Vom 4. bis 8. Dezember fand im Deutsch-Russischen Haus in Moskau eine erweiterte Sitzung über die sprachliche Tätigkeit der Organisationen der Russlanddeutschen statt.
Die Erfahrungen des vergangenen Jahres haben gezeigt, dass das erweiterte Format der Sitzung, in deren Rahmen die Mitglieder des Vorstands des Instituts für ethnokulturelle Bildung und des Rates für die sprachliche Ausrichtung der Aktivitäten der Russlanddeutschen eine Bilanz des vergangenen Jahres ziehen und die Projektaktivitäten für das kommende Jahr planen, sehr effektiv ist.
An der Sitzung im Jahr 2025 nahmen Mitarbeiter des Instituts für ethnokulturelle Bildung, desInternationalen Verbandes der deutschen Kultur und der interregionalen öffentlichen Organisation „Deutscher Jugendverband“ sowie Vertreter von Bildungseinrichtungen aus Regionen unseres Landes und aus den GUS-Staaten Kasachstan, Kirgistan und Usbekistan, Koordinatoren und Multiplikatoren für Spracharbeit sowie Partnerorganisationen zusammen. Die gemeinsame Planung von Projektaktivitäten im Bereich Sprache für das Jahr 2026 ist das Leitmotiv dieses Projekts. „Für uns ist es wichtig, in eine Richtung zu gehen, denn die deutsche Sprache und ihre Erhaltung sind eines der Schlüsselelemente der ethnischen Identität der Russlanddeutschen“, betonte Darija Schmidt, Leiterin des Bereichs Sprache der IVDK.
Am 5. Dezember fand eine erweiterte Sitzung des Vorstands des Instituts für ethnokulturelle Bildung statt. Die Mitarbeiter der Bildungseinrichtung legten einen detaillierten Bericht über die Tätigkeit des Instituts im Zeitraum von Juni bis Dezember 2025 vor, berichteten über die Zusammenarbeit mit Organisationen der ethnischen Deutschen in den GUS-Staaten und stellten ihre Entwicklungsstrategien vor. Anna Lenez, Doktor der Philologie, Professorin und Leiterin des Lehrstuhls für Germanistik an der Südlichen Föderalen Universität in Rostow am Don, nimmt bereits seit mehreren Jahren an den Sitzungen teil. Anna stellte erfreut fest, dass die vorgestellten Berichte von Zuversicht und einem umfassenden Verständnis der weiteren Entwicklung geprägt sind: „Die Zusammenarbeit mit dem Institut für ethnokulturelle Bildung und dem Internationalen Verband der deutschen Kultur ist für uns sehr wichtig. Ich vertrete hier die Südliche Föderale Universität und kann sagen, dass sich bei uns vor allem dank der Verbindung zu diesen Organisationen eine Insel deutscher Kultur gebildet hat, die nicht nur Studenten anzieht.“
Als einen der derzeitigen Schwerpunkte nannte Denis Zykalow, Kandidat der Erziehungswissenschaften und Leiter des Lehrstuhls für deutsche Sprache und Literatur an der BiZ, die Arbeit mit Familien: „Wir müssen an Lehrmitteln und Materialien arbeiten, die wir dieser Zielgruppe anbieten können. Das Besondere daran ist, dass die Materialien für Vertreter verschiedener Generationen und Altersgruppen geeignet sein müssen.“
Die gestellte Aufgabe fand bei vielen Vertretern von Bildungseinrichtungen Anklang. Bogdana Jurkina unterrichtet Deutsch an der Puschkins Gymnasium in Syktywkar und ist Referentin für den Bereich Sprache bei Projekten. „An der Gymnasium unterrichte ich Deutsch als zweite Fremdsprache. Unter unseren Schülern gibt es Kinder aus deutsch-russischen Familien. Kürzlich kam es bei einem Tag der offenen Tür zu einem interessanten Gespräch mit den Eltern der Fünftklässler darüber, wie man Kinder authentisch und ungekünstelt in ihre Heimatkultur eintauchen lassen kann“, berichtete die Teilnehmerin des Treffens. Bei der erweiterten Sitzung interessierte sich Bogdana besonders für den Vortrag von Denis über die verschiedenen Richtungen von Sprachkursen. Bogdana gab zu, dass sie bisher selten mit kleinen Kindern zu tun hatte und gerne mehr über die Besonderheiten dieser Tätigkeit erfahren würde.
Am 6. und 7. Dezember fand eine Sitzung des Rates für Spracharbeit der Selbstorganisation der Russlanddeutschen statt. Dabei diskutierten die Teilnehmer nicht nur die Ergebnisse der Arbeit des MSNK, des BiZ und des Deutschen Jugendverbandes für Spracharbeit im Jahr 2025, sondern entwickelten auch Pläne für Projektaktivitäten für das kommende Jahr 2026. Damit wurde die programmatische Grundlage für so groß angelegte Veranstaltungen wie die jährliche Gesamtrussische offene Aktion „Tolles Diktat“, den Allrussischen Wettbewerb „Freunde der deutschen Sprache“ und die Internationale wissenschaftlich-praktische Sprachkonferenz 2027 gelegt. Elisabeth Graf, Vorsitzende des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur, freute sich über die lebhafte Diskussion, in der die Teilnehmer mutig ihre Vorschläge einbrachten und ihren Kollegen aufmerksam zuhörten.
Das Projekt wurde mit Unterstützung des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur im Rahmen des Förderprogramms „Avantgarde der Russlanddeutschen“ realisiert.

