Rückblick auf das Arbeitstreffen der Leiter der Selbstorganisation der Russlanddeutschen in Moskau


Vom 16. bis 19. März hat im Deutsch-Russischen Haus in Moskau ein Arbeitstreffen von Vertretern der Leitung der Selbstorganisation der Russlanddeutschen stattgefunden.

Die Begrüßungsrede wurde von Elisaweta Graf, der Vorsitzenden des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur, gehalten. „Das Jahr 2023 wird uns große und anspruchsvolle Aufgaben bringen“, sagte sie.

Laut der Vorsitzenden des IVDK besteht eine der Hauptaufgaben im Moment darin, die Beständigkeit in der Arbeit aller Organisationen, welche die Selbstorganisation der Russlanddeutschen bilden, zu gewährleisten. „Jedes Jahr führen wir mehr als 1000 Veranstaltungen und Projekte durch. Unsere Hauptaufgabe ist es, alles dafür zu tun, dass diese Messlatte nicht sinkt, um die Beständigkeit der Durchführung dieser Veranstaltungen auch in Zukunft zu gewährleisten. Im Jahr 2022 gab es bedeutende Veränderungen in der Leitung des IVDK und der FNKA der Russlanddeutschen. Es fanden Wahlen zu den interregionalen Koordinierungsräten statt. Wir müssen dafür sorgen, dass wir beständig arbeiten, dass wir uns gegenseitig unterstützen und die Kontinuität, die sich im Laufe der Jahre entwickelt hat, aufrechterhalten, dass wir uns auf unsere Fachräte – den Sprachrat, den Sozialrat, den Rat des IVDK, den Rat der FNKA, die Künstlervereinigung der Russlanddeutschen, die Internationale Assoziation zur Erforschung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen sowie den Business-Klub der Russlanddeutschen – verlassen.

Vor allem möchte ich die Unterstützung und gegenseitige Hilfe aller unserer Organisationen hervorheben. Wir dürfen niemanden vergessen.

Es ist wichtig, dass wir in dieser Zeit keine Organisation, weder regional noch lokal, verlieren. Wir müssen sie in jeder Angelegenheit unterstützen.“

Die Teilnehmenden des Treffens fassten die Ergebnisse der Arbeit im Jahr 2022 zusammen, analysierten die derzeitigen Tätigkeiten im Jahr 2023 und legten die vorrangigen Projekte und Veranstaltungen für 2024 fest.

Im Rahmen des Treffens stellten Petr Schifelbaen, Sergej Grebenjukow und Tatjana Frank, Mitarbeiter des Föderalen Büros des IVDK, die gesellschaftlich bedeutsamen Projekte der Selbstorganisation der Russlanddeutschen im Jahr 2023 vor. Dazu gehören die Feierlichkeiten zum 30-jährigen Bestehen des Russisch-Deutschen Hauses Tomsk, das 25-jährige Bestehen der Moskauer Deutschen Zeitung, der 20. Jahrestag des Informationsportals der Russlanddeutschen RusDeutsch (derzeit wird die Website aktualisiert, sodass die Nutzer das Portal bald in einem neuen Design sehen werden), das 20-jährige Bestehen der Zeitschriften Schrumdi und WarumDarum sowie mehrere Projekte zum Jahr der Lehrer und Mentoren, darunter die gesamtrussische offene Aktion „Tolles Diktat“. In diesem Jahr fand die Aktion wie im letzten Jahr in einem hybriden Format statt und wurde von insgesamt 1249 Online- und Offline-Plattformen in ganz Russland unterstützt. Darüber hinaus werden derzeit aktive Vorbereitungen für ein Projekt im Rahmen der ethnokulturellen Treffen getroffen: eine Zusammenkunft von Organisationsteams. Darüber hinaus ist die 13. Internationale wissenschaftlich-praktische Sprachkonferenz geplant, die traditionell vom 31. Oktober bis zum 4. November in Moskau stattfinden wird.

Mit den Teilnehmenden wurden auch die Gemeinschaftsprojekte der Kultur- und Geschäftszentren und der Deutsch-Russischen Häuser besprochen, die zu den wichtigsten Tätigkeiten im ethnokulturellen Bereich gehören und zur Bildung eines einheitlichen Kulturraums beitragen. Zu diesen Projekten gehören die „Öffentlichen Vorträge“, deren Referenten Vertreter der Avantgarde der Russlanddeutschen, Fachleute aus verschiedenen Bereichen sowie renommierte Experten sind. Dieses Projekt wurde vor nicht allzu langer Zeit ins Leben gerufen und dennoch wurde es bereits erfolgreich in den Räumlichkeiten des Kultur- und Geschäftszentrums in Moskau und in den Regionen Russlands durchgeführt. Die Referenten des Projekts befassen sich eingehend mit den für die soziale Bewegung der Russlanddeutschen wichtigen und traditionellen Themen wie die Geschichte, Kultur, nationale Identität und deutsche Sprache. Ein solches Arbeitstreffen ist auch eine ausgezeichnete Gelegenheit, mit Experten aus anderen Interessensgebieten wie Finanzkompetenz, Wirtschaft oder Psychologie in Kontakt zu treten.

In der Diskussion machten die Teilnehmenden des Arbeitstreffens Vorschläge, wie die Projektarbeit verbessert werden kann und was getan werden muss, um ein noch größeres Publikum für die Projekte zu interessieren und zur Teilnahme zu bewegen.

Aktuelle Fragen der Projekttätigkeiten einschließlich rechtlicher Aspekte und der Finanzierung der Projekttätigkeiten regionaler Projekte für 2023-2024 wurden von Maxim Mitin und Olga Kissner vorgestellt.

Die Vorsitzende des Jugendrings der Russlanddeutschen, Nelli Artes, fasste die wichtigsten Ergebnisse der Jugendarbeit für das Jahr 2022 zusammen und stellte die Programme für 2023 vor.

Im Rahmen des Arbeitstreffens fand auch ein Treffen zu aktuellen Fragen der Tätigkeiten der Föderalen National-Kulturellen Autonomie der Russlanddeutschen statt, das von FNKA-Präsident Konstantin Matis geleitet wurde. Andrej Lehmann stellte das Ressourcenzentrum des Instituts für ethnokulturelle Bildung vor.

Alexander Geier, Leiter des Russisch-Deutschen Hauses Tomsk, stellte ebenfalls die Ergebnisse der Tätigkeiten der Arbeitsgruppe zur Entwicklungsstrategie der Selbstorganisation der Russlanddeutschen vor.

Darüber hinaus befassten sich die Teilnehmenden des Arbeitstreffens mit der Bewertung von Projektanfragen und der Beurteilung der Effizienz der Projekttätigkeiten der Selbstorganisation der Russlanddeutschen.

Zum kulturellen Programm des Treffens gehörte die Vorstellung des Buches zum 25-jährigen Bestehen des Jugendrings der Russlanddeutschen „Brücken statt Mauern: 25 Jahre Jugendring der Russlanddeutschen“, dessen Druck durch den Zuschuss des Wettbewerbs „Russlanddeutsche in der Avantgarde der Zukunft – 2022“ finanziert wurde. Über die Idee zum Buch sprach der ehemalige Vorsitzende des Jugendrings der Russlanddeutschen, Jewgeni Wagner.

„Ich wollte, dass diejenigen, die in die Organisation kommen, die Namen derer kennen, die an den Anfängen standen und die Jugendbewegung gefördert haben. Also habe ich angefangen, die Namen der Mitglieder des Rates des JdR und ehemaliger Büroangestellter zu sammeln und eine Chronik der Projekte der Organisation von 1997 bis 2019 zu führen.“ Laut Jewgeni eröffnet der JdR eine Menge Möglichkeiten.

„Im Laufe der Jahre habe ich an der Erstellung von Filmen und Büchern mitgewirkt und war an der Entwicklung von methodischen Handbüchern beteiligt. Für mich ist genau das die Universität des Lebens, in der durch Kreativität sowohl mein persönliches Potenzial als auch das der Mitglieder der Organisation verwirklicht wird.“

Für alle Gäste wurde ein Quiz über ihr Wissen über die Geschichte des JdR organisiert.

Alle Teilnehmenden des Arbeitstreffens betonten die Notwendigkeit und die praktische Bedeutung solcher Treffen, insbesondere im Offline-Format, wo die Möglichkeit besteht, wichtige Themen der strategischen Entwicklung der Gemeinschaft zu diskutieren und dringende Probleme sofort zu lösen, indem man sie zur Diskussion stellt.


Das Projekt wurde mit Unterstützung des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur im Rahmen des Unterstützungsprogramms für Russlanddeutsche in der Russischen Föderation durchgeführt.

Übersetzt aus dem Russischen von Evelyn Ruge

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