Am 10. September findet in Moskau zum 12. Mal die feierliche Auszeichnung der Gewinner des Gesamtrussischen Wettbewerbs „Russlands herausragende Deutsche“ statt, der alljährlich vom Internationalen Verband der Deutschen Kultur durchgeführt wird. Bewerbungen kann man bereits einreichen. RusDeutsch erzählt über den Wettbewerb, seine Nominierungen und Preisträger verschiedener Jahre sowie darüber, wer daran teilnehmen kann.
1. Geschichte
Die Idee, Russlanddeutsche auszuzeichnen, die sich in den Bereichen Kunst, Wissenschaft, Pädagogik, Sport und ziviles Engagement beispielhaft für ihre Sache eingesetzt haben, ist zur Führung des Internationalen Verbandes der Deutschen Kultur im Jahr 2011 gekommen. „Russlands herausragende Deutsche“ war zunächst eine Sondernominierung im Rahmen des Wettbewerbs „Russlanddeutsche in der Avantgarde der Zukunft“, die sich aber dann zu einer Veranstaltung gesamtrussischen Ausmaßes entwickelte. Im Laufe der Jahre nahmen am Wettbewerb 129 Personen teil, 75 Russlanddeutsche aus 20 russischen Regionen wurden zu Preisträgern. Derzeit besteht eines der Hauptziele des Wettbewerbs in der Förderung der beruflichen und kreativen Tätigkeit von russlanddeutschen Fachleuten. Außerdem soll das Projekt dazu beitragen, eine berufliche Elite von Russlanddeutschen aus verschiedenen Tätigkeitsbereichen zu bilden sowie das soziale Ansehen der Russlanddeutschen im Land zu steigern.
2. Nominierungen des Wettbewerbs
Die Gewinner werden durch eine öffentliche Internet-Abstimmung auf der offiziellen Webseite des Wettbewerbs bestimmt. Zu den Preisträgern werden diejenigen, die bei einer von fünf Nominierungen, die nach den prominenten Russland- und Sowjetdeutschen benannt sind, die meisten Stimmen erhalten haben. So ist der Preis im Bereich der Kunst mit dem Namen der bekannten Sängerin der 60er-80er Jahre verbunden, die in einer sowjetdeutschen Familie geboren wurde, Anna German. Dem Preis für die wissenschaftlichen Errungenschaften hat der hervorragende Physiker auf dem Gebiet der Mechanik, einer der Gründer der sowjetischen Kosmonautik, Boris Rauschenbach, seinen Namen gegeben. Die Nominierung im Bereich der Pädagogik ist nach dem Lehrer, Schriftsteller und Verfasser von deutschen Sprach- und Literaturlehrbüchern Viktor Klein benannt. Die Nominierung im Bereich des sozialen Engagements trägt den Namen eines der Initiatoren des Ersten Kongresses der Deutschen der Sowjetunion Artur Karl. Und die Auszeichnung im Bereich Sport ist nach dem Olympiasieger im Gewichtheben Rudolf Pflugfelder benannt.
3. Nominierung „Der Name des Volkes“
Im Jahr 2014 beschlossen die Organisatoren des Wettbewerbs, eine zusätzliche Nominierung „Der Name des Volkes“ zu schaffen – ein Ehrentitel in Erinnerung an herausragende Persönlichkeiten aus dem Kreis der Russlanddeutschen, die heute nicht mehr unter uns sind. Diese Menschen haben Krieg, Deportation, Arbeitsarmee und religiöse Verfolgung überlebt. Sie überstanden diese Schicksalsschläge mit Ehre und Würde und bewahrten den Glauben an die Menschen und ihr Volk. Im Laufe der Jahre wurden mit dem Preis „Der Name des Volkes“ Kriegshelden Robert Klein und Theodosius Ganus, Flugzeugkonstrukteur Sergei Jeger, der herausragende sowjetische Athlet Waleri Brumel, die Ärzte Jewgeni Wagner, Heinrich Lewenstein und Wladimir Matow, Schriftsteller Dominik Golman und Journalist Alfred Weber sowie Eleanora Gerdt, die sich der Wiederbelebung der lutherischen Gemeinden in der Wolga-Region gewidmet hatte, ausgezeichnet. Traditionell wird der Preis an die Angehörigen des Preisträgers verliehen.
4. Große Namen der Preisträger
Die Gewinner des Wettbewerbs im Laufe der Jahre waren Popsänger Eduard Chil, Volkskünstlerin der UdSSR Alissa Freindlich, Theater- und Filmschauspieler Georgij Stihl und Tatjana Pilezkaja, Olympiasieger und Olympiamedaillengewinner Dawyd Rigert, Irina Minch und Olga Graf, Politiker Viktor Kress, Legende der Moskauer Fußballmannschaft „Spartak“ Waleri Reinhold und viele andere.
5. Preis
Die Preisträger erhalten persönliche Zierteller mit galvanischer Vergoldung und Gravur, die in der Werkstatt für dekorative und angewandte Kunst „LiK“ in der Stadt Slatoust hergestellt wurden. Die „LiK“ war von der Verdienten Künstlerin Russlands Nina Lochtatschjowa (Lützof) mitbegründet worden. Die LiK-Werke befinden sich in den Innenräumen der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau, der Marinekathedrale in Kronstadt, werden im Museum des Großen Vaterländischen Krieges auf Poklonnaja Gora und in Sammlungen anderer Museumskomplexe sowie in Privatsammlungen in Russland und im Ausland aufbewahrt.
6. Wer kann sich bewerben
Sie können sich persönlich bewerben oder eine/n Kandidaten/in für Preisträger in einer der Nominierungen des Wettbewerbs vorschlagen. Antragsberechtigt sind juristische Personen (Wissenschafts- und Bildungseinrichtungen, Verlage, Massenmedien, kulturelle Einrichtungen, öffentliche Organisationen, Kreativverbände, Sportverbände usw.) sowie physische Personen, die die Interessen des Nominierten vertreten und für die Richtigkeit der Angaben verantwortlich sind.
Es gibt keine Altersbeschränkungen für die Teilnahme an den Hauptnominierungen des Wettbewerbs. Gleichzeitig gibt es eine Reihe von Kriterien: Die Tätigkeit des Nominierten muss überregional oder bundesweit angelegt und mit entsprechenden Preisen ausgezeichnet sein. Außerdem muss der Kandidat beziehungsweise die Kandidatin Staatsbürger/in der Russischen Föderation sein.
Hochqualifizierte Fachleute aus dem Berufsfeld des/der Nominierten können dem/r Teilnehmer/in eine Empfehlung aussprechen: Kandidaten und Doktoren der Wissenschaften, Mitglieder von Kreativverbänden, Leiter von Begegnungszentren und Organen der Selbstorganisation der Russlanddeutschen und andere.
7. Bewerbungsfristen 2022
Im Jahr 2022 werden die Bewerbungen für die Teilnahme am Wettbewerb bis einschließlich 24. Juli angenommen. Die Unterlagen (Bewerbungsanträge, Lebensläufe und Empfehlungsschreiben) müssen an die E-Mail-Adresse avangard_mng@ivdk.ru gesendet werden, die zuständige Kontaktperson: Aljona Morlang.
Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Webseite des Wettbewerbs. Viel Glück bei der Bewerbung wünscht Ihnen der Internationale Verband der Deutschen Kultur!
Der Wettbewerb findet im Rahmen des Unterstützungsprogramms für Russlanddeutsche in der Russischen Föderation statt.