„Echo der Traubenkirsche“: Fotoprojekt zur Geschichte einer russlanddeutschen Familie


Anna Kulminskaja, die Organisatorin des eigenen kreativen Projekts „Echo der Traubenkirsche“, spricht in einem Interview mit dem Portal der Künstlervereinigung der Russlanddeutschen über ihre Inspiration, Erfolge und Zukunftspläne.

Anna Kulminskaja (Geburtsname „Bauer“) ist Porträtfotografin, Künstlerin und Dozentin. Sie wurde im Jahr 2000 in Krasnojarsk geboren. Sie absolvierte das Staatliche Kulturinstitut Stankt Petersburg (SPbGIK) mit einem Abschluss in Film und Fotografie und einen Kurs in zeitgenössischer Fotografie des Kunstzentrums „Dokdokdok“. Bis 2020 arbeitete sie als Fotografin und heute unterrichtet sie in diesem Bereich. Im Jahr 2022 präsentierte Anna ihr Projekt „Unter der Haut“, welches sie im Format „Dummy Book“ realisiert hat. Dieses Format impliziert eine Vorbereitungsphase für die Erstellung eines Fotobuchs. Das Buch wurde 2022 auf dem Fotobuch- und Zine-Festival „Nizina Fest“ in Samara und auf dem Fotobuch- und Zine-Festival „Scherdjola“ in Rostow am Don ausgestellt.

In ihren Fotoprojekten arbeitet Anna mit Themen wie Erinnerung, Heimat und Trauma. Anfang 2024 nahm sie an mehreren Gemeinschaftsausstellungen am SPbGIK teil und organisierte auch ihre eigene Ausstellung. Anna nimmt regelmäßig an Festivals teil und präsentiert ebenfalls ihre fotografischen Projekte online.

„Mein Projekt ist noch in Arbeit. Die Idee, es ins Leben zu rufen, wurde im Jahr 2021 geboren, als ich den Kurs für zeitgenössische Fotografie des Kulturzentrums ‚Dokdokdok‘ absolvierte. Der Titel entstand zwei Jahre nach der Arbeit an dem Projekt. ‚Echo der Traubenkirsche‘ ist ein metaphorischer Name, der mir beim Nachdenken über die Idee hinter dem Fotoprojekt eingefallen ist. Ich mache dieses Projekt mit unglaublichem Interesse und einem Gefühl von ein wenig Traurigkeit. Es ist unmöglich, in die Vergangenheit zurückzukehren, aber ich möchte dennoch zurückblicken. Mir ist wohl wichtig, dem Betrachter das Wissen um die Erfahrungen der Wolgadeutschen zu vermitteln, das heißt ich möchte das Trauma der Menschen, die ihre Heimat verlieren, darstellen“, sagt Anna über ihr neues Projekt.

Übersetzt aus dem Russischen von Evelyn Ruge

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