Vom 17. bis 21. April findet der Diskussionsklub „Avantgarde“ in Barnaul statt. Einer der Redner des Projekts wird Alexandr Glok sein, ein Business Coach, führender Experte für Unternehmensführung und Management sowie Redner der Aktiengesellschaft „Delowaja sreda“ der russischen Finanzinstitution Sberbank. In seinem Interview mit dem Portal RusDeutsch verriet Alexandr Glok die Geheimnisse eines erfolgreichen Managers und erzählte, wie ein deutscher Familienname im Geschäftsleben hilft.
Herr Glok, bitte erzählen Sie uns, was Sie dazu bewogen hat, als Redner am Diskussionsklub „Avantgarde“ teilzunehmen? Welche Erwartungen haben Sie an dieses Projekt?
Ich trete generell sehr gerne auf. Es ist mein Beruf und es macht mir großen Spaß. Das Thema meines Workshops im Rahmen des Diskussionsklubs lautet „Der Experte spricht und zeigt“ und befasst sich mit öffentlichem Reden und der Erstellung von Präsentationen. Dies ist eines meiner Lieblingsthemen. Aus diesem Grund habe ich mich bereit erklärt, den Teilnehmenden einen „irreparablen Nutzen“ zu bringen. Die Erwartungen an das Projekt sind recht positiv. Ich möchte mich mit Menschen unterhalten und möglicherweise neue Geschäftskontakte knüpfen. Natürlich möchte ich auch meine Kenntnisse und Fähigkeiten weitergeben.
Uns ist klar, dass es für einen Experten sehr schwierig ist, sein Wissen in ein paar Sätzen zusammenzufassen, aber können Sie mit uns teilen, welche Eigenschaften ein Manager sich aneignen muss?
Es gibt einen klassischen Managementzyklus. Er besteht aus Planung, Zielsetzung, Durchführung und Kontrolle. Ich würde auch die Fähigkeit hinzufügen, Aufgaben zu delegieren, sein Team weiterzuentwickeln, zu schulen und zu führen.
Darüber hinaus ist es notwendig, in schwierigen Situationen Entscheidungen zu treffen und dies schnell zu tun sowie ein flexibles Denken zu haben, um sich schnell an schwierige Situationen anpassen zu können, die manchmal bei der Arbeit eines Managers auftreten. Ich glaube, das ist das Wichtigste.
Wie würden Sie angehenden Experten erklären, wie wichtig Verhandlungsfähigkeiten sind und wie es ihnen im Berufs- und Privatleben helfen kann?
Unser ganzes Leben besteht aus Verhandlungen.
Im Allgemeinen hat jeder Manager zwei Hauptaufgaben, die er jeden Tag zu bewältigen hat: wie er die Rentabilität seines Unternehmens sicherstellen kann und wie er die Menschen, die für ihn arbeiten, führen kann. Beide Aufgaben lassen sich auf eine „Grundaufgabe“ reduzieren. Es ist die Fähigkeit zu kommunizieren. Und Verhandlungen führen ist unter anderem die Kunst, mit anderen Menschen zu kommunizieren. Deshalb muss man in verschiedenen Situationen wissen, was man sagen muss, was man verschweigen sollte, wie man seinem Gesprächspartner Informationen entlocken kann, welche Techniken man anwenden kann, um ihn von der eigenen Richtigkeit zu überzeugen, und so weiter.
Kurz gesagt: Verhandlungen führen ist eine der wichtigsten Funktionen eines Managers und er sollte dies unbedingt perfekt beherrschen.
Über Experten in jedem Beruf wird gesagt, dass sie nie aufhören zu lernen. Können Sie uns erzählen, was die neueste Entdeckung ist, die Sie in Ihrem Beruf gemacht haben?
Ich habe drei Bereiche, die ich mir für dieses Jahr vorgenommen habe. Einer davon ist, meine Präsentationen zu verbessern, da ich oft auftrete und die Präsentationen meiner Auftritte selbst erstelle. In dieser Hinsicht entwickle ich mich ständig weiter. Es geht um die Methodik der Erstellung von Schulungen. Ich beschäftige mich derzeit eingehend mit diesem Bereich. Der dritte Bereich ist die agile Methode. Mein Favorit ist die Philosophie des agilen Managements und die Methoden Scrum und Kanban. In diesem Jahr plane ich, mich als Professional Scrum Master zertifizieren zu lassen. Daher lerne ich ständig etwas zu diesem Thema und übe das Praktische natürlich auch, denn ich begleite Scrum-Teams und praktiziere gleichzeitig, was ich lerne. Ich entnehme hauptsächlich Materialien aus offenen Quellen. Für dieses Jahr habe ich auch mehrere kostenpflichtige Schulungen geplant, die ich besuchen möchte. Zunächst einmal zu den agilen Methoden.
Das Thema des Diskussionsklubs ist ethnische Identität in der persönlichen Markenentwicklung. Wie nahe liegt Ihnen dieses Thema?
Für mich ist das ein recht ernstes Thema.
Vor ein paar Jahren habe ich meinen Stammbaum väterlicherseits wiederhergestellt, der bis zum Jahr 1642 zurückreicht, also noch bevor unsere Vorfahren von Deutschland nach Russland kamen. Für mich ist das natürlich eine Menge an neuen Informationen. Andererseits nutze ich meinen Familiennamen, um für meine persönliche Marke zu werben. Bei Auftritten spreche ich darüber, dass es mein echter Familienname ist und kein Pseudonym. Ich habe wirklich großes Glück gehabt.
Ich erzähle eine Geschichte über eine berühmte Waffenfirma und sogar mein neues Logo hat ein wenig mit diesem Thema zu tun, denn es ist eine Zielscheibe mit meinen Initialen in der Mitte. Ich habe zum Teil deutsches Blut in mir und ich schätze, dass meine Liebe zu Ordnung, Systematik und Organisation daher rührt. Deshalb trenne ich mich auch nicht von meinen Wurzeln.
Der Diskussionsklub der Russlanddeutschen „Avantgarde“ findet vom 17. bis 21. April in Barnaul statt. Weitere Informationen über die Veranstaltung finden Sie auf der offiziellen Website unter dem Link.
Übersetzt aus dem Russischen von Evelyn Ruge