Theaterabend in München


Am 27. Mai findet in München der Theaterabend „Die Zeit wird es richten“ mit der Teilnahme des Volkskünstlers Russlands Georgij Still (Russland) und der Verdienten Künstlerin Kasachstans Maria Warkentin (Deutschland) statt. Das Treffen wird im Rahmen des 4. Kultur- und Geschäftsforums „Made by Deutschen aus Russland“ veranstaltet.

Die Veranstaltung ist das Treffen mit zwei völlig verschiedenen Theatermenschen, deren Schicksale doch ziemlich ähnlich sind.

Maria Warkentin ist Absolventin der Moskauer Schtschepkin-Theaterschule. Mehr als zehn Jahre war sie die Schauspielerin des deutschen Theaters Kasachstan, zuerst in Temirtau und später in Almaty. Anfang der 1990er Jahre reiste die ganze Theatertruppe nach Deutschland ab. Da gründeten Maria und ihr Mann Peter Deutsch-Russisches Theater in Niederstetten. Ein besonderer Platz in ihrer Arbeit ist bis heute das Thema der Russlanddeutschen. Maria ist Regisseurin und Drehbuchautorin berührender Aufführungen über die Russlanddeutschen, die nach Deutschland gezogen oder in Russland geblieben sind. Im Rahmen des Treffens erzählt Maria über Schwierigkeiten und Erfolge der Schauspieler des Theaters, über das Leben der Spätaussiedler und ihre Integration in Deutschland.

Georgij Still absolvierte das Alexander-Ostrowskij-Theaterinstitut Leningrad und wurde sofort in die Truppe des Bolschoi-Dramatheaters in Leningrad aufgenommen, dem er seit fast 60 Jahren treu geblieben ist. Er war der Student und Kollege vom berühmten Regisseur Georgij Towstonogow, und bis heute spielt er viel auf der Bühne und in den Filmen, deren Zahl mehr als 200 beträgt.

Georgij Still ist ein erstaunlicher, freundlicher Mensch mit dem feinen Sinn für Humor, ein großartiger Geschichtenerzähler und Gesprächspartner. Trotz seines Nachnamens ist er ein energiegeladener, temperamentvoller, aktiver Mensch, ein echter Motor und Ideengeber. Im Rahmen des Treffens erzählt er die außergewöhnlichen Geschichten aus dem Leben des Theaters und des Kinos, über seine Kindheit und auch darüber, wie der deutsche Familienname in der Sowjetzeit viele Probleme für die Menschen bereitete. Es werden Filmfragmente mit Teilnahme von Georgij Still gezeigt und die Werke von seinen Lieblingsautoren Tschechow, Sotschenko, Harms gelesen.

Im Jahr 2012 wurde Georgij Still der Preisträger des Gesamtrussischen Wettbewerbs „Russlands herausragende Deutsche“.

Theater war schon immer eine besondere Kunst für die Russlanddeutschen, die das kulturelle Erbe, die Traditionen und die Muttersprache bereichert und bewahrt. Das Treffen lässt niemanden gleichgültig.

Die Veranstaltung findet am 27. Mai findet in der Hanns-Seidel-Stiftung (Lazarettstraße 33, München) statt. Anfang: 18:30.

Eintritt nach der Vorregistrierung: info@ivdk.ru

Rubriken: Veranstaltungen