Vom 29. November bis zum 1. Dezember fanden in Omsk die jährlichen Familientreffen der Russlanddeutschen statt. Traditionell wurden die Treffen in der Vorweihnachtszeit organisiert, daran nehmen russlanddeutsche Familien aus der Region und Stadt Omsk teil. Das Projekt ist wirklich einzigartig, da drei Generationen es besuchen: Großeltern, Eltern und Kinder. Veranstalter des Projekts ist das Kultur- und Geschäftszentrum "Deutsch-Russisches Haus in Omsk" mit Unterstützung des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur.
Mit einem Begrüßungsvideo an die Teilnehmer wandte sich die Direktorin des Kultur- und Geschäftszentrums "Deutsch-Russisches Haus in Omsk" – Elisaweta Graf. Sie betonte, dass solche Familientreffen von drei Generationen für die Selbstorganisation der Russlanddeutschen wichtig sind, da sie durch die Familie an die jüngere Generation Kultur, Geschichte, Bräuche und Traditionen sowie die Dialekt-Muttersprache weitergeben.
Am ersten Arbeitstag konnten sich die Familien kennenlernen und sich auch in Storytelling-Form präsentieren. Danach wurden die Teilnehmer in Arbeitssektionen aufgeteilt: Erwachsene konnten einen Adventskalender basteln und Kinder malten die Becher mit Weihnachtssymbolen aus. Das Ergebnis des ersten Tages war ein interaktives Spiel zum Thema "Nikolaustag". Die Familien wetteiferten in die Kenntnisse über dieses Fest.
Der zweite Tag des Regionalprojekts war auch bunt und ereignisreich. Am Vormittag erzählten die Teilnehmer des Treffens mit Wärme und Ehrfurcht über die Geschichte ihrer Familie, über die schweren Zeiten, die ihre ältere Generation auflasteten, und wie ihre Vorfahren nach Sibirien verbannt wurden. In einer lebhaften Diskussion konnten die Familien die Geschichten, die ihre Urgroßeltern ihnen erzählten, austauschen und besprechen.
"Unser Volk hat wirklich eine sehr interessante Geschichte. Einerseits ist es interessant, andererseits – schwer und schwierig. Unsere Großeltern mussten viel ertragen", – teilt die Projektteilnehmerin Margarita Schulz mit.
Am Nachmittag konnten sich alle in die weihnachtliche Atmosphäre eintauchen. In der Sektion "Deutsch + Weihnachten" lernten Eltern die Symbole, Traditionen und Bräuche der Russlanddeutschen kennen und erzählten, wie genau in ihren Familien das fröhlichste heilige Fest gefeiert wird. Mittlerweile waren Kinder auch beschäftigt. Die kleinen Projektteilnehmer wurden in verschiedene interessante Sektionen unterteilt: Kindersektion, Weihnachtsanimation in deutscher Sprache und eine Theateraufführung zum Weihnachtsthema.
Was für Weihnachten ohne Hausdekoration? In der Sektion für angewandte Kunst der Russlanddeutschen konnten Familien einen Adventskranz bastelt, um ihr Haus damit zu schmücken. Und Kinder machten eigenhändig Christbaumschmuck.
Traditionsgemäß gibt es am letzten Projekttag ein kreatives Konzert von Familien sowie eine Präsentation von Blöcken, die das Projekt hatte. In diesem Jahr gab es ein reichhaltiges Programm: weihnachtliche Theateraufführungen im Dialekt, Familiengeschichten in Prosa, traditionelle Lieder in deutscher Sprache und im Dialekt, Gymnastik und noch vieles mehr.
Auch am 1. Dezember, am ersten Tag des Winters, zündeten die Projektteilnehmer die erste Adventskerze an – eine Kerze der Hoffnung. Und natürlich kam auch der Weihnachtsmann! Kinder erzählten gerne Gedichte und sangen dem grauen alten Mann Kinderlieder. Die Familie Osipow (Rainier) hat ihre Eindrücke geteilt:
Wir danken dem Kultur- und Geschäftszentrum "Deutsch-Russisches Haus in Omsk" für ein so warmes, gefühlvolles und notwendiges Projekt. Alle Blöcke waren nützlich, wir haben viel Material aus dem Klub der deutschen Sprachliebhaber genommen. Das gesamte Material werden wir unbedingt in der Arbeit im Zentrum der deutschen Kultur verwenden. So angenehm war es, neue Familien kennenzulernen, ihre Familiengeschichte und für alle Russlanddeutschen wichtige Weihnachtstraditionen zu erfahren. Die Projektreferenten sind wirklich Profis. Alles lief auf höchstem Niveau.
Das Team des Deutsch-Russischen Hauses dankt dem Jugendklub der Russlanddeutschen #Grenzlos und allen Referenten für die Vorbereitung und Durchführung eines solchen notwendigen und nützlichen Projekts. Wir hoffen auf weitere Zusammenarbeit.
Das Projekt wurde mit Unterstützung des Internationalen Verbundes der deutschen Kultur im Rahmen des Förderprogramms für Russlanddeutsche in der Russischen Föderation durchgeführt.