Das deutsche Wolgagebiet. Eine unvollendete Fotogeschichte


Am 20. Oktober 2018 um 12.00 Uhr wird im Rahmen des 100. Jahrestages der Gründung der Wolgadeutschen Autonomie und des 20-jährigen Jubiläums der Moskauer Deutschen Zeitung in Wiesbaden eine einzigartige Fotoausstellung eröffnet.

Die Ausstellung „Das deutsche Wolgagebiet. Eine unvollendete Fotogeschichte“ wurde vom Internationalen Verband der deutschen Kultur und der „Moskauer Deutschen Zeitung“ in Zusammenarbeit mit Archiven und Museen Russlands und Deutschlands vorbereitet. Die Ausstellung findet mit freundlicher Unterstützung von der Landesbeauftragten der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler Frau Margarete Ziegler-Raschdorf statt.

Vor der Einrichtung der territorialen Autonomie im Jahr 1918 war das Gebiet an der mittleren Wolga bereits für 150 Jahre die Heimat von einigen Hunderttausenden Deutschen. Bis Ende 1923 lebten die Menschen in dem Autonomen Gebiet der Wolgadeutschen, bevor dieses in die Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Wolgadeutschen umbenannt wurde und bis 1941 bestand. Nach dem Überfall Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion wurden die Wolgadeutschen der Kollaboration bezichtigt. Der Erlass über die Übersiedlung der im Wolgagebiet lebenden Deutschen vom 28. August 1941 veränderte das Leben der Volksgruppe einschneidend. Die meisten Menschen wurden nach Sibirien und Kasachstan deportiert und ihre Republik zwischen den Regionen Saratow und Stalingrad aufgeteilt. Heute gibt es in Russland keine deutsche territoriale Autonomie, jedoch gibt es Russlanddeutsche als Bürger dieses Landes. Für sie ist die nationale Identität wichtig, die ihren Ursprung in der Geschichte ihrer Vorfahren hat, welche im Wolgagebiet lebten.

Die Ausstellung „Das deutsche Wolgagebiet. Eine unvollendete Fotogeschichte“ zeigt einzigartige Fotografien aus den staatlichen und regionalen Archiven Russlands und Deutschlands, unter ihnen : Russisches Staatsarchiv für Kino- und Fotodokumente, Saratower Regionalmuseum für Heimatkunde, Heimatmuseum der Stadt Marx, Kamyschiner Geschichts- und Heimatkundemuseum, Historisches Staatsarchiv der Wolgadeutschen (GIANP), Heimatmuseum der Stadt Engels, sowie Bundesarchiv (BRD) und Archiv der Berliner Akademie der Künste.

Zur Ausstellung wird ein Fotoalbum präsentiert. Der Internationale Verband der deutschen Kultur und die „Moskauer Deutsche Zeitung“ haben das reich illustrierte und zweisprachige Fotoalbum „Das deutsche Wolgagebiet. Eine unvollendete Fotogeschichte“ mit Förderung der deutschen Bundesregierung erstellt. Eindrucksvoll dokumentiert es das historische Erbe und die große kulturelle Schaffenskraft der Wolgadeutschen, die heute zu beiden Kulturen gehören.

Die historischen Aufnahmen, die in diesem Jahr in Moskau und in Saratow zu sehen waren, zeigen den Aufstieg und den Fall der Republik an der Wolga. Sie sind Zeugen des Lebens während der Hungersnot der Jahre 1921 und 1922 und der Kollektivierung und veranschaulichen eindrucksvoll den Kampf gegen die Religion. Die Fotografien geben darüber hinaus einen Einblick in die Alltagskultur und erzählen, wie Deutsche in der Roten Armee dienten.

Seit der Wiedergründung der „Moskauer Deutschen Zeitung“ begleitet die Redaktion das Leben in der Wolgaregion. Teil der Ausstellung sind auch Fotografien aus den Reportagen der „Moskauer Deutschen Zeitung“. Besucher können sich dadurch ein Bild davon machen, wie die ehemaligen Dörfer und Städte der Wolgadeutschen heute aussehen. Die Ausstellung „Das deutsche Wolgagebiet. Eine unvollendete Fotogeschichte“ knüpft sowohl an das 100-jährige Jubiläum der Entstehung der Deutschen Autonomie an der Wolga als auch an das 20-jährige Bestehen der „Moskauer Deutschen Zeitung“ an, deren erste Ausgabe am 12. April 1998 erschien.

Adresse der Ausstellung: Haus der Heimat , Wiesbaden, Friedrichstraße 35

Die Ausstellung ist von 20.10. bis 17.11.2018 geöffnet.

Montag bis Samstag: 14.00–19.00 Uhr

Samstag: 10.00–14.00 Uhr

Eintritt frei.

Für weitere Informationen anlässlich der Teilnahme oder Akkreditierung stehen wir Ihnen gerne unter der Nummer +7 909 309 3310 oder per E-Mail: pressestelle@ivdk.ru zur Verfügung (Leiter des IVDK-Pressedienstes Nikolai von Essen).

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