Olga Martens: "Aktuelle Lage und Strategien der Spracharbeit am Beispiel von Russlanddeutschen"


Am 20. November sprach Olga Martens, erste stellvertretende Vorsitzende des IVDK und Vizepräsidentin der FUEN, im Rahmen des gesamtrussischen Bildungsforums "Mehrsprachigkeit in Russland: Deutsch - die erste Zweite" über Strategien der Spracharbeit am Beispiel der Russlanddeutschen.

Im Rahmen der Sektion "Deutschlernen im Kontext des föderalen staatlichen Bildungsstandards für Allgemeinbildung" trat Olga Martens mit dem Vortrag "Zweisprachigkeit der deutschen Minderheiten in Europa: aktuelle Lage und Strategien der Spracharbeit am Beispiel der Russlanddeutschen".

Sie sprach über die Arbeit der Selbstorganisation der Russlanddeutschen und Projekte des IVDK: Regelmäßige Veröffentlichungen wie die MDZ, die Kinderzeitschriften "Schrumdi" und "Schrumdirum", der Wettbewerb "Freunde der deutschen Sprache", die Aktion "Totales Diktat", Deutschkurse für Erwachsene "Hallo Nachbarn!", ethnokulturelle Sprachlager in Russland und Deutschland und vieles mehr.

"Heute wird nicht nur in sechs Ländern der Welt deutsch als Muttersprache gesprochen, sondern auch in 20 weiteren europäischen Staaten. Dort, wo deutsche nationale Minderheiten leben - das sind mehr als 1 Million Menschen", sagte Olga Martens. "Die Deutschen Europas werden durch die Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten in einer Arbeitsgemeinschaft vereinigt, in deren Rahmen sie die Möglichkeit haben, ihre Erfahrungen auszutauschen und die deutsche Sprache zu erhalten und zu entwickeln."

Besondere Aufmerksamkeit lenkte die erste stellvertretende Vorsitzende des IVDK auf die Erfordernis einer komplexen Unterstützung des Deutschlehrens - vom Vorschulalter bis zur Erwachsenenbildung. Deswegen ist dem IVDK die Arbeit mit Schulen, Kindergärten und Zentren für frühkindliche Bildung besonders wichtig. "Im Laufe von drei Jahren wurde das Programm "Deutsch mit Schrumdi" von einem Autorenkollektiv ausgearbeitet. Heute wird dieses Programm in 175 Kindergärten in sechs russischen Regionen angewandt", erwähnte Olga Martens. "Das Programm wurde von europäischen Experten des Instituts für Psychologie und angewandte Pädagogik in Kiel bewertet und bekam eine Lizenz des föderalen Instituts für Bildungsentwicklung." Außerdem hob Martens die aktive Arbeit des IVDK zur Förderung der Sprachkompetenzen von Deutschlehrern hervor - es finden regelmäßig Foren, Seminare und Kurse statt.

Zum Schluss ihrer Rede dankte Olga Martens den Organisatoren des Forums für die Möglichkeit, daran teilzunehmen und lud alle Deutschlehrkräfte zur internationalen wissenchaftlich-praktischen Sprachkonferenz ein, die vom 1. bis zum 4. Oktober 2017 in Moskau stattfindet.

Zur Erinnerung:

Das Forum wird vom Goethe-Institut Moskau mit Unterstützung des IVDK organisiert. Informationspartner ist die Moskauer Deutsche Zeitung. Die Veranstaltungen des Forums finden am 19. und 20. November im Businesszentrum des Hotels "Radisson Slavjanskaja" statt.

Das Programm beinhaltet Auftritte, Seminare, Workshops, die von Experten aus Deutschland und Russland angeboten werden.