Das „Art-Labor der Medienformate für Russlanddeutsche“ hat vom 7. bis 12. Oktober im Deutsch-Russischen Haus in Moskau stattgefunden. In diesem Artikel stellen wir Ihnen eine Reportage vom Projekt vor.
Russlanddeutsche nutzen das Format Art-Labor bereits seit mehreren Jahren. Frühere Treffen boten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die einzigartige Gelegenheit, ihr Wissen in den bildenden und thematischen Künsten zu erweitern und kreative Ideen und Erfahrungen in diesen Bereichen auszutauschen.
Das aktuelle Projekt setzt diese bewährte Tradition nicht nur fort, sondern erweitert auch seinen thematischen Rahmen. Im Mittelpunkt stehen eine Reihe von Workshops von Medienexperten zu Fotografie und Videografie, Schnitt, Werbung, Interviewführung und der Arbeit mit künstlicher Intelligenz. Eingeladene Referentinnen und Referenten stellen den Teilnehmern relevante Tools vor und diskutieren aktuelle Trends in der Informationsarbeit und der Erstellung ethnokultureller Inhalte. Die Arbeit mit modernen Medienformaten und die Erstellung relevanter Inhalte ist heute eines der effektivsten Instrumente für kreativen Ausdruck, um die Kultur und Geschichte der Russlanddeutschen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen und die Aktivitäten Organisationen der Russlanddeutschen, Kreativgruppen und Einzelpersonen vorzustellen.
Am 8. Oktober versammelten sich Gäste aus dem ganzen Land zur offiziellen Eröffnung des Art-Labors im Saal „Berlin“. Die Gäste kamen aus Kaliningrad und St. Petersburg, Tscheljabinsk und Abakan, Marx und Engels, Omsk und Syktywkar – die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Obwohl viele der 2025 Teilnehmer zum ersten Mal am Art-Labor teilnahmen, herrschte in den Sälen des Russlanddeutschen Hauses eine mehr als freundliche Atmosphäre.
Die Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Medienbereiche aus dem Kreis der Russlanddeutschen waren eingeladen, am Projekt teilzunehmen: Journalisten, Fotografen, Videofilmer, SMM-Spezialisten und andere. Dmitri Korobow, Mitglied des JdR-Rates und Autor der Kolumne #JdRsprichtDeutsch, legt besonderen Wert auf soziale Medien und plant, sich auf die Entwicklung ihrer visuellen Komponente zu konzentrieren:
Ich möchte mir alle notwendigen Kenntnisse aneignen, um sicherzustellen, dass die Inhalte in unseren sozialen Medien hochwertig und ansprechend sind und mehr Menschen ansprechen. Besonders interessiert bin ich an Workshops zu Fotografie und Social-Media-Post-Design, da dies auch mit meiner Arbeit in der Bewegung der Russlanddeutschen zusammenhängt.
Pawel Blume, ein Dichter und Lehrer aus Syktywkar, möchte durch dieses Projekt neue Medienwerkzeuge erlernen, die ihm für seine berufliche und kreative Selbstverwirklichung nützlich sein könnten:
„Von dem Projekt erwarte ich mir vor allem neue Erkenntnisse, neue Praktiken und kreative Entdeckungen in den Bereichen Medien, Werbung und soziale Medien. Zweitens ist es mir als Autor und Kreativperson wichtig, mit gleichgesinnten, freigeistigen und kreativen Menschen in Kontakt zu treten. Dazu gehört auch der Austausch von Erfahrungen im Journalismus, Bloggen und SMM in verschiedenen Regionen unseres Landes. Als Dichter möchte ich von den Teilnehmern des Art-Labors gehört und gelesen werden, meine Arbeit teilen und über die Poesiegruppe sprechen, die ich im sozialen Netzwerk VK betreibe.“
Die Teilnehmer verband nicht nur der Wunsch, Vorträge eingeladener Referenten zu besuchen und so ihr Wissen über Medienformate zu erweitern. Viktor Wild, Aktivist der Bewegung der Russlanddeutschen und Mitglied des deutschen Liedensembles „Lorelei“ aus St. Petersburg, legt großen Wert auf den emotionalen und psychologischen Hintergrund des Treffens:
„Ich erwarte unvergessliche Emotionen von dem Projekt und eine Fülle relevanter Informationen über die Medien von führenden Experten. Besonders wichtig ist die Chemie zwischen den Teilnehmern. Die längsten und stärksten Bindungen entstehen oft durch unkontrollierbares Lachen. Alle Teilnehmer sind voller Energie und bereit, gemeinsam Avantgarde zu entdecken und weiterzuentwickeln.“
Nachwuchskräfte aus Werbung und Öffentlichkeitsarbeit berichteten von ihren Eindrücken des ersten Tages. Taissia Malorodowa, Vorstandsmitglied der Jugendorganisation UNIT und Studentin im dritten Jahr an der Fakultät für Internationale Beziehungen, bestätigte die Bedeutung des Medienformats heute:
„Ich bin zum ersten Mal im Medienlabor. Ich möchte Kenntnisse und Fähigkeiten in der Content-Produktion erwerben. Das ist gerade sehr relevant und gefragt. Heute haben wir bereits die Geheimnisse eines erfolgreichen Interviews gelernt, Deutsch geübt und lernen die Grundprinzipien der Content-Produktion. Das Programm ist vollgepackt, was das Projekt sehr interessant macht.“
Erika Dering, eine aktive Teilnehmerin der IVDK- und JdR-Projekte, äußerte sich auch positiv:
„Heute war ein sehr abwechslungsreiches Programm. Von Recht über Interviews bis hin zu Marketing. Ich hatte nicht mit so viel Intensität gerechnet. Es ist unglaublich interessant, und ich mache mir gerne Notizen (obwohl ich nie besonders begeistert davon war). Wenn ich wieder zur Schule gehe, werde ich auf jeden Fall alles Gelernte anwenden und mit meinen Mitschülern teilen.“
Erika Derings Motto „Da kommt noch mehr!“ trifft den Geist der Teilnehmer und eingeladenen Referenten perfekt.
Verfolgen Sie alle spannenden Veranstaltungen des Treffens „Art-Labor der Medienformate für Russlanddeutsche“ in der „Avantgarde“-Gruppe auf VK und dem RusDeutsch-Telegram-Kanal.
Das Projekt wurde vom Internationalen Verband Deutscher Kultur im Rahmen des Programms zur Unterstützung der Avantgarde der Russlanddeutschen realisiert.