Zwischen 2016 und 2021 wurden auf Initiative von Heinrich Martens, dem damaligen Vorsitzenden des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur, fünf Kultur- und Geschäftszentren (KGZ) der Russlanddeutschen ins Leben gerufen. Mit Ausnahme des Zentrums in Moskau tragen alle diese Einrichtungen ein Baum-Logo. Doch wie kam es zu dieser Idee? Die Moskauer Deutsche Zeitung gibt uns Einblicke in die Hintergründe.
Omsk: Birke
Das erste KGZ, das im Mai 2016 seine Türen öffnete, war das „Deutsch-Russische Haus//Omsk“. Die Leitung sah sich der Herausforderung gegenüber, ein passendes Logo zu entwickeln: „Die Idee entstand, einen Baum als zentrales Element in das Logo jedes KGZ zu integrieren (es war zudem geplant, andere Zentren zu eröffnen)“, erinnert sich Olga Martens, die Urheberin dieser Vision und ehemalige stellvertretende Vorsitzende des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur. „Der Baum symbolisiert traditionell das Leben und die Verbindung zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Gleichzeitig sollte jede Region ihren eigenen Baum repräsentieren“. Laut Elisaweta Graf, der Direktorin des KGZ, ist die Birke der häufigste Baum in dieser Region und hat sich für die Bewohner von Omsk zu einem bedeutenden Symbol entwickelt.
Kaliningrad: Eiche
Im Oktober 2017 wurde das zweite Kultur- und Geschäftszentrum der Russlanddeutschen in Kaliningrad eröffnet. Anlässlich dieser feierlichen Zeremonie wurde eine Eiche gepflanzt, die mittlerweile als Symbol des Zentrums im Logo des KGZ verewigt ist. Die Eiche hat eine besondere Bedeutung für die Region, denn eine der bekanntesten Eichen, die in Laduschkin gedeiht, ziert das Wappen der Stadt und erfreut die Bewohner seit über 900 Jahren mit ihrer Pracht. Im Jahr 2017 erhielt die Eiche in der Nähe des KGZ den Titel „Baum der Freundschaft und Zusammenarbeit“. Roman Gennich, der Direktor des Zentrums, äußerste sich über den Zustand des Baumes: „Der Baum, der zu Ehren der Eröffnung des KGZ gepflanzt wurde, fühlt sich hier sehr wohl“.
Jekaterinburg: Fichte
Im Dezember 2020 wurde in Jekaterinburg das KGZ der Russlanddeutschen eröffnet. Der Anlass wurde durch einen geschmückten Weihnachtsbaum unterstrichen, die mit dem Logo des Zentrums korrespondierte – eine wunderschöne und festliche Darstellung. „Die Farben Gelb und Grün in unserem Logo spiegeln die Farben wider, die wir im Wappen des Gebietes Swerdlowsk finden“, sagt Marina Bytschkowa, die Leiterin des KGZ in Jekaterinburg. „In unserer Region dominieren tatsächlich Nadelbaumarten, insbesondere Fichten. Auch wenn wir keinen eigenen Fichtenwald anlegen können, planen wir für das kommende Jahr, in der Nähe des KGZ eine Fichte zu pflanzen“.
Barnaul: Kiefer
Ende 2019 wurde in Barnaul ein Zentrum ins Leben gerufen: das Zentrum für kulturell-geschäftliche Zusammenarbeit „Deutsche im Altai“. Dieses Zentrum ist nicht nur ein städtisches, sondern auch ein regionales Highlight. An der Stelle des heutigen Zentrums befand sich zuvor das Deutsch-Russische Haus der Region Altai, welches jedoch seinen Standort wechseln musste. Im neuen Gebäude fand bereits das beliebte Forum-Festival der Russlanddeutschen statt. Anlässlich des fünfjährigen Bestehens des Zentrums pflanzte die Leitung zwei Stech-Fichten am Eingang, die in Zukunft zu schlanken Kiefern vom Logo heranwachsen werden. Tatjana Haustowa, die Direktorin des Zentrums für kulturell-geschäftliche Zusammenarbeit, ist überzeugt, dass diese Kiefern Heimat und Komfort verkörpern werden.
Erfahren Sie mehr zu den Bedeutungen der Bäume in dem Artikel der Moskauer Deutschen Zeitung.
Übersetzt aus dem Russischen von Evelyn Ruge