Singen immer und überall: Interview mit der jungen Teilnehmerin von „The Voice“, Jana Arndt


Die unterhaltende Castingshow „The Voice“ (rus.: Golos) läuft seit mehr als zehn Jahren im russischen Fernsehen. Das Projekt hat die Liebe vieler Zuschauer gewonnen, und fast jeder aufstrebende Künstler träumt davon, sich darin zu versuchen. Die 17-jährige Sängerin Jana Arndt ist da keine Ausnahme. Fünf Jahre lang hat das Mädchen hartnäckig ihr Ziel verfolgt, und schließlich wurde sie Teilnehmerin der 11. Staffel der Fernsehshow. In einem Interview mit dem Portal RusDeutsch erzählt Jana von ihren Eindrücken, ihren kreativen Plänen und ihren deutschen Wurzeln.

Du hast eine sehr ungewöhnliche, starke, tiefe und man könnte sogar sagen eine recht „erwachsene“ Stimme für Dein Alter. Hast Du diese Stimme durch Unterricht und zahlreiches Üben erreicht? Gibt es in Deiner Familie jemanden, der mit Musik zu tun hat? Wann hast Du angefangen zu singen? Wie genau übst Du Deinen Gesang und wie entwickelt sich der Klang Deiner Stimme?

Der ausschlaggebende Punkt war mein großer Wunsch, immer und überall zu singen, schwierige Lieder zu lernen und bei jeder Veranstaltung aufzutreten. Außerdem ist es wichtig, dass mein Lehrer mich nicht gebrochen hat und mir erlaubt hat, ich selbst und die beste Version meiner selbst zu sein!

Ich wurde in eine Familie von talentierten und intelligenten Menschen hineingeboren, die zwar eine Hochschulausbildung hatten, aber nichts mit Musik zu tun hatten. In unserer Familie bin ich bin eine Pionierin auf diesem Gebiet, obwohl ich weiß, dass meine Großmutter einen Abschluss an einer Musikschule gemacht hat und wie meine Mutter in einem Chor gesungen hat. Die Genetik hat also auch eine Rolle gespielt. Familienfeste gehörten zu den Anfängen meiner musikalischen Karriere.

Zahlreiche Komplimente von Freunden, anderen Zuhörern und Profis in der Musikbranche ermutigten meine Eltern, mich zum Gesangsunterricht zu schicken, um mein Talent zu perfektionieren. Mein Unterricht fing immer mit Einsingen und Atemübungen an.

Du hast an der 11. Staffel von „The Voice“ teilgenommen. In einem Interview hast Du gesagt, dass Du fünf Jahre gebraucht hast, um dort teilzunehmen. Was hat Dich an dieser Show so begeistert? Wie hast Du Dich auf „The Voice“ vorbereitet?

Ich denke, dass „The Voice“ eine gute Erfahrung für Sängerinnen und Sänger ist. Ich wollte erleben, wie es hinter den Kulissen des Projekts zugeht. Ich bin nicht hingegangen, um mich mit anderen zu messen, sondern um zu zeigen, was ich kann. Es waren Emotionen, an die ich mich ein Leben lang erinnern werde.

Wie gut hat die Realität der Dreharbeiten zu „The Voice“ Deine Erwartungen erfüllt? Welche Eindrücke sind geblieben? Was für Erfahrungen hast Du gemacht?

Die Dreharbeiten haben meine Erwartungen sogar übertroffen.

Es ist ein sehr interessanter Prozess, von den Vorbereitungen hinter den Kulissen bis zum Auftritt auf der Bühne.

Ich habe talentierte Leute getroffen, mit Mentoren gesprochen und einfach die Atmosphäre erlebt. Ich hatte eine tolle Erfahrung zusammen mit dem Orchester und dem In-Ear-Monitoring.

Was sind Deine Pläne für die nahe Zukunft? Hast Du dir ein neues Ziel gesetzt?

Ich habe vor, an weiteren Fernsehprojekten teilzunehmen, damit ich nicht in Vergessenheit gerate. Außerdem werde ich an meinem eigenen, ganz persönlichen Material arbeiten.

Wirst Du eine Gesangskarriere anstreben? Von welcher Art von Gesangskarriere träumst Du?

Ich studiere derzeit Volksmusik und Jazz an der Gnessin-Musikakademie, was ich für einen guten Start in meine Karriere halte. Es ist ein Traum von mir, mein Leben mit der Musik zu verbinden.

Ich stelle mir oft Stadien voller Menschen vor, die meine Lieder mit mir zusammen singen.

Hast Du Vorbilder unter den Musikern? Zu wem schaust Du auf?

Mein Herz gehört eher der internationalen Musik. Angefangen beim Jazz bis hin zum Rap. Ich liebe Ella Fitzgerald, Frank Sinatra, Nat King Cole und viele andere.

Was sind Deine Hobbys neben der Musik?

Ich liebe die Fotografie. Ich fotografiere oft Dinge, die mir schön erscheinen.

Du stammst aus einer Familie ethnischer Deutscher. Was haben Dir Deine Verwandten über die Geschichte Deiner Familie erzählt? Gibt es in Deiner Familie noch deutsche Traditionen?

Mein Urgroßvater war Deutscher. Ich bin in Russland geboren und ich liebe dieses Land sehr! Ich war schon oft in Deutschland, weil meine Großeltern dort gelebt haben und mir dieses Land besonders gut gefällt. Es ist sehr schön dort! Die Menschen sind gastfreundlich und haben ihre eigene Lebensart und Traditionen.

Das Redaktionsteam des Portals RusDeutsch wünscht Jana viel Erfolg bei der Verwirklichung ihrer Ziele, neuen besonderen Projekten und kreativen Erfolgen.

Übersetzt aus dem Russischen von Evelyn Ruge.

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