Jubiläumstagung der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Minderheiten


Gestern, am 7. November, fand in Berlin die 25. Tagung der Arbeitsgemeinschaft deutscher Minderheiten (AGDM) statt. Diese findet seit 1991 unter der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten statt.

Die Jubiläumstagung der AGDM brachte Vertreter deutscher gesellschaftlicher Organisationen aus 20 europäischen Staaten zusammen. Die Russlanddeutschen werden durch den Präsident der national-föderalen Kulturautonomie der Russlanddeutschen Heinrich Martens, deren Vizepräsidentin Faina Glasunowa, die erste stellvertretende Vorsitzende des IVDK Olga Martens, die Vorsitzende des Jugendrings der Russlanddeutschen Margarita Bauer, den Direktor des Instituts für ethnokulturelle Bildung BiZ Andrej Leiman, den Aktivisten des JdR Valerij Majer aus Wolgograd sowie durch die Spezialistin für frühkindliches Deutschlernen und Direktorin der Mittelschule in Zvetnopole im deutschen Nationalrayon Asowo, Elisaweta Graf, vertreten.

Die Teilnehmer wurden vom Leiter der Abteilung „Deutsche Minderheiten in Zentral- und Osteuropa, den GUS-Staaten und des Baltikums“ des Bundesinnenministeriums Alexander Schumacher begrüßt: „Die Deutschen in Europa sind seit 1991 in der Arbeitsgemeinschaft deutscher Minderheiten vereinigt. Heute haben die deutschen Minderheiten in den europäischen Staaten immer mehr eine Brückenfunktion der Freundschaft zwischen ihrem Land und Deutschland inne. Das ist sehr wichtig, besonders in der heutigen politischen Situation.“ Schumacher erinnerte, dass die deutschen Minderheiten verschieden seien und die Probleme, mit denen sie zu kämpfen haben, ebenso. Es gibt allerdings auch gemeinsame Fragen, beispielsweise das Lernen der deutschen Sprache und das frühkindliche Deutschlernen in Kindergärten. Die AGDM kann sich gemeinsam für ihre Interessen im Bundestag, in der Bundesregierung, dem Außen- und Innenministerium und anderen Strukturen einsetzen. „Wir haben Ihnen das Werkzeug gegeben, Sie mit Mitteln versorgt und erwarten nun von Ihnen effektive Arbeit“, betonte Alexander Schumacher.

Der Präsident der FUEN, der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten, Loránt Vincze, trat mit einem Grußwort auf. Er hob die Wichtigkeit der Tätigkeit der Arbeitsgemeinschaft deutscher Minderheiten hervor, die die größte und bedeutendste in der FUEN sei. Vincze erwähnte den Erfolg der Zusammenarbeit zwischen der AGDM und dem deutschen Innenministerium und führte die in diesem Jahr erschienene Informationsbroschüre „Deutsche Minderheit stellt sich vor“ an, die vom Leben und der Kultur der deutschen Minderheiten in Europa handelt.

Auf der Tagesordnung stand die Frage über die Zusammenarbeit zwischen den gesellschaftlichen Organisationen in Europa, sowie über deren Fonds. Die Vertreter der Teilnehmerländer der AGDM teilten ihre Probleme in ihren Tätigkeiten mit und stellten Lösungsvorschläge vor. Es wurde ebenso ein Arbeitsplan für das nächste Jahr aufgestellt. Außerdem wurden Vorschläge zur Formatänderung für die Durchführung zukünftiger Tagung der AGDM gesammelt, darunter eine Durchführung von jährlichen sich in den Ländern abwechselnden Treffen junger Vertreter deutscher Minderheiten Europas. Deren Ziel ist das Kennenlernen des Alltags und der Kultur der Deutschen in den verschiedenen Ländern, wie es in den ersten Arbeitsjahren der AGDM war.

Im Rahmen der Tagung erwähnte der Mitarbeiter des Bundesinnenministeriums Dr. Klappert über ein vor kurzem angenommenes Gesetz, in dem Zwangsarbeiter, die aufgrund ihrer deutschen Herkunft im Rahmen des 2. Weltkrieges eingezogen worden sind, eine einmalige Zahlung von 2.500 Euro erhalten. Klappert beantwortete Fragen der Teilnehmer zu diesem Gesetz und deren Realisierung.

Parallel zur Tagung der AGDM fand das Treffen der deutschen Jugend mit den Vertretern der JEV und der djo statt.

Die Veranstaltungen, die anlässlich der 25. Jubiläumstagung der AGDM durchgeführt werden, sind von der AGDM Koordinierungsstelle in Berlin organisiert und finden bis zum 10. November statt.

Am Abschlusstag werden die Vertreter der AGDM gewählt. Olga Martens, die erste stellvertretende Vorsitzende des IVDK und Vizepräsidenten der FUEN, stellt sich zur Wahl, genauso wie Bernard Gaida, der Vorsitzende des Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen.

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