„Wir sind einen Schritt voraus!“ Art-Labor für Medienformate ist zu Ende gegangen


Am 12. Oktober ging das föderale Projekt «Das Art-Labor der Medienformate für Russlanddeutsche» zu Ende. Das Treffen fand vom 7. bis 12. Oktober im Deutsch-Russischen Haus in Moskau statt und war anlässlich des 15-jährigen Jubiläums der Abteilung „Avantgarde“ des Internationalen Verbandes der Deutschen Kulturvereine (IVDK) organisiert worden.

Das Projekt erweiterte den thematischen Rahmen des bereits zum Traditionellen gewordenen Formats der Art-Laboren des IVDK. Die eingeladenen Referenten informierten die Teilnehmer über aktuelle Trends im Bereich der Informationsarbeit und der Erstellung ethnokultureller Inhalte und führten eine Reihe von Meisterklassen zu den Themen Foto- und Videoaufnahmen, Schnitt, Werbung, Interviews und Arbeit mit künstlicher Intelligenz durch.

Nach Meinung der meisten Teilnehmer war die Synergie zwischen den Referenten der entscheidende Erfolg des Treffens. Polina Schneider, Managerin des Kultur- und Wirtschaftszentrums der Russlanddeutschen in Jekaterinburg, teilt ihre Eindrücke mit:

Jeder Experte ergänzte seine Kollegen bei der Erörterung seines Themas ideal, wodurch sich den Teilnehmern ein ganzheitliches und klares Bild der Informationsarbeit vermittelte. Die Präsentation des Materials war leicht, lebendig und voller Energie. Die Referenten hielten nicht einfach nur Vorträge – sie begeisterten das Publikum mit ihrer aufrichtigen Begeisterung für ihre Arbeit.

Bei der Ausarbeitung des Programms und seiner Umsetzung legte die Moderatorin des Projekts, Olga Zikler, besonderen Wert auf einen fließenden Übergang von der Theorie zur Praxis: «Um ein gutes Informationsprodukt zu schaffen, reicht es natürlich nicht aus, nur die Theorie zu kennen. In diesem Bereich ist es wichtig, Erfahrung zu sammeln: zu verstehen, wie theoretische Prinzipien in der Praxis funktionieren.

Der Übergang von einem kleinen theoretischen Block zu einem fundierten praktischen Block – unter Berücksichtigung dieser Tatsache wurde das Programm erstellt.

So schufen die Teilnehmer in Teams jene lebensfähigen und modernen Medienprodukte, die sie entweder in ihrem persönlichen Blog oder in einer Organisation in ihrer Region anwenden können.

Rechtsberatungen

Am Art-Labor nahmen Organisatoren regionaler Projekte, Journalisten, Fotografen, Videografen und SMM-Spezialisten teil, für deren Arbeit Rechtskenntnisse unerlässlich sind. Im Rahmen der Fortsetzung des Projekts hielten Wasilij Romanez, Jurist der Vereinigung «Juristen für eine Zivilgesellschaft» und Experte im Bereich der Verarbeitung personenbezogener Daten, sowie Daria Miloslawskaja, Vorsitzende des Rates der Vereinigung «Juristen für eine Zivilgesellschaft», Vorträge vor den Teilnehmern. So hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, sich über die Feinheiten der Gesetzgebung im Bereich Werbung und Verarbeitung personenbezogener Daten zu informieren.

Einfach und klar schreiben

Zu den einprägsamsten Beiträgen gehörte der Block mit praktischen Übungen von Elena Podanjowa, Journalistin, Dozentin für Textgestaltung und Storytelling und Autorin des Portals für Russlanddeutsche «RusDeutsch». Die Referentin teilte mit dem Publikum die professionellen Geheimnisse und Feinheiten ihrer Arbeit, die normalerweise hinter den Kulissen bleiben: von den Feinheiten der Durchführung von Interviews bis hin zu Algorithmen für die Erstellung wirklich funktionierender, effektiver Texte. Dank Elena lernten die Projektteilnehmer die aktuellen Trends bei der Erstellung ethnokultureller Inhalte kennen.

Dieses Wissen ist nicht nur Theorie, sondern ein fertiges Instrumentarium für die tägliche Praxis, bemerkt Polina Schneider begeistert.

Elena Podanjowa stellte fest, dass das Publikum besonders begeistert war von dem Block, der sich mit der Arbeit an effektiven und lebendigen Texten befasste – genau diese Eigenschaften müssen Veröffentlichungen im Medienraum aufweisen:

Das heutige Thema – der Text – ist etwas, das jeder auf die eine oder andere Weise nutzt, egal ob man über sein Leben schreibt, über seine Interessen in seinem persönlichen Account oder Aufgaben im beruflichen Umfeld erfüllt.

Ich freue mich, dass der heutige Meisterkurs so erfolgreich war und vom Publikum so positiv aufgenommen wurde.

Selbst nach Ablauf der offiziellen Zeit kamen die Teilnehmer noch zu mir, schrieben etwas in ihre Notizbücher und bedankten sich.»

«Kamera! Motor! Action!»

Bei ihrem ersten Treffen mit dem Produzenten, Reels-Maker und KI-Kreativen Martin Kostenko lernten die Teilnehmer des Art-Labors eine breite Palette an Foto- und Videotechnik kennen: Kameras, Stative, Fernbedienungen, Reflektoren – alles kam zum Einsatz. Der Referent erklärte anschaulich und ausführlich die scheinbar kleinen, aber für das Endergebnis wichtigen Nuancen der Montage.

Die Teilnehmer konnten das erworbene Wissen bereits in der ersten Sitzung anwenden. Die Aufgabe jedes Einzelnen bestand darin, einen kurzen Videoclip zu drehen, der das Publikum in den sozialen Netzwerken ansprechen sollte. Der sofortige Übergang zur Praxis weckte das Interesse des Publikums an diesem aktuellen Werbemittel. Artur Dreiling, SMM-Manager der deutschen Zeitung «Deutsche Allgemeine Zeitung» in Kasachstan, teilte seine Eindrücke mit: «Ich bin sehr froh, dass ich Martins Vortrag besucht habe. Wir haben sofort mit interaktiven Übungen begonnen.

Martin hat nicht nur auf viele Feinheiten hingewiesen, die für das Filmen äußerst wichtig sind, sondern auch mein Video bewertet und mir Tipps gegeben, worauf ich achten sollte.

Ich habe neue Ideen entdeckt, die ich auf jeden Fall in meiner weiteren Arbeit anwenden kann.»

Emilia Kolotilova, SMM-Spezialistin und Art Directorin, aktive Teilnehmerin an IVDK-Veranstaltungen, bedankte sich beim Leiter des Foto- und Videobereichs und hob die Bedeutung dieses Formats in der heutigen Zeit hervor:

Sein Fachgebiet ist, genau wie meines, in der heutigen Welt besonders wichtig. Es macht mir Freude, mit so offenen Kollegen zusammenzuarbeiten, Neues zu lernen und mein Wissen zu erweitern. Der Erfahrungsaustausch ist sehr wichtig, denn so werden wir besser und verbessern die Mobilität in unseren Städten.

«Das Medienformat ist ein Instrument, das zu einem bestimmten Ergebnis führen muss.»

Eine der Hauptrednerinnen des Art-Labors 2025 war Irina Schaufler, Mentorin für Content und Promotion und Produzentin von Sozialwerbung. Irina hat Unternehmen aus dem kommerziellen und sozialen Bereich bei der Planung und Umsetzung großer Projekte geholfen und dabei buchstäblich unser Land von Wladiwostok bis Kaliningrad bereist. Von der erfahrenen Moderatorin lernten die Teilnehmer des Medientreffens die Grundprinzipien der Erstellung effektiver Inhalte, Strategien und Instrumente der Werbung kennen. Der Höhepunkt des Minikurses von Irina Schaufler war das Brainstorming zu neuen Formaten für wegweisende Projekte des IVDK.

Die Bedeutung der Treffen wurde von Polina, der Managerin des Kultur- und Geschäftszentrums der Russlanddeutschen in Jekaterinburg, hervorgehoben: «Die Blöcke von Irina Schaufler waren von großem praktischen Nutzen. Die Moderatorin beleuchtete aktuelle Probleme der Werbekommunikation und Trends im Bereich der Informationsarbeit und half dabei, aktuelle Kommunikationsmodelle zu verstehen.

Gemeinsam haben wir Strategien zur Förderung von Projekten entwickelt, die auf die Erhaltung der Kultur und Traditionen der Russlanddeutschen abzielen, insbesondere für unser Kultur- und Geschäftszentrum.»

«Ihre Arbeit wird Ihnen nicht die KI wegnehmen, sondern ein Kollege, der sich damit auskennt»

Bei einem Medientreffen im Deutsch-Russoschen Haus in Moskau kamen Menschen mit unterschiedlichen beruflichen und Lebenserfahrungen zusammen: von angehenden Korrespondenten bis hin zu erfahrenen Redakteuren. Aber bei dem Vortrag der Business-Trainerin für neuronale Netze und Gründerin des AI-Studios WinnerTeam, Alina Nowikowa, der sich mit dem aktuellen Thema «Vom Text zum Bild: Wie KI Zeit und Geld spart» befasste, blieb niemand unbeeindruckt.

Für eine Reihe von Zuhörern wurde damit eine Tür in die sich schnell verändernde Welt der digitalen Technologien geöffnet. Olga Silantjewa, Redakteurin der «Moskauer Deutschen Zeitung», stellte erfreut fest, dass ihre Bitte, den Teilnehmern des Aer-Labors den Einsatz von KI für ihre Arbeit beizubringen, von den Organisatoren berücksichtigt worden war: «Alina versteht es, selbst mittelalte Anfänger für die Arbeit mit KI zu begeistern.

In zwei Stunden haben wir Grundkenntnisse zu diesem Thema erworben, eine kostenlose Version des neuronalen Netzwerks Qwen für die Arbeit mit Texten und Bildern heruntergeladen und das Erstellen von Anfragen (Prompts) geübt, darunter auch für die Bilderzeugung.

Ab heute werde ich mich intensiver mit neuronalen Netzen beschäftigen, jetzt mit dem Verständnis, wie man mit ihnen ‚kommunizieren’ muss.»

Erfahrenere Nutzer übten sich darin, Prompts – Befehle für künstliche Intelligenz – präzise zu formulieren, denn eine erfolgreiche Interaktion mit ihr beginnt genau mit diesem Schritt. «Wie das Briefing, so die Kreativität!» – mit diesem scherzhaften Satz lenkte Alina Nowikowa die Gedanken der Zuhörer in die richtige Richtung.

Die abendlichen Kulturveranstaltungen trugen dazu bei, die geistige Anspannung zu verringern. Die Teilnehmer des Art-Labors besuchten ein Treffen mit dem Fotografen und Mitarbeiter des Nationalparks «Russische Arktis» Nikolai Gernet, sahen sich den Film «Im Rhythmus des Lebens: Chroniken der Avantgarde» an, besuchten ein Konzert des Rockgitarristen Alexander Wekker.

«Wir sind einen Schritt voraus!»

Unter der umsichtigen Leitung von Elena Podanjowa und Ekaterina Bytschkowa bereiteten die Gäste des DRHM nützliche Medienprojekte für ethnokulturelle Clubs und Treffen vor, deren Entwicklung auch in Zukunft fortgesetzt werden kann.

Die Vorführung eines meditativen Video-Rezepts für Krebeln endete mit einer gemeinsamen Verkostung traditioneller Backwaren der Russlanddeutschen. Ekaterina Bytschkova bemerkte zu Recht, dass das gemeinsame Backen von Krebeln sowohl den Austausch kulinarischer Erfahrungen zwischen Menschen aus verschiedenen Regionen förderte als auch die zwischenmenschlichen Beziehungen innerhalb der Gruppe auf eine neue Ebene hob.

In heitere Stimmung versetzte das Publikum ein kurzer humorvoller Videoclip mit dem Titel «Ordnung mit Liebe», in dem die Autoren versuchten, die widersprüchlichen Eigenschaften des Charakters einer Russlanddeutschen aufzuzeigen.

Die Teilnehmer einer der Gruppen beschlossen, ein Projekt mit weitreichender Perspektive vorzubereiten, und verfassten auf der Grundlage persönlicher Erfahrungen «Schädliche Ratschläge für Teilnehmer ethnokultureller Begegnungen». Erziehung durch Humor, den man seit seiner Kindheit kennt – warum nicht?!

Anhand eines kleinen Videolehrgangs zum Thema «Wer sind die Russlanddeutschen und wie unterscheiden sie sich von den deutschen Deutschen?» wurde vorgeschlagen, eine Reihe von Videoclips zu entwickeln, in denen in einfacher Sprache die wichtigsten Ereignisse aus der Geschichte der Russlanddeutschen beleuchtet werden.

Der Höhepunkt der Vorführung war die Präsentation der Website PRO-Bewegung RD. Die Entwickler dieses Projekts schlugen vor, die Bekanntschaft mit der deutsch-russischen Gemeinschaft auf eine neue Ebene zu heben: Stilvolle Fotos, geschmackvolle Grafiken und auffällige Texte stellen den Besuchern der Website jeden Teilnehmer der Bewegung vor. Weitere föderale Projekte und Treffen Russlanddeutscher werden dazu beitragen, den Katalog zu erweitern.

Der stellvertretende Geschäftsführer für Bundesprojekte, Peter Schiefelbein, äußerte die Hoffnung, dass die vorgestellten Projekte und die während ihrer Vorbereitung geknüpften Kontakte nicht enden, sondern dass die Arbeit daran auch nach der Veranstaltung fortgesetzt wird: «Dieses Projekt ist zu einem wichtigen Treffpunkt für talentierte und engagierte junge Menschen aus der Gruppe der Russlanddeutschen aus ganz Russland geworden.

Hoffe sehr, dass die hier entstandenen Ideen und persönlichen Kontakte nach Abschluss des Projekts nicht abreißen, sondern sich in neuen gemeinsamen Initiativen weiterentwickeln.

Solche Formate fördern nicht nur das kreative Potenzial der Teilnehmer, sondern stärken auch die kulturelle Identität der gesamten Gemeinschaft und schaffen eine solide Grundlage für die Erhaltung und Mehrung unseres Erbes in der Zukunft.

Wir sind einen Schritt voraus! – dieses Motto hat sich im Laufe des Treffens in den Köpfen der Teilnehmer herauskristallisiert und wurde beim offiziellen Abschluss des Projekts verkünde


Das Projekt wird mit Unterstützung des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur im Rahmen des Förderprogramms „Avantgarde der Russlanddeutschen“ durchgeführt.

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