„Russlands herausragende Deutsche“: Gewinnerin im Bereich der Wissenschaft Oksana Sidortschuk (Bott)


Wir setzen fort, über die Gewinner und Nominierten des gesamtrussischen Wettbewerbs „Russlands herausragende Deutsche“ zu erzählen. 2024 wurde Oksana Sidortschuk (Bott), Kandidatin der Geschichtswissenschaften, außerordentliche Professorin an der Staatlichen Pädagogischen Universität Nowosibirsk, mit dem Boris-Rauschenbach-Preis im Bereich der Wissenschaft ausgezeichnet.

Oksana Sidortschuk (Nachname der Mutter: Bott) ist Kandidatin der Geschichtswissenschaften, Dozentin an der Nowosibirsker Staatlichen Pädagogischen Universität (NSPU), stellvertretende Direktorin des Instituts für Geschichte, Geisteswissenschaften und Sozialpädagogik für pädagogische und methodische Arbeit der NSPU, Ehrenarbeiterin des Bildungswesens der Russischen Föderation, Autorin wissenschaftlicher Forschungen und Publikationen, Mitglied des Aufsichtsrats des Deutsch-Russischen Hauses des Gebietes Nowosibirsk.

Sidortschuk wurde am 8. September 1967 in einer Ärztefamilie in Nowosibirsk geboren. Sie studierte Geschichte und Pädagogik an der Fakultät für Geschichte der NSPU und wurde nach ihrem Abschluss 1989 als Assistentin am Lehrstuhl für Geschichte der UdSSR der NSPU aufgenommen. Sie hatte eine reiche akademische Biographie vor sich.

Seit 1991 kombinierte Sidortschuk ihr Postgraduiertenstudium und ihre Arbeit am Lehrstuhl mit ihrer Tätigkeit als Lehrerin an der Schule Nr. 98, die als Versuchsstandort an der NSPU eingerichtet wurde. Sie arbeitete mit städtischen Schulen zusammen und unterrichtete spezielle Kurse über russische Geschichte im Gymnasium Nr. 1, im Lyzeum Nr. 9 und im Nowosibirsker Pädagogischen Lyzeum. Seit 1995 ist Oksana Sidortschuk leitende Dozentin des Lehrstuhls. Von 1994 bis 2005 war sie Mitglied der Expertengruppe für die Begutachtung wissenschaftlicher Arbeiten von Schülern zum Thema Geschichte, sie leitete die Arbeit der Sektion der jährlichen wissenschaftlich-praktischen Konferenz von der Novosibirsker Wissenschaftlichen Gesellschaft der Studenten „Sibirien“. 2001 verteidigte Sidortschuk ihre Doktorarbeit zum Thema „Sibirische Jahrmärkte in der zweiten Hälfte des XIX. und Anfang des XX. Jahrhunderts“. 2012 wurde Sidortschuk der akademischer Titel der Dozentin am Lehrstuhl für russische Geschichte verliehen.

Seit 2002 ist Oksana Dozentin am Lehrstuhl für russische und allgemeine Geschichte der Nowosibirsker Staatlichen Pädagogischen Universität und seit Oktober 2006 stellvertretende Direktorin des Instituts für Geschichte, humanitäre und soziale Bildung der NSPU.

Sidortschuk beschäftigt sich in ihren Forschungen und wissenschaftlichen und methodischen Arbeiten mit der Geschichte des Unternehmertums und des Handels in Sibirien in der zweiten Hälfte des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts sowie mit der Methodik des Unterrichts in geisteswissenschaftlichen Fächern an allgemeinbildenden Schulen. Sie beteiligt sich aktiv an der Vorbereitung von Studenten des Instituts für Geschichte, Geisteswissenschaften und Sozialpädagogik auf regionale Olympiaden über Geschichte und Methoden des Unterrichts in geisteswissenschaftlichen Fächern. 2008 belegte die Mannschaft dieses Institutes den 1. Platz bei der regionalen Olympiade (in der Stadt Omsk), 2022 - 2024 wurden die Schüler unter der Leitung und Betreuung von Sidortschuk Sieger im Finale der Allrussischen Olympiade für Fachmethoden „Die zukünftige Generation Russlands: Lehren und Erziehen“.

Oksana organisiert und betreut Forschungsarbeiten von Studenten. 2010-2024 wurden unter ihrer Aufsicht mehr als 100 wissenschaftliche Studentenarbeiten veröffentlicht.

Sidortschuk wurde mit zahlreichen Ehrenurkunden und Medaillen ausgezeichnet, u.a. mit der Gedenkmedaille „Für den Beitrag zur Entwicklung der Region Nowosibirsk“, der Ehrenurkunde des Bürgermeisters der Stadt Nowosibirsk für hochprofessionelle bildungsmethodische, wissenschaftliche und pädagogische Tätigkeiten und den großen Beitrag zur Entwicklung der Wissenschaftlich-technischen Komplexe und Bildungskomplexe von Nowosibirsk, der Ehrenurkunde des Bürgermeisters der Stadt Nowosibirsk für die Ausbildung von Fachkräften und die aktive Teilnahme an der Vorbereitung und Durchführung von gesellschaftlich bedeutsamen Veranstaltungen in Nowosibirsk. Und 2019 erhielt Sidortschuk ein Diplom des Gouverneurs der Region Nowosibirsk für die Vorbereitung des Russisch-Deutschen Forums. 2020 verlieh das Ministerium für Wissenschaft und Hochschulbildung Russlands den Titel „Verdienter Bildungsarbeiter der Russischen Föderation“.

Oksana ist eine herausragende Spezialistin für die Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen. Mit ihren wissenschaftlichen Forschungen und Veröffentlichungen leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Erforschung und Bewahrung des kulturellen Erbes dieses Volkes. Sie beteiligt sich aktiv an Bildungsprojekten und Veranstaltungen, die darauf abzielen, das Wissen über die Russlanddeutschen und ihren Beitrag zur Geschichte Russlands zu verbreiten. Seit 2015 ist Sidortschuk Mitglied des Rates der regionalen Nationalen Kulturautonomie der Russlanddeutschen in Nowosibirsk. Seit 2016 ist sie Mitglied des Aufsichtsrats des Deutsch-Russisches Hauses der Region Nowosibirsk; sie ist außerdem Mitglied des öffentlichen Rates des Deutsch-Russisches Hauses und Jurymitglied des regionalen Wettbewerbs „Meine ethnischen Wurzeln“.

Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste für einen Vertreter Ihres Berufs?

Die Liebe zu den Menschen und zum Leben, die Fähigkeit, sich von neuen Dingen überraschen zu lassen, etwas über die Welt zu lernen, jeden Tag neue Entdeckungen zu machen, konstruktive Beziehungen zu verschiedenen Menschen aufbauen zu können, auch zu Vertretern verschiedener Nationen und Konfessionen.

Worauf sind Sie besonders stolz?

Vor allem bin ich stolz auf meine Familie, auf die Erfolge und Siege meiner Schüler, einschließlich meiner Tochter und meines Schwiegersohns. Ich bin stolz auf die Treue zum pädagogischen Beruf in unserer Familie: meine Tochter und mein Schwiegersohn arbeiten als Lehrer. Ich bin stolz auf das Institut für Geschichte, humanitäre und soziale Bildung der NSPU, an dem ich 1989 meinen Abschluss gemacht habe und wo ich immer noch arbeite.

Gibt es in Ihrer Familie irgendwelche deutschen Traditionen? Oder vielleicht etwas typisch Deutsches zu Hause?

Leider gibt es nicht viele. Wahrscheinlich habe ich die Liebe zu Ordnung und Sauberkeit von meinem Großvater geerbt. Als mein Großvater noch lebte, sangen wir an Silvester immer „O Tannenbaum“. Als Andenken an meinen Großvater habe ich immer noch ein deutsches Taschenmesser, das seinem Vater gehörte und ihn während des Winterkrieges begleitete.

Wovon haben Sie als Kind geträumt? Und wovon träumen Sie jetzt?

Als Kind träumte ich Lehrerin zu werden, sich am Lehrstuhl für Geschichte des Nowosibirsker Staatlichen Pädagogischen Instituts immetrikulliert zu lassen, da es eine der angesehensten geisteswissenschaftlichen Fakultäten in unserer Stadt ist, und eine einträchtige Familie zu haben. Jetzt träume ich von Gesundheit und Wohlbefinden für meine Familie, Verwandten, engen Freunde und Bekannten. Ich träume davon, dass talentierte, aufgeschlossene und kluge Studenten an unser Institut kommen.

Wenn Sie sich in Ihre Kindheit zurückversetzen könnten, welchen Rat würden Sie Ihrem kindlichen Ich geben?

Tu, was dein Herz dir sagt!


Der gesamtrussische Wettbewerb „Russlands herausragende Deutsche“ hat zum Ziel, Russlanddeutsche zu identifizieren und zu fördern, die in ihren beruflichen Tätigkeiten anerkannte Erfolge erzielt haben. Dieser Wettbewerb findet bereits zum 14. Mal statt und wird vom Internationalen Verband der deutschen Kultur organisiert. Unterstützen Sie Ihre Favoriten durch Teilnahme an der offenen Online-Abstimmung auf der offiziellen Webseite des Wettbewerbs!

Übersetzt aus dem Russischen von Alina Chochlowa

Rubriken: Wettbewerbe, Ausschreibungen