„Minderheitenschule – eine Plattform für außerschulische Kommunikation und Eintauchen ins Sprachumfeld“

In einem Monat beginnt auf der deutschen Insel Sylt das ethnokulturelle Semester „Minderheitenschule-2019“. Zwei Wochen lang werden Oberschüler aus verschiedenen Regionen Russlands an thematischen Workshops zur Geschichte, Kunst und Kultur der Russlanddeutschen teilnehmen – und all dies nur in deutscher Sprache!

Ethnokulturelles Semester „Minderheitenschule“ auf Sylt ist die zweite in Folge: 2018 fand es in Sotchi statt. Das Projekt ist Teil eines einzigartigen Programms zur Entwicklung der Zusammenarbeit mit Schulen, die Projekte mit einer ethnokulturellen Komponente in ihren Aktivitäten durchführen, und zielt auf die ethnokulturelle Ausbildung junger Menschen ab.

Leiter der Workshops sind deutsche und russische Fachkräfte, die Veranstaltungen und alle Kommunikationen nur in deutscher Sprache abhalten. Dies wird den Teilnehmern helfen, sich in das Sprachumfeld zu vertiefen und sich schnell an die Kommunikation auf Deutsch anzupassen. Die Themen des Programms in diesem Jahr sind: „Deutsch als Muttersprache“, „Ethnographie und Geschichte der Russlanddeutschen“, „Literatur“, „Naturkunde“, „Kunst“, „Musik“, im Programm stehen auch Kreativ- und Sportveranstaltungen.

Die Teilnehmer des Projekts sind Schüler der 9.–11. Klassen aus verschiedenen Regionen Russlands. Laut Projektleiter Denis Tsykalow ist das ethnokulturelle Semester sehr wichtig, um die Interaktion zwischen den Partnerschulen in Russland und Partnerorganisationen in Deutschland aufzubauen, die die Bildungskonzepte nationaler Minderheiten in Europa umsetzen. „Schulen, die die ethnokulturellen Komponenten in ihre Programme aufnehmen, sind einer der Mechanismen, um die deutsche Sprache den Jugendlichen bekannt zu machen und junge Menschen in die Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen einzuführen. Sie werden auch zu einem wichtigen Bestandteil der gesamten sprachlichen und ethnokulturellen Aktivität für die Selbstorganisation der Deutschen in Russland“, betonte er.

Während sich die Jugendlichen auf eine Reise nach Sylt vorbereiten, teilen die Teilnehmer des ethnokulturellen Semesters in Sotchi ihre Eindrücke.

Ilja Morosow aus Nowosibirsk zeigte sich besonders interessiert an der Herangehensweise an das Lernen: Trotz der Dauer des Unterrichts war niemand gelangweilt, was auf die Professionalität der Lehrer hinweist. „Ich mochte Wahlfächer, in denen wir uns mit der deutschen Kultur vertraut machten, über die Naturwissenschaften auf Deutsch sprachen und sogar echte Outdoor-Stunden im Wald hatten!“, sagte Ilja. Und am Ende des Semesters bereitete jeder Teilnehmer sein eigenes Projekt vor und präsentierte es den anderen Kindern.

„Das Semesterprogramm hat mich sehr gefreut: die Abendveranstaltungen mit einer Atmosphäre der Freude und des Spaßes, die gesamte Kommunikation nur auf Deutsch und unvergessliche Spiele zur Teambildung haben uns geholfen, fließender Deutsch zu sprechen und freundlicher zu werden“, sagte Wladislaw Gamow aus dem Dorf Zwetnopolje des Gebiets Omsk. Er teilte auch mit, dass ihm die erworbenen Kenntnisse der Grammatik der deutschen Sprache und der Geschichte der Russlanddeutschen geholfen haben, ein hohes Ergebnis bei der Olympiade in der Geschichte der Russlanddeutschen zu zeigen.

Die Teilnehmerliste des diesjährigen ethnokulturellen Semesters finden Sie hier (in der russischer Sprache).

Das Projekt „Ethnokulturelles Semester Minderheitenschule-2019“ wird vom Internationalen Verband der deutschen Kultur mit Unterstützung des Instituts für ethnokulturelle Bildung – BiZ organisiert.

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