Von einer Gruppe Enthusiasten am 20. November 1999 im „Haus der Heimat“ in Nürnberg gegründet, erhielt der Historische Forschungsverein der Deutschen aus Russland e.V. (HFDR) damit offiziell eine Satzung sowie alle Rechte als öffentliche Organisation mit beschränkter Haftung. Es gibt eine einmalige Eintrittsgebühr und einen Jahresbeitrag. Mitglied der Gesellschaft kann jeder werden, der sich für die Geschichte seiner Vorfahren interessiert.
Von einer Gruppe Enthusiasten am 20. November 1999 im „Haus der Heimat“ in Nürnberg gegründet, erhielt der Historische Forschungsverein der Deutschen aus Russland e.V. (HFDR) damit offiziell eine Satzung sowie alle Rechte als öffentliche Organisation mit beschränkter Haftung. Es gibt eine einmalige Eintrittsgebühr und einen Jahresbeitrag. Mitglied der Gesellschaft kann jeder werden, der sich für die Geschichte seiner Vorfahren interessiert. Das Motto der 17-köpfigen Initiativgruppe lautet „Heimat ist Geschichte und Geschichte ist unser Auftrag!“. Am Anfang führte Anton Bosch den Vorsitz, seit 2007 ist Michael Wanner der Vorsitzende.
Ursprünglich wurden mehrere Aufgaben identifiziert: sorgfältige Recherche und Dokumentation von in den Familien erhalten gebliebenen archivierten und persönlichen Zeugnissen „über das Leben“ wie Briefe, Tagebücher, Manuskripte, etc., Erschließung weiterer Quellen und deren Erforschung und Bewertung im Kontext historischer Ereignisse in der ehemaligen Sowjetunion und im postsowjetischen Raum, Darstellung des Kampfes um das Rückkehrrecht in das Land der Vorfahren, sowie eine umfassende Systematisierung historischer Sachverhalte. Die wissenschaftliche Forschung auf Grundlage von Dokumenten und Erinnerungen sowie die objektive Geschichtsschreibung verfolgten das Ziel, historisches Wissen über die russlanddeutsche Geschichte und Kultur in der Öffentlichkeit, bei Jugendlichen, sowie durch die Veröffentlichung wissenschaftlicher Artikel zu verbreiten.
Das Schicksal der Menschen und das Interesse an der eigenen Geschichte, der Vergangenheit und Gegenwart der Russlanddeutschen bestimmten hierbei stets die thematische Ausrichtung der Forschungsarbeit. Diese findet bis heute auf freiwilliger Basis und auf Eigeninitiative mit zwei Schwerpunktsetzungen statt: im Bereich der regionalen Geschichtsforschung mit Fokus auf die Regionen Altai, Wolga, Wolhynien und das Schwarzmeergebiet und im Bereich der thematischen Forschung, zum Beispiel unter dem Titel „Russlanddeutsche - Ärzte in der Medizingeschichte Russlands“ oder zu Gedenkstätten des evangelisch-lutherischen Friedhofes in Archangelsk. Zu den thematischen und projektbezogenen Schwerpunkten zählen: Kolonie- und Religionsgeschichte, Genealogie, Familienchroniken und individuelle Schicksale, wenig bekannte oder dunkle Seiten der Repressionsmaßnahmen und Deportationen, sowie die moderne Geschichte. Es wurden bereits 19 Bücher veröffentlicht, darunter die neu aufgelegten vorrevolutionären Werke von Konrad Keller und Johannes Kufeld über die Geschichte der Kolonien im Süden Russlands und an der Wolga. Besonders beliebt sind die Wandkalender, - ein Projekt, das es seit dem Jahr 2000 gibt.
Im Laufe der letzten Jahre wurden 16 Jahrbücher herausgegeben, die neben einem Monatskalender zusätzliche Artikel zu historischen Themen oder berühmten Landsleuten beinhalten. Jedes Thema wird darüber hinaus von Fotos, wichtigen Terminen und Zitaten von Russlanddeutschen ergänzt.
Es entsteht außerdem eine Galerie mit Porträts von berühmten Persönlichkeiten aus der russlanddeutschen Gemeinschaft wie Friedrich Bolger, Pastor L. Bukowinski, J. Schnurr, der für seine Beiträge im „Heimatbuch der Deutschen aus Russland“ und „Die Kirchen und das religiöse Leben der Russlanddeutschen“ (Evangelischer und Katholischer Teil, 1969-1972) bekannt ist, sowie der Schriftsteller und Künstler J. Niederhaus aus Paderborn.
Mit der Unterstützung des Vereins werden Wanderausstellungen organisiert, wie beispielsweise anlässlich des 200. Jahrestags der deutschen Siedlungen im Süden Russlands (2003), oder anlässlich des „Manifests von Katharina II“ (2013), und es werden zahlreiche Vorträge zu diesem Thema, zum Leben in der Sowjetunion und Rückkehr nach Deutschland gehalten. Viele Projekte werden vom „Haus der Heimat“ unterstützt. Die Bildungsarbeit wird in enger Zusammenarbeit mit der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (Vorsitz: W. Eisenbraun) durchgeführt. Am 8. und 9. November fand in Augsburg eine Konferenz zur Geschichte der Russlanddeutschen statt. Die Pressemittelung über die Konferenz in deutscher Sprache finden Sie hier.
Seit über 15 Jahren wird die Vereinstätigkeit von 44 Personen geleitet, darunter von neun Personen mit Doktortitel, zwei Professoren und zwei Mitgliedern, die mit dem Bundesverdienstkreuz für ihre Leistungen im Bereich der Forschung ausgezeichnet wurden. Derzeit hat der Historische Verein 25 Mitglieder. Von den einstigen Gründungsmitgliedern gibt es noch neun Personen (das älteste Mitglied ist 93 Jahre, das jüngste 50 Jahre alt). Der Verein trägt zu einem größeren Selbstbewusstsein und Verständnis der eigenen Identität, insbesondere innerhalb der jüngeren Generation bei und stößt auf eine große Resonanz innerhalb der bundesweiten Öffentlichkeit. Nicht zuletzt verbessert er die Wahrnehmung von Migranten und deren Integration. Der Verein genießt einen guten Ruf und Sympathie innerhalb seiner Mitglieder und Partner, die an der Geschichte der Russlanddeutschen in Deutschland interessiert sind. Die Internationale Assoziation der Forscher der russlanddeutschen Geschichte und Kultur (Moskau) gratuliert hierzu ganz herzlich seinen Kolleginnen und Kollegen!
Mit herzlichen Wünschen für weitere Erfolge und gute Entwicklung unserer Forschungszusammenarbeit,
Dr. Tamara Tschernowa-Döke,
Mitglied der Internationalen Assoziation der Forscher der russlanddeutschen Geschichte und Kultur (Moskau)
Übersetzt aus dem Russischen ins Deutsche. Hier finden Sie die russischsprachige Version.
Pressedienst IVDK
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