorgehoben.

Unsere Delegation bedankt sich bei der Stadtverwaltung Offenburg für die geleistete finanzielle Unterstützung, ohne die dieser Gegenbesuch gar nicht möglich gewesen wäre.

Um die Partnerschaft mit der Deutschen National-Kulturellen Autonomie der Republik Komi weiterhin aufrecht erhalten und pflegen zu können, ist die Kreis- und Ortsgruppe Offenburg/Ortenaukreis der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e. V. für jede Unterstützung dankbar.

Georg Stößel
Vorsitzender der Kreis- und Ortsgruppe Offenburg/Ortenaukreis der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e. V.,
Mitglied des Integrationsbeirats der Stadt Offenburg

Rubriken: Partnerschaften