Lesung und Gespräch mit der deutschen Autoren aus Russland und das Konzert des Ensembles „Piazzolla-Studio“ in München

Zum Auftakt der Eröffnung des 4. Kultur- und Geschäftsforums „Made by Deutschen aus Russland. Vertrauen. Verantwortung. Entwicklung“ fanden in München Kulturveranstaltungen, die von Russlanddeutschen organisiert wurden: die Präsentation von Büchern der Publizisten Frank Ebbecke und Alexander Fitz sowie das Konzert des Ensembles „Piazzolla-Studio“ unter der Leitung des Volkskünstlers Russlands, Preisträgers des Gesamtrussischen Wettbewerbs „Russlands herausragende Deutsche“ Friedrich Lips statt.

Das Treffen im Neuen Rathaus München „Deutschland und Russland: Akteure, Mythen und Realität“ gab den Gästen des Forums die Möglichkeit zwei einzigartigen Menschen, bekannten Journalisten kennenzulernen, die über ihr Leben und Schaffen erzählt haben.

Alexander Fitz stellte seine Bücher „Deutsche Geheimnisse“ und „Heiliger Gral“ vor, in denen Essays und Kurzgeschichten über die wenig bekannten Fragmente der Geschichte der Russlanddeutschen sowie über Beziehungen zwischen Deutschland und Russland gesammelt sind.

„Ich schreibe immer davon, was für mich neu, sogar geheim ist. Ich habe schon immer überlegt – was das Geheimnis der Russlanddeutschen ist? Sie sollten ihr eigenes besonderes Geheimnis haben! Und über solche besondere Geheimnisse der Russlanddeutschen sind meine Bücher“, sagte der Autor.

Frank Ebbecke erzählte über sein Buch „Deutsche und Russen über alle Grenzen hinweg: 20 Meister-Porträts“. Das sind die Lebensgeschichten der Politiker, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, der Kunst und Wirtschaft, die wesentlich zur Entwicklung des Dialogs zwischen Russland und Deutschland beigetragen haben.

„Das Buch steht völlig außerhalb der Politik, aber ist der Versuch zum Aufbau der Zusammenarbeit und des gegenseitigen Verständnisses zwischen unseren Ländern beizutragen“, betonte Frank Ebbecke.

Ein weiterer Höhepunkt des Kulturprogramms des Forums war das Konzert des Instrumentalensembles „Piazzolla-Studio“ unter der Leitung von Friedrich Lips im Deutschen Museum in München. Auf dem Programm standen Werke nicht nur von Astor Piazzolla, sondern auch von P.I. Tschajkowskij, Johannes Brahms und anderen Komponisten.

Friedrich Lips war Initiator und Gründer des Instrumentalensembles „Piazzolla-Studio“. Das Debüt der Instrumentalgruppe fand im September 1993 auf der Bühne des Kleinen Saals des Moskauer Tschaikowsky-Staatskonservatoriums statt. Seitdem treten Musiker ständig in Russland und im Ausland (Japan, Österreich, Deutschland, Kirgisistan, Lettland, Estland usw.) auf. Die Teilnehmer des Ensembles sind: Friedrich Lips, Volkskünstler Russlands, Professor der Russischen Gnesin-Musikakademie (Knopfakkordeon); Wladislaw Igolinskij, Verdienter Künstler Russlands, Professor des Moskauer Tschaikowsky-Staatskonservatoriums (Geige); Kirill Rodin, Verdienter Künstler Russlands, Träger des 1. Preises des Internationalen Tschaikowsky-Wettbewerbs (Cello); Swjatoslaw Lips, Preisträger internationaler Wettbewerbe (Klavier).

Seine Ansprache an die Teilnehmer und Gäste des Konzerts richtete Dr. Bernd Fabritius, Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten. Er sagte: „2016 wurde Friedrich Lips der Preisträger des Gesamtrussischen Wettbewerbs ‘Russlands herausragende Deutsche’ im Bereich der Kunst. Wenn wir die Biographie dieses herausragenden Künstlers kennenlernen, können wir die Geschichte der Russlanddeutschen sehen“.

Vorsitzender des Ausschusses für Nationalitäten der Staatsduma Ildar Gilmutdinow setzte das Thema fort: „Professor Friedrich Lips ist der Volkskünstler der Russischen Föderation, und wir verleihen diesen Ehrentitel nicht einfach so“.

Das Konzert „Tango ... und nicht nur“ ist zu einer Art Präsentation der Tätigkeit der Künstlervereinigung der Russlanddeutschen in musikalischer Richtung geworden.

Am 27. Mai wird das Programm durch den Theaterabend „Die Zeit wird es richten…“ fortgesetzt. Am Abend nehmen der Volkskünstler Russlands Georgij Still (Russland) und die Verdiente Künstlerin Kasachstans Maria Warkentin (Deutschland) teil.


Zur Kenntnis:

Das Kultur- und Geschäftsforum der Russlanddeutschen findet schon zum vierten Mal statt. Im Jahr 2018 fand das Forum in Kaliningrad statt und versammelte etwa 140 Teilnehmer.

In diesem Jahr findet das Forum unter der Teilnahme des Bundesbeauftragten für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Dr. Bernd Fabritius und des Leiters der Föderalen Agentur für Nationalitätenangelegenheiten der Russischen Föderation Igor Barinow statt.

Veranstalter: Internationaler Verband der Deutschen Kultur und Moskauer Deutsche Zeitung mit Unterstützung der Hanns-Seidel-Stiftung. Partner: Businessclub der Russlanddeutschen und Verband der deutschen Unternehmer aus Russland.

Das Kultur- und Geschäftsforum „Made by Deutschen in/aus Russland“ ist eine internationale Plattform für offenen Dialog und Erfahrungsaustausch im Bereich des Klein- und Mittelunternehmertums. Die Idee des Forums entstand im Businessclub der Russlanddeutschen. Das Forum findet seit 2016 jährlich statt – abwechselnd in Russland und in Deutschland.

Zu der positiven Entwicklung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Unternehmern und Regionen beider Länder tragen die Kultur- und Geschäftszentren der Russlanddeutschen und Deutsch-Russischen Häuser in Moskau, Kaliningrad, Omsk, Nowosibirsk und Tomsk bei.

Das Kultur- und Geschäftsforum findet Unterstützung auf höchstem staatlichem Niveau – die Veranstaltung wird immer anlässlich der Sitzungen der Deutsch-Russischen Regierungskommission für die Angelegenheiten der Russlanddeutschen durchgeführt.

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