Art-Labor für bildende Kunst im Gebiet Saratow


Vom 7. bis 13. Juli hat im Gebiet Saratow ein Art-Labor für bildende Kunst stattgefunden. Zum Schluss des Projekts wurde eine Ausstellung von Gemälden mit Objekten des architektonischen Erbes der Deutschen im Wolgagebiet präsentiert.

Im Jahr 2024 feiert die soziale Bewegung der Russlanddeutschen eine Reihe bedeutender Jubiläen im Zusammenhang mit der Geschichte der Deutschen in Russland, darunter den 100. Gründungsjahrestag der ASSR der Wolgadeutschen und den 105. Gründungsjahrestag des ersten Staatlichen Heimatkundemuseums für Geschichte der Wolgadeutschen in Marxstadt (heute Stadt Marx). Vor diesem Hintergrund fand das traditionelle Art-Labor-Projekt im Gebiet Saratow statt.

Im Rahmen des Projekts besuchten die Teilnehmer, russlanddeutsche Künstlerinnen und Künstler aus verschiedenen Regionen Russlands, die mit der Geschichte der Russlanddeutschen verbundenen Sehenswürdigkeiten des Gebietes Saratow und verschiedene thematische Workshops sowie veranstalteten Plein-Air-Sitzungen an malerischen Orten.

Am ersten Arbeitstag des Art-Labors machten sich die Künstler gemeinsam mit Olga Schitt mit der deutschen Geschichte von Engels, darunter dem Zentrum für Deutsche Kultur und dem Staatlichen Historischen Archiv der Wolgadeutschen, vertraut und skizzierten anschließend die Sehenswürdigkeiten der Stadt im Freien. Mehr darüber, wie die Bekanntschaft mit Engels verlief, finden Sie in unserem Artikel.

Die nächste Stadt auf der Route war Marx, wo die Teilnehmer gemeinsam mit Irina Awramidi das historische Zentrum der Stadt besichtigten, mehr über deutsche Spuren erfuhren und auch das Deutsch-Russische Haus besuchten. Nach dem Mittagessen führte für die Künstler Elena Arndt, Ethnographin, Spezialistin für die Nationaltracht der Wolgadeutschen und Autorin zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen, einen Workshop über deutsche Orte im Bezirk Marxowski durch.

Am Abend wurde den Projektteilnehmern die Produktion der Kreativgruppe JUGENDSTADT „Bindefaden“ präsentiert, basierend auf dem Buch „Die Weihnachtsreise“ von Alexander Kirsanow.

Im Rahmen des Projekts besichtigten die Künstler außerdem zahlreiche deutsche Orte des Bezirks Marxowski und sahen sich im Heimatkundemuseum die Ausstellung „Facetten des Alltagslebens“ über Lebensweise und Kultur der Wolgadeutschen von den frühen 1920er Jahren bis zu den tragischen Ereignissen der Deportation.

Darüber hinaus vertieften sich die Teilnehmer zusammen mit erfahrenen Referenten in Themen wie „Materialfolklore der Wolgadeutschen: Siedlungen. Gehäuse. Essen. Kleidung“ und „Die Bedeutung von Religion und Glaube im Leben deutscher Kolonisten“. Der zweite Workshop führte die Künstler in die Lutherische Dreifaltigkeitskirche und katholische Kirche Marx.

Es sei betont, dass die Teilnehmer jeden Tag, inspiriert von Architekturdenkmälern, bei Plein-Airs ihre Fähigkeiten weiterentwickelten, Erfahrungen austauschten, Skizzen erstellten und an zukünftigen Gemälden für die Ausstellung arbeiteten.

Die letzten Tage widmeten die Teilnehmer der Bekanntschaft mit der deutschen Geschichte und Architektur Saratows. Am 12. Juli wurde die Ausstellung der während des Art-Labors vorbereiteten Werke montiert. Die erste Präsentation der Ausstellung fand in festlicher Atmosphäre im Rahmen der Stadtveranstaltung „Wolschskije Wetschera“ (deutsch: „Wolga-Abende“) statt.


Das Projekt wurde im Rahmen der Richtung „Avantgarde“ des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur im Rahmen des Unterstützungsprogramms für Russlanddeutsche in der Russischen Föderation durchgeführt.

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