Sprachprojekt für Russlanddeutsche endet in Kislovodsk


Vom 3.-18. Juli fand in Kislovodsk ein Deutschintensivkurs für Russlanddeutsche aus den deutsche Kulturzentren des Gebiets Kemerowo statt.

Die Besonderheit des Sprachprojekts bestand darin, dass nicht nur die Eltern jeden Tag Deutsch unter der Leitung von Hochschuldoentin Anna Smirnow lernten, sondern auch die teilnehmenden Kinder spielerisch Deutsch lernten. Diese Aufgabe übernahm Marina Volodina, Spezialistin für frühkindliches Lernen.

Das Programm enthielt nicht nur Unterrichtseinheiten, sondern auch einen weitreichenden Einblick in die Kultur der Russlanddeutschen. Neben täglichem Deutschunterricht lernten die Teilnehmer die russlanddeutsche Geschichte sowie Volkslieder und Volkstänze kennen. Zudem wurden die Teilnehmer über die Tätigkeit des Internationalen Verbands der deutschen Kultur aufgeklärt, erörterten russlanddeutsche Literatur der Vergangenheit und Gegenwart. Zu täglichen Programm gehörten ebenso Dokumentationen über die Geschichte der Russlanddeutschen und das Leben herausragender russlanddeutscher Persönlichkeiten. Besonders der Film über Rudolf Pflugfelder "Fremder unter Seinen" sorgte für viel Diskussionsstoff.

Auch Exkursionen zu nationalen Kulturzentren nach Pjatigorsk und Essentukov wurden den Teilnehmern ermöglich. Zudem gehörten gemeinsame Spaziergänge, Sportwettkämpfe und Spiele im Kislovodsker Park zum Programm. Gemeinsam wurde am 8. Juli der Tag der Familie, Liebe und Treue gefeiert.

Die Teilnehmer stellten einstimmig fest, dass sich während des Projekts "wie Zuhause" gefühlt haben. Die Familien aus verschiedenen Ecken des Kusbass sind zu einer großen Familie geworden. Viele neue Ideen für zukünftige Familienprojekte wurden diskutiert - und sogar eine Anmeldung für eine präsidiale Förderung zu einem Projekt zur Festigung zwischenregionaler Freundschaft eingereicht.

Familienprojekte für Russlanddeutsche sind im Gebiet Kemerowo Tradition. Sie ermöglichen es, sich mehr mit dem kulturhistorischen Erbe der Russlanddeutschen zu beschäftigen, dieses Wisseen an die nächste Generation weiterzugeben und die russlanddeutsche Identität zu stärken. Alle Teilnehmer sind aktiver Teil der russlanddeutschen Selbstorganisation und die Tatsache, dass das Projekt in Kislovodsk stattfinden konnte, ist für sie eine Motivation für ihre zukünftige Arbeit.

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