Heute, am 28. Oktober fand nach der offiziellen Eröffnungszeremonie des XIV. Forums der Russlanddeutschen „25 Jahre. Zusammen gestalten wir unsere Zukunft!“ die Podiumsdiskussion „Russlanddeutsche in der Vielfalt der russischen Nation: Kultur, Sprache, Tradition“ statt.
Als Sprecher der Podiumsdiskussion traten Dr. Larisa Nikowskaja, Wirtschaftsexpertin am Institut für Soziologie der Akademie der Wissenschaften, Konstantin Matis, Vorsitzender der regionalen national-kulturellen Autonomie der Russlanddeutschen in Nowosibirsk, die Präsidentin der Gilde für interethnischen Journalismus Margarita Lange und Prof. Tatjana Smirnowa auf. Die Moderation übernahm Ruslan Suschon.
Im Laufe der Diskussion wurden Fragen zu Erhaltung der ethnischen Identität der Russlanddeutschen angesprochen, sowie die deutsche Sprache und deutsche Dialekte.
Die Teilnehmer hoben beim Thema Erhaltung der nationalen Identität der Russlanddeutschen hervor, wie wichtig es ist, die Sprache zu erhalten und wieder aufzufrischen. „Wenn die Deutschen ihre eigene Republik hätten, eigene Staatsinstitutionen, die es in jeder anderen Republik gibt, wäre es einfacher, die Sprache zu erhalten. Man würde ein Sprachbudget haben, es würde dokumentiert und verwaltet werden... doch das gibt es nicht und heute müssen wir andere Lösungen für unsere gegenwärtige Probleme finden “, denkt Dr. Tatjana Smirnowa.
Die wissenschaftliche Mitarbeiterin des Soziologieinstituts der Akademie für Wissenschaften teilte mit, dass in Russland heute 277 Sprachen und Dialekte gesprochen werden. Außerdem wurde bei letzten Forschungen zur Herausbildung einer russischen Identität festgestellt, dass die Kultur dahingehend ein größerer Faktor ist als die Sprache. Das heißt, dass Sprachprobleme nur an zweiter Stelle stehen. Allerdings kann man auch unter diesen schwierigen Bedingungen seine Muttersprache erhalten. „Wenn Sie bürgerliche Aktivität entwickeln, bekommen Sie die Möglichkeit, ihre linguistischen Traditionen zu erhalten und zu entwickeln“, beteuerte Larisa Nikowskaja.
Der ersten stellvertretenden Vorsitzenden des IVDK Olga Martens gefiel es, bei der Diskussion „die Kombination von russlanddeutschen und nicht-russlanddeutschen Sprechern zu sehen.“ „Die Debatten, die während der Diskussion geführt worden sind, sind Impulse, um die Strategie der Kultur- und Sprachpolitik des Verbands für die nächsten 25 Jahre zu überdenken.“
Zur Erinnerung:
Das XIV. Forum der Russlanddeutschen ist eine sozialbedeutende Veranstaltung, die Fragen zur Harmonisierung von zwischennationalen Beziehungen in Russland thematisiert. Organisator des Forums ist der Internationale Verband der deutschen Kultur in Kooperation mit der FNKA der Russlanddeutschen, dem Jugendring der Russlanddeutschen und dem Institut für ethnokulturelle Bildung – BiZ. Das Forum findet mit Unterstützung des Präsidialrates für zwischennationale Beziehungen im Rahmen der Tätigkeiten der deutsch-russischen Regierungskommission zu Angelegenheiten der Russlanddeutschen statt.
Unter den Teilnehmern des Forums sind Vertreter russlanddeutscher Gesellschaftsorganisationen, ethnische Deutsche aus den GUS-Staaten und Russlanddeutsche aus Deutschland. Das Hauptziel des Forums – Auswertung und Zusammenfassung der gesammelten Erfahrungen der Selbstorganisation der Russlanddeutschen.
Das Forum wird mit Unterstützung des Informationsportal der Russlanddeutschen RusDeutsch, der Moskauer Deutschen Zeitung, der „Zeitung für Dich“, „Ihre Zeitung“, „Sibirische Zeitung plus“ und der „Deutschen allgemeinen Zeitung“ (Kasachstan) organisiert.